
Luke Campbell sammelt im Halbfinale über 400 Meter Hürden Erfahrung
Luke Campbell hat am frühen Samstagabend den Einzug ins WM-Finale über 400 Meter Hürden verpasst. Herausragend war abermals der Norweger Kasten Warholm.
In einem Rennen mit Top-Favorit Karsten Warholm zu laufen, ist wohl für keinen Athleten einfach. WM-Debütant Luke Campbell stellte sich am Samstagabend bei den Weltmeisterschaften in Doha dieser Aufgabe. Und musste doch einsehen, dass der Mann aus Norwegen, der bei seinen Triumphen gerne auf seiner Ehrenrunde den Wikingerhelm durchs Stadion trägt, gefühlt in seiner eigenen Liga unterwegs ist.
Für den Einzug in die finale Runde waren Zeiten deutlich unter 49 Sekunden nötig. Sprich Bestleistung für den Frankfurter, für den das Erreichen des Halbfinals schon ein voller Erfolg gewesen war. Zuletzt hatte 2011 mit Georg Fleischhauer ein Deutscher im Halbfinale bei einer WM gestanden.
Bestzeiten und Landesrekord
An diesem Abend kam Luke Campbell, der Zweite der Deutschen Meisterschaften in diesem Sommer, nach einem couragierten Lauf in 50,00 Sekunden ins Ziel. An der Spitze setze sich erwartungsgemäß Europameister und WM-Titelverteidiger Karsten Warholm durch, der noch nicht wirklich gefordert schien. 48,28 Sekunden – das war die schnellste Zeit der gesamten Halbfinals.
Doch auch in den anderen Rennen ließ so mancher Athlet aufhorchen. Der erst 19-jährige Brasilianer Alison dos Santos etwa, der seine Bestzeit auf 48,35 Sekunden verbesserte. Oder auch der Algerien Abdelmalik Lahoulou, der in 48,39 Sekunden einen neuen Landesrekord aufstellte. Im Finale dabei ist auch der Katari Abderrahmane Samba, dem dafür 48,72 Sekunden genügten.
STIMMEN ZUM WETTBEWERB
Luke Campbell (LG Eintracht Frankfurt):
Manchmal ist es schwer zu verstehen, was passiert, es sind nur 400 Meter, manchmal ist das wie ein Black-Out. Die ersten 120 bis 150 Meter waren ganz gut, vielleicht etwas zu mutig. Vielleicht war ich da ein bisschen zu nah an den Hürden, da muss man normalerweise die Schrittlänge anpassen. Eigentlich habe ich es hier geschafft, mich ganz gut auf mich zu konzentrieren, auch wenn Karsten Warholm vor mir gelaufen ist. Die Erfahrung hatte ich schon vom letzten Jahr, auch von anderen Wettkämpfen, in denen andere schneller waren. Jetzt ist es eine Mischung zwischen Enttäuschung über das Halbfinale und Stolz. Ich wollte auf jeden Fall ein besseres Ergebnis, aber ich bin stolz, dass ich weitergekommen bin. Es ist auch eine Chance zu lernen und sich weiterzuentwickeln.