
Diskuswerfer Martin Wierig zieht in sein zweites WM-Finale ein
Diskuswerfer Martin Wierig hat am Samstagnachmittag das Ticket für sein zweites WM-Finale gelöst. Für Olympiasieger Christoph Harting und den DM-Zweite David Wrobel ist die WM in Doha indes nach der Qualifikation beendet. Der Schwede Daniel Ståhl unterstrich seine Gold-Ambitionen.
Er musste zittern bis zum Schluss: Bei seiner insgesamt schon fünften Weltmeisterschaft konnte der Magdeburger Martin Wierig erst nach dem Abschluss der zweiten Qualifikationsrunde jubeln. In seiner Gruppe A hatte der 32-Jährige, der in diesem Sommer erstmals Deutscher Meister geworden war, sein Arbeitsgerät im zweiten Durchgang auf 63,65 Meter fliegen lassen. Eine Weite, die er in diesem Sommer reihenweise überbieten konnte, die an diesem Nachmittag aber für die besten Zwölf reichen sollte. Nach der WM 2013, wo Martin Wierig Vierter geworden war, ist dies das zweite WM-Finale für den Herzblut-Diskuswerfer.
23 Zentimeter fehlten indes Olympiasieger Christoph Harting für das Finale. Der Berliner kam nach Kreislaufproblemen nicht über 63,08 Meter hinaus.
Nur Daniel Ståhl mit großem Q
Achtbar präsentierte sich Wierigs Trainingskollege David Wrobel (SC Magdeburg) bei seiner WM-Premiere. Sein weitester Versuch, der erste, war zunächst vom Kampfgericht ungültig gegeben worden, nach erfolgreichen Protest jedoch nachträglich mit 62,34 Metern gemessen worden, auch wenn diese Leistung nicht zum Weiterkommen reichen sollte.
Auffällig: Insgesamt hatten viele Teilnehmer mit den Bedingungen vor Ort zu kämpfen. Einzig der Schwede Daniel Ståhl zeigte mit 67,88 Ansätze seines wahren Leistungsvermögens und zog mit großem Q, dem Zeichen der direkten Qualifikation, ins Finale ein. Außer dem WM-Zweiten schaffte kein Athlet die für die direkte Qualifikation geforderten 65,50 Meter. Am besten kam hinter ihm noch 70-Meter-Werfer Fedrick Dacres (Jamaika) zurecht, dem in Gruppe A mit 65,44 Metern der beste Wurf gelang.
STIMMEN ZUM WETTBEWERB
Martin Wierig (SC Magdeburg):
Nach dem dritten Versuch habe ich ein paarmal richtig gezittert, weil ich wusste, es kommen noch ein paar Werfer, die weiter werfen können. Ich glaube, der fünfte Platz reicht. Wenn nicht, wäre das schon sehr ärgerlich, weil der Vierte genauso weit geworfen hat, er hat nur den besseren zweiten Versuch. Dafür, dass es in den letzten Tagen bei mir nicht so rund lief, war die Qualifikation eigentlich ganz gut. Ich hatte Probleme im linken Hüftbeuger und gestern auch Probleme mit der Hitze, mit Migräne, ich habe mich schlapp gefühlt. Die medizinische Abteilung hat mich wieder aufgepäppelt, einen lieben Dank dafür!
David Wrobel (SC Magdeburg):
Ist der erste Versuch jetzt gültig gegeben worden? Ich habe Protest eingelegt. 62,34 Meter sind für eine WM-Qualifikation nicht schlecht, auch wenn ich mir ein noch versöhnlicheres Ende der Saison gewünscht hätte. Aber es hat sich echt schön angefühlt hier, meine erste WM mit 28, da bin ich ein Spätzünder. Ich habe es genossen. Das Stadion hätte voller sein können, aber unser Fanclub aus Magdeburg war da, meine Mutter, meine Frau, die Unterstützung hat nicht gefehlt. Schauen wir mal, wozu es reicht. Ich glaube, ich war 17. auf der Meldeliste, der achte Platz in der Gruppe ist jetzt nicht so schlecht.