
WM Tag 2 – Christian Coleman erobert 100-Meter-Thron
US-Sprintstar Christian Coleman ist der neue König über 100 Meter. Am zweiten Tag der Weltmeisterschaften in Doha holte Yusuke Suzuki für Japan Gold in der Hitzeschlacht über 50 Kilometer Gehen. Der deutsche Geher Carl Dohmann wurde Siebter. Läuferin Alina Reh musste über 5.000 Meter schmerzgeplagt aufgeben.
Zwei Jahre nach dem Karriereende von Superstar Usain Bolt hat sich Christian Coleman am Samstag, dem zweiten Tag der Weltmeisterschaften in Doha (Katar), erstmals zum 100-Meter-Weltmeister gekrönt. Der 23-jährige Amerikaner rannte bei den Titelkämpfen in Doha nach 9,76 Sekunden ins Ziel - und gleich jubelnd weiter. Der Mann aus Atlanta hatte bereits bei der WM 2017 in London (Großbritannien) als Zweiter Bolt geschlagen. Jetzt gehörte die große Sport-Bühne ganz ihm.
Mit einer Lasershow zelebrierten die Veranstalter das Finale der schnellsten Männer der Welt. Coleman gewann sicher in Weltjahresbestzeit vor seinem Landsmann und Titelverteidiger Justin Gatlin. Mit 37 Jahren war der Altstar immer noch 9,89 Sekunden schnell. Bronze ging an den Kanadier André de Grasse in 9,90 Sekunden, der sich in Wattenscheid mit der Trainingsgruppe von Rana Reider auf diese WM vorbereitet hat.
Carl Dohmann wird zum Hitze-Held
Der deutsche Geher Carl Dohmann ist bei der Leichtathletik-WM in Doha über die 50-Kilometer-Distanz Siebter geworden. In 4:10:22 Stunden kam der 29-jährige Athlet vom SCL Heel Baden-Baden in der Nacht zum Sonntag nach einem Rennen bei 31 Grad Celsius und 75 Prozent Luftfeuchtigkeit ins Ziel. Vor zwei Jahren erreichte Dohmann bei der WM in London den 9. Platz.
Den ersten WM-Titel über 50 Kilometer gewann Yusuke Suzuki für Japan in 4:04:20 Stunden vor Joao Vieira aus Portugal (4:04:59 h) und dem Kanadier Evan Dunfee (4:05:02 h). Der französische Titelverteidiger Yohann Diniz gab frühzeitig auf.
Zwei DLV-Sprinterinnen im Halbfinale
Im Diskusfinale am Montag steht mit Martin Wierig (SC Magdeburg) ein deutscher Diskuswerfer. Olympiasieger Christoph Harting (SCC Berlin) und der DM-Zweite David Wrobel (SC Magdeburg) ereilte das Aus in der Quali. Christoph Harting muss damit weiter auf seinen nächsten Erfolg auf internationaler Bühne warten. Nach seinem Olympia-Coup 2016 konnte sich der 34-Jährige nicht für die WM 2017 qualifizieren. Bei der Heim-EM 2018 schleuderte er den Diskus in der Ausscheidung dreimal in den Käfig. Dieses Mal bedeuteten 63,08 Meter Platz 14. Kommentieren wollte er sein Aus nicht.
Die beiden deutschen Top-Sprinterinnen Gina Lückenkemper (SCC Berlin) und Tatjana Pinto (LC Paderborn) überstanden ihre Vorläufe im Khalifa-Stadion problemlos. Die EM-Zweite Lückenkemper erreichte das Halbfinale am Sonntag über 100 Meter in 11,29 Sekunden. „Nachdem ich den Start in den Sand gesetzt habe, bin ich geflogen. Das macht mich stolz“, sagte die 22-Jährige vom SCC Berlin. Die deutsche Meisterin Tatjana Pinto war sogar eine Zehntelsekunde schneller.
Ins Finale sprangen sich auch mit Ex-Weltmeister Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) und Youngster Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) zwei deutsche Stabhochspringer. Aufsteiger Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen) musste verletzungsbedingt die Qualifikation frühzeitig beenden.
Bitteres Aus für Alina Reh
Ganz bitter endete die WM für Lauftalent Alina Reh: Die 22-Jährige aus Ulm stiegt im 10 000-Meter-Finale nach 13 von 25 Runden aus. Mit Magenkrämpfen und schmerzverzerrtem Gesicht krümmte sie sich auf der Bahn und wurde mit dem Rollstuhl in die Stadion-Katakomben gebracht.
Das Rennen gewann Sifan Hassan in 30:17,62 Minuten. Die Niederländerin trainiert ebenso wie die deutsche Medaillenhoffnung Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) in Oregon (USA) und gilt als deren größte Rivalin. Bei beiden ist noch offen, ob sie am kommenden Samstag die 1.500 oder 5.000 Meter in Angriff nehmen. Weitere Goldmedaillen gingen an Hammerwerferin DeAnna Price aus den USA und an Weitspringer Tajay Gayle aus Jamaika, der mit der Weltjahresbestleistung von 8,69 Metern glänzte und den Weltrekord von Mike Powell nur um 26 Zentimeter verpasste.
Mit Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa)