| Lissabon

Cross-EM U20: Jakob Ingebrigtsen läuft mit Rekordvorsprung zum vierten Titel in Folge

Die ersten Titel bei der Cross-EM in Lissabon wurden am Sonntag in der U20-Klasse vergeben. Sowohl bei den Junioren als auch bei den Juniorinnen setzten sich die Titelverteidiger durch. Die deutschen Läufer belegten Plätze im Mittelfeld.
Martin Neumann/Wolfram Marx

Das erste Rennen der Cross-EM in Lissabon wurde am Sonntagvormittag zur erwarteten Gelände-Gala von Jakob Ingebrigtsen. Der Doppel-Europameister aus Berlin kontrollierte bei 15 Grad Celsius das Rennen über 6,225 Kilometer in Portugals Metropole und setzte sich nach einer Tempoverschärfung auf der zweiten Streckenhälfte nach 18:20 Minuten souverän durch.

Für den Norweger war es der vierte U20-EM-Titel im Crosslauf in Folge. Das hat noch kein anderer Athlet geschafft. Silber sicherte sich Ayetullah Aslanhan (Türkei; 18:58 min), Bronze der Ire Efrem Gidey (19:01 min). Einen größeren Vorsprung gab es bei den U20-Junioren noch nie bei einer Cross-EM. Der bis dato größte Vorsprung von Yemaneberhan Crippa (Italien) im Jahr 2014 betrug 15 Sekunden.

Elias Schreml bester Deutscher auf Platz 25

Die deutschen Starter gingen auf dem selektiven Kurs defensiv ins Rennen, arbeiteten sich im Verlauf der 6,225 Kilometer aber immer weiter nach vorn. Am besten hatte sich Elias Schreml seine Kräfte eingeteilt. Der U20-Europameister über 3.000 Meter von der LG Olympia Dortmund lief in 19:33 Minuten auf Platz 25. Florian Bremm (TV 1862 Leutershausen) folgte elf Sekunden später auf dem geteilten 40. Platz. Dominik Müller (SSC Hanau-Rodenbach) kam in 19:52 Minuten auf Platz 45. Paul Specht (VfL Sindelfingen; 20:13 min) und Paul Feuerer (1. FC Passau; 20;28 min) belegten nach kräftezehrenden 6,225 Kilometern die Ränge 65 und 78.

In der Team-Wertung belegten die drei besten deutschen Starter mit 111 Punkten Platz zehn. Acht Jahre nach ihrem letzten Team-Triumph sicherten sich die Briten mit 25 Zählern die Goldmedaille. Dahinter folgte angeführt von Jakob Ingebrigtsen Norwegen (38 Punkte), Bronze ging mit 39 Punkten an Irland vor den punktgleichen Portugiesen.

Titelverteidigerin Nadia Battocletti macht das Rennen, Josina Papenfuß 20.

Beim Rennen der weiblichen Jugend U20 über 4,225 Kilometer setzte sich in Lissabon schnell eine Fünfergruppe vom Rest des Feldes ab. Auf dem finalen Kilometer konnte Titelverteidigerin Nadia Battocletti (Italien) die meisten Kräfte mobilisieren und setzte sich in 13:58 Minuten vor Klara Lukan (Slowenien; 14:01 min) und Lokalmatadorin Mariana Machado (Portugal; 14:10 min) durch.

Die schnellsten drei deutschen Läuferinnen kamen innerhalb von fünf Sekunden ins Ziel. Als beste DLV-Athletin belegte Josina Papenfuß (TSG Westerstede; 15:01 min) Platz 20. Eine Sekunde und drei Plätze dahinter folgte U20-Hindernis-Europameisterin Paula Schneiders (LAZ Mönchengladbach). Antje Pfüller (LG Region Karlsruhe; 15:06 min) lief auf Platz 26 und kam damit zwei Ränge vor Anneke Vortmeier (ASV Duisburg; 15:08 min) ins Ziel. EYOF-Hindernissiegerin Blanka Dörfel (LC Cottbus) wurde in 15:18 Minuten 38.

Dank der ausgeglichenen Mannschaftsleistung belegten die deutschen U20-Läuferinnen mit 69 Punkten Platz sieben in der Teamwertung. An der Spitze entschied die bessere Top-Platzierung über den Titel. Mit 29 Zähler setzte sich Italien mit Europameisterin Nadia Battocletti an der Spitze vor den punktgleichen Britinnen durch. Rang drei sicherte sich Frankreich (38 Punkte) vor den starken Schweizerinnen (48 Punkte).

Alle Ergebnisse lesen Sie in unserer Ergebnisrubrik.

STIMMEN ZUM WETTBEWERB

Florian Bremm (TV 1862 Leutershausen):
„Ich bin zu schnell angelaufen. Die Strecke war sehr hart, bergab ist es gut gerollt, aber es war hart. Ich bin schon zufrieden, es war mein erstes internationales Rennen.“

Paul Specht (VfL Sindelfingen):
„Von der Renneinteilung hat es fast gepasst. Auf der dritten und vierten Runde konnte ich bergab gut einholen. Aber es hat wehgetan und war ein hartes Rennen.“

Dominik Müller (SSC Hanau-Rodenbach):
„Ich war anfangs nach dem Start zu schnell. Ich konnte dann bergauf überholen und Plätze gutmachen.“

Elias Schreml (LG Olympia Dortmund):
„Es hat nach dem Start gut gepasst, es war nicht zu schnell. Es war richtig hart, irgendwann hat es keinen Bock mehr gemacht. Bergab konnte ich gut antreten, da war ich sehr schnell. Insgesamt bin ich zufrieden. Es war besser als 2018.“

Josina Papenfuß (TSG Westerstede):
„Das war das härteste Rennen meines Lebens. Wo ich herkomme, gibt es keine Berge, das bin ich nicht gewohnt. Bergab kann ich gut laufen, da konnte ich Tempo machen, aber bergauf ist es hart für mich. In der letzten Runde habe ich unheimlich gekämpft, um zu überleben. Ich bin insgesamt „mittelzufrieden“. Ich hatte seit Donnerstag leichte Halsschmerzen, aber das Okay vom Arzt. Vielleicht wäre sonst ein bisschen mehr drin gewesen. Aber ich habe alles gegeben.“

Paula Schneiders (LAZ Mönchengladbach):
„Es war sehr anstrengend. Hinten raus an den Bergabpassagen habe ich gemerkt, dass ich noch Kraft habe. Da habe ich mich gefragt, ob vielleicht mehr möglich gewesen wäre. Aber es war eines der härtesten Crossrennen meines Lebens. Wir hatte uns als Team vielleicht ein bisschen mehr erhofft.“

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