
Steven Müller ereilt das WM-Aus im Vorlauf
Für Sprinter Steven Müller ist die Weltmeisterschaft in Doha nach dem Vorlauf über 200 Meter am Sonntagabend beendet. 100-Meter-Weltmeister Christian Coleman verzichtet auf seinen Start.
Es war keine leichte Aufgabe für WM-Debütanten Steven Müller. Der Deutsche Meister von der LG Ovag Friedberg-Fauerbach, der nach einer Einladung des Weltverbandes IAAF nachträglich ins DLV-Aufgebot gerutscht war, traf in seinem Vorlauf am Sonntagabend direkt auf den WM-Dritten über 100 Meter André de Grasse (Kanada).
Der Kanadier war es auch, der Steven Müller, auf der Bahn vor ihm laufend, nach wenigen Metern eingeholt hatte. In der Folge wurde der Deutsche gefühlt fest, fand nicht seinen gewohnt guten Schritt. 20,69 Sekunden bedeuteten Platz sechs in diesem Rennen, das erwartungsgemäß André de Grasse, der sich mit seiner Trainingsgruppe von Rana Reider in Bochum-Wattenscheid auf diese Meisterschaften vorbereitet hat, kontrolliert gewann. Seine Zeit: 20,20 Sekunden.
Sechstschnellste Zeit für Steven Müller
Für Steven Müller war es die sechstschnellste Zeit seiner Karriere. Zuletzt war bei der WM 2011 in Daegu (Südkorea) mit Sebastian Ernst ein deutscher Sprinter über 200 Meter bei diesen Meisterschaften am Start.
Den stärksten Eindruck hinterließ Adam Gemili. Der ehemalige Europameister aus Großbritannien sprintete mit 20,06 Sekunden die schnellste Zeit aller Vorläufe und ließ seinen ganzen Frust raus, der sich angesichts des verpassten 100-Meter-Finals aufgestaut hatte. 100-Meter-Weltmeister Christian Coleman (USA) verzichtet indes auf seinen Start über die 200 Meter. Favorit Noah Lyles (USA) legte indes noch nicht seine ganzen Karten auf den Tisch und ließ in 20,26 Sekunden austrudeln.
STIMME ZUM WETTBEWERB
Steven Müller (LG Ovag Friedberg-Feuerbach):
Ich war vor dem Wettkampf nur im Hotel und auf meinem Zimmer und habe versucht, mich mental so einzustellen, dass ich eine gute Leistung abrufen kann. Das hier sind alles neue Erfahrungen, von denen ich viel lernen kann, jetzt weiß ich, wie es hier abgeht. Natürlich ist es schade, dass ich nicht an meine Bestzeit heranlaufen konnte. Es war schwer bei sich zu bleiben. Bis zum Start habe ich nicht gewusst, wer in meinem Rennen ist. Als ich gesehen habe, dass Andre de Grasse hinter mir läuft, habe ich gehofft, dass das ein guter Push wird und habe versucht, nicht zu verkrampfen. Aber ich habe gemerkt: Alle ziehen vorbei. Der nächste Schritt ist es, noch besser zu werden, wo ginge das besser als hier?