| WM Doha Tag 5

DLV-Sprinterinnen scheiden im Halbfinale aus

Als Trio hatten sie es ins Halbfinale geschafft, doch ins WM-Finale konnten Tatjana Pinto, Lisa-Marie Kwayie und Jessica-Bianca Wessolly nicht einziehen. Den besten Eindruck hinterließ am Dienstag Lisa-Marie Kwayie, die nochmals dicht an ihre Bestleistung aus dem Vorlauf heranlief.
Svenja Sapper / Silke Bernhart

Die erste Rennhälfte sah noch sehr gut aus, doch dann verließen Tatjana Pinto (LC Paderborn) wegen eines Wadenkrampfes die Kräfte. Schon bei der Einteilung der Halbfinals hatte die Deutsche Meisterin Pech gehabt: Mit der Amerikanerin Anglerne Annelius, Aminatou Seyni (Niger), der früheren EM-Zweiten Jodie Williams (Großbritannien) und nicht zuletzt der Schweizer Meisterin Mujinga Kambundji traf die 27-Jährige gleich auf vier starke Gegnerinnen. Bis zur Kurve lag Tatjana Pinto noch vorne, doch dann zogen gleich sechs Konkurrentinnen vorbei. In 23,11 Sekunden war sie knapp eine halbe Sekunde langsamer als ihre im Vorlauf aufgestellte Bestzeit (22,63 sec).

Im zweiten Vorlauf durfte mit Jessica-Bianca Wessolly die Dritte der Deutschen Meisterschaften ran. Die über die Zeitregel ins Halbfinale gekommene Mannheimerin konnte mit der starken Konkurrenz, bestehend aus Brittany Brown (USA), Tynia Gaither (Bahamas) und der erfahrenen Ivet Lalova-Collio (Bulgarien) nicht mithalten. In 23,37 Sekunden wurde die Deutsche Siebte, Olympiasiegerin Elaine Thompson (Jamaika) war im Halbfinale nicht mehr an den Start gegangen.

Im dritten Halbfinale startete die Deutsche Vizemeisterin Lisa-Marie Kwayie (Neuköllner SF). Nach ihrer persönlichen Bestleistung (22,77 sec) im Vorlauf präsentierte sich die 22-Jährige erneut stark. Mit 22,83 Sekunden lief sie die zweitschnellste Zeit ihrer Karriere. Zum Finaleinzug reichte dies jedoch nicht, Europameisterin Dina Asher-Smith (Großbritannien) zauberte in 22,16 Sekunden die schnellste Zeit der Halbfinalrunde auf die Bahn. Auf Platz fünf kam Lisa-Marie Kwayie ins Ziel. In der Endabrechnung der drei Läufe erreichte sie den 13. Rang – ein Ergebnis, das durchaus als Erfolg zu werten ist.
 

STIMME ZUM WETTBEWERB

Lisa-Marie Kwayie (Neuköllner SF):
Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden. Wenn man da unten steht, will man natürlich immer mehr, ein bisschen habe ich gehofft, dass es klappt. Aber die 22,83 sind auch nicht schlimm. Es war mein erster WM-Start, mein zweites WM-Rennen, da habe ich versucht bei mir und cool zu bleiben. Heute früh, als ich aufgestanden bin, habe ich schon gemerkt, dass ich gestern was geleistet habe. Aber ich war nicht mega müde, es war eher eine mentale Herausforderung. Es ist ganz anders hier zu laufen, das Niveau ist einfach Weltspitze. Aber es ist auch schön zu sehen, dass die anderen auch nur Menschen sind. Auch Dina [Dina Asher-Smith] ist im Callroom aufgeregt. Die Motivation für die Staffel ist jetzt ganz groß, ich freue mich, mit den Mädels wieder da unten zu stehen, das ist noch mal ein ganz anderes Gefühl.

Tatjana Pinto (LC Paderborn):
Ich war relativ entspannt und wollte die ersten 100 Meter ordentlich angehen. Das hat auch geklappt. Aber dann bin ich aus der Kurve rausgekommen und die Wade hat gekrampft. Wenn die dichtmacht, geht da nichts mehr. Ich glaube, ich war auf dem Weg zu einer neuen Bestzeit. Ich hoffe, für die Staffel wird es wieder, das kann ich jetzt schwer einschätzen.

Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim):
Ich habe mich auf das Halbfinale gefreut und wusste, es wird eine schwierige Herausforderung. Beim Stabhochsprung war es gerade so laut, da ist mir kurz ganz anders geworden. Dann habe ich im Rennen zu viel falsch gemacht, besonders am Start. Das ist das ganze Jahr schon mein Problem, das ärgert mich. Die Reaktion lässt zu wünschen übrig und ich muss flacher rauskommen. Insgesamt bin ich glücklich, hier dabei sein zu dürfen und auch, dass ich mein Ziel, das Halbfinale, erreicht habe. Aber jetzt ist gerade noch Ärger da. Die ganze Saison war der Wurm drin, ich bin so lange der Norm hinterhergelaufen. Da ist ein bisschen die Lockerheit verlorengegangen, die muss ich wiederfinden.

WM 2019 Doha

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