| Karriereende

Dreispringerin Jenny Elbe muss ihre Karriere beenden

Jenny Elbe konnte aufgrund von Verletzungen schon mehrere Jahre lang nur wenig Wettkämpfe bestreiten, jetzt muss die 29-Jährige dem Leistungssport den Rücken kehren. Ihre Rückenverletzung lässt eine Fortsetzung der Karriere nicht zu.
pm / svs

Sie wollte 2020 in Tokio (Japan) noch einmal an den Olympischen Spielen teilnehmen, hatte dafür bereits die Vorbereitung mit einem Trainingslager in Griechenland gestartet. Doch nach ihrer Rückkehr kam für Dreispringerin Jenny Elbe (Dresdner SC 1898) die bittere Erkenntnis: Der Körper will nicht mehr. Mit 29 Jahren muss die mehrmalige Deutsche Meisterin und Olympiateilnehmerin von 2016 ihre Karriere aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig beenden.

„Ich bin sehr traurig, diese Entscheidung treffen zu müssen. Somit ist der Traum von meinen zweiten Olympischen Spielen geplatzt. Es fällt mir unheimlich schwer, Abschied vom Leistungssport nehmen zu müssen. Aber die Gesundheit geht in diesem Fall vor!", sagte die dreimalige Deutsche Meisterin.

Dankbar für schöne Erfahrungen

„Ich bin sehr stolz und glücklich über alles, was ich erreicht habe, und dankbar für all die Jahre, in denen ich gemeinsam mit meinem Vater und Trainer wunderschöne Erlebnisse und Erfahrungen in meinem Sport sammeln durfte. Dankbar bin ich vor allem meinem Verein, dem Dresdner SC 1898, sowie meinen Sponsoren und Unterstützern, die an mich geglaubt haben und ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre."

Ihr Trainervater Jörg Elbe ergänzt: „Jennys schwerwiegendere Rückenverletzung hat sich nach einer dreimonatigen Rehaphase nicht entscheidend gebessert. Somit war für sie immer noch keine hundertprozentige Belastung im Training möglich, die für Weiten über 14 Meter benötigt wird. Auf ärztliches Anraten hin soll Jenny nicht springen und sich jetzt weiteren Therapiemaßnahmen unterziehen."

Das Karriereende sei ein herber Rückschlag für seine Tochter, „denn sie wollte nach Tokio und erst danach ihre lange Karriere beenden. Um das alles zu verarbeiten, hat sich Jenny erst einmal eine Auszeit genommen und wird erst ab dem 14. November wieder im Land sein.“

Erfolge trotz Verletzungshistorie

Bereits seit 2017 warfen die Universiade-Zweite von 2015 wiederholt Verletzungen und Krankheiten zurück, so dass sie in den vergangenen zwei Jahren kaum Wettkämpfe bestritt. Zuletzt konnte sie sich im Februar bei der Hallen-DM in Leipzig hinter der Deutschen Hallen-Rekordlerin Kristin Gierisch den deutschen Vizemeister-Titel sichern. Ihren letzten Wettkampf in Dresden, bei dem sie 13,92 Meter erzielte, bestritt die EM-Siebte von 2014 am 18. Mai 2019. Danach musste sie verletzungsbedingt die deutschen Titelkämpfe in Berlin absagen und verpasste damit auch die WM in Doha (Katar).

Seit 2012 gewann Jenny Elbe drei deutsche Meistertitel sowie drei Hallenmeistertitel. Bei den Olympischen Spielen 2016 erreichte sie Rang 13, sprang bei der Hallen-EM 2017 auf Platz sechs und wurde 2014 Team-Europameisterin. Sie zählte in den vergangenen Jahren zu den erfolgreichsten Dresdner Sommersportlern. „Jenny hat seit ihrem ersten deutschen Meistertitel in der U18 im Jahr 2006 sehr konstant gute und sehr gute Leistungen erbracht. Sie war ein Aushängeschild für den Verein und ein Vorbild für viele jüngere Athleten. Sie wird uns extrem fehlen. Wir wünschen ihr für ihre Zukunft nur das Beste“, sagte der Abteilungsleiter Leichtathletik des Dresdner SC, Michael Gröscho.

Quelle: Presseinformation des Dresdner SC 1898

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