| Valencia Marathon

Amanal Petros krönt starkes Marathon-Debüt mit Olympia-Norm

Gleich der erste Versuch saß: Der Wattenscheider Amanal Petros hat am Sonntag in Valencia die Olympia-Norm im Marathon deutlich unterboten und sich auf Anhieb auf Rang neun der ewigen deutschen Bestenliste einsortiert. Hinter Sieger Kinde Atanew Ayelew stellte der Türke Kaan Kigen Özbilen einen neuen Europarekord auf.
Silke Bernhart / pm

Er wollte so lange wie möglich auf Kurs Olympia-Norm laufen. Dieser Marschroute blieb er treu – und packte am Ende sogar noch eine Schippe drauf! Amanal Petros (TV Wattenschied 01) hat am Sonntag beim Marathon in Valencia (Spanien) alles richtig gemacht und sich in 2:10:29 Stunden (inoffiziell) mit dem Richtwert für die Olympischen Spiele in Tokio (Japan) belohnt. Diese vom Weltverband World Athletics vorgegebene Marke liegt bei 2:11:30 Stunden.

Mehrere deutsche Läufer hatte sich in diesem Jahr schon an dieser Norm versucht, allerdings vergeblich. Amanal Petros bewies bei seinem Debüt auf der 42,195 Kilometer langen Strecke, dass er sich gut vorbereitet und die richtige Renntaktik gewählt hatte. Mit einem gleichmäßigen Kilometer-Schnitt von 3:05 bis 3:09 Minuten schlug er ein kontrolliertes Tempo an. Eine Tempoverschärfung nach Kilometer 35 mit einem Kilometer-Schnitt von 3:00 Minuten sorgte dann sogar dafür, dass er den Richtwert für Tokio nicht nur knapp, sondern deutlich unterbieten konnte.

Geburtstagsgeschenk für Coach Tono Kirschbaum

In der ewigen deutschen Marathon-Bestenliste ist Amanal Petros nun Neunter, in den vergangenen zehn Jahren war in Deutschland nur der Deutsche Rekordhalter Arne Gabius (TherapieReha Bottwartal) schneller. Den 22 Jahre alten Westfalen-Rekord von Michael Fietz steigerte der 24-Jährige um 31 Sekunden. Der wurde zu seiner aktiven Zeit vom selben Trainer betreut wie Amanal Petros heute: Tono Kirschbaum.

Der Wattenscheider Chefcoach feierte am Sonntag übrigens seinen 65. Geburtstag. „Ich glaube, dass ich ihm ein tolles Geburtstagsgeschenk gemacht habe“, sagte Amanal Petros, der nun fast sicher mit dem Olympia-Start planen kann. Schließlich werden kaum drei andere deutsche Läufer schneller laufen als 2:10:29 Stunden. „Ich werde im Januar in Kenia meine Vorbereitung auf die Olympischen Spiele fortsetzen. Aber jetzt steht erst einmal Ruhe auf dem Programm, die kommenden Wochen werde ich genießen“, sagte der Zweite des diesjährigen 10.000-Meter-Europacups.

Herausragende Zeiten an der Spitze

Dass Amanal Petros mit seiner Zeit "nur" 19. wurde, und siebtbester Europäer, zeugt von der Klasse des Elitefeldes. An der Spitze setzte sich in 2:03:51 Stunden der Äthiopier Kinde Atanaw Alayew durch. Ihm gelang damit die neuntschnellste Zeit des Jahres. Dahinter verbesserte der Türke Kaan Kigen Özbilen den Europarekord des Briten Mo Farah (2:05:11 h) auf 2:04:16 Stunden. Der ehemalige Europarekordler Sondre Nordstad Moen (Norwegen) wurde in 2:06:16 Stunden, weniger als eine halbe Minute über Bestzeit, Siebter.

Auch das Frauen-Feld hatte es in sich, hier blieben erstmals in einem Marathon überhaupt gleich vier Läuferinnen unter 2:19 Stunden. Schnellste war in 2:18:30 Stunden die Drittplatzierte des diesjährigen London Marathons Roza Dereje (Äthiopien). Dahinter kamen die Dritte des Paris Marathons Azmera Abreha (Äthiopien; 2:18:33 h), Birhane Dibaba (Äthiopien; 2:18:46 h) und Vivian Cheruiyot (Kenia; 2:18:52 h) ein.

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