
Pamela Dutkiewicz brennt auf die Hallensaison
Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz arbeitet nach einem verletzungsgeprägten Jahr an ihrem Comeback. Dieses soll am 31. Januar auf einer ganz besonderen Bühne stattfinden: Die EM-Zweite vom TV Wattenscheid 01 ist das Gesichts der „Viactiv RaceArts“, eines völlig neuen Veranstaltungskonzepts, das Ende Januar erstmals Leichtathletik und Streetsports in der Bochumer Jahrhunderthalle verbinden soll.
Es ist dieses Strahlen, das nicht vorzuspielen ist. Von ganz tief innen scheint es zu kommen, wenn das Wort „Wettkampf“ fällt. „Ich brenne so sehr auf die Hallensaison“, sagt Pamela Dutkiewicz. Ein Gefühl, das ihr in diesem Jahr gefehlt hat. Denn in diesem Jahr ereilte die 28-Jährige das Verletzungspech gleich doppelt.
Bereits in der Hallensaison brach eine Verletzung auf. Nur wenige Tage vor der Hallen-EM in Glasgow, wo die WM-Dritte von 2017 als Top-Favoritin auf Gold an den Start gegangen wäre, musste die Wattenscheiderin das EM-Aus verkünden. Der Grund damals: eine muskuläre Verletzung (wir berichteten).
Auch im Sommer bremste sie nach starkem Saisoneinstieg eine Muskelverletzung aus. Beim Aufwärmen zum Diamond League Meeting in Monaco am 12. Juli verletzte sie sich am Muskel Pectineus, an der Innenseite des Oberschenkels. „Ich habe sofort gemerkt, dass ich mich richtig schwer verletzt habe, und wusste: Das bekommst du bis Oktober nicht mehr hin“, berichtet Pamela Dutkiewicz.
Zahlen statt Emotionen
Die WM-Saison war dahin. Nach dem Hallen-EM-Aus war dies der zweite schwere Schlag innerhalb nur weniger Monate. Es schien, als hole sich ihr Körper die Pause, die er eigentlich schon früher gebraucht hätte. „Ich hatte 2018 schon einige Wehwehchen“, sagt Pamela Dutkiewicz im Rückblick. „Das konnte ich durch die Medaille bei der EM gut kaschieren. Eigentlich hätte mein Körper nach Berlin eine Pause gebraucht, ich war aber nicht so konsequent, ihm diese zu gönnen.“
Das WM-Aus schmerzte dennoch. Sehr. „Es war eine schwere Phase“, erinnert sich die Hürdensprinterin. Die Wettkämpfe in Doha (Katar) verfolgte sie entsprechend nur über die Ergebnisliste. „Zahlen und Fakten konnte ich ertragen, Emotionen hingegen nicht.“
Zurück im Trainingsalltag
Diese Phase ist nun überwunden. „Ich bin schon in meiner fünften Trainingswoche und stelle fest, dass ich ganz schön viel arbeiten muss. Aber mir geht es gut dabei.“ Denn sie kann endlich wieder das tun, was sie am liebsten tut. Trainieren, mit den Hürden arbeiten und sich auch gedanklich mit den ersten Wettkämpfen beschäftigen.
Ihr Comeback hat Pamela Dutkiwicz schon fest vor Augen. Ein Comeback, das auf einer besonderen Bühne stattfinden soll. Am 31. Januar richtet ihr Verein, der TV Wattenscheid 01, einen ganz besonderen Wettkampf aus, die „Viactiv RaceArts“ (wir berichteten). Die Idee: Klassische Leichtathletik-Wettkämpfe treffen Urban Sports wie Freestyle-BMX, Skateboarding oder auch Urban-Dance. Der Ort: die Jahrhunderthalle in Bochum, eine ehemalige Industriehalle. Das Gesicht der Veranstaltung: Pamela Dutkiewicz.
„Ich war sofort Feuer und Flamme für diese Idee, eine solche Veranstaltung durchzuführen.“ Sagt sie und während sie spricht, ist es wieder da, dieses Strahlen. Denn dieser Wettkampf soll nicht bloß ein Wettkampf sein. Er soll das Ende einer langen Durststrecke für Pamela Dutkiewicz markieren.