| Valencia

Rhonex Kipruto bricht 10-Kilometer-Weltrekord, Samuel Fitwi steigert sich enorm

Beim "10k Valencia Ibercaja" ist am Sonntag der Weltrekord im 10-Kilometer-Straßenlauf gefallen: Die Kenianer Rhonex Kipruto löste Joshua Cheptegei an der Spitze der Rekordlisten ab. DLV-Athlet Samuel Fitwi stürmte auf Platz fünf der ewigen deutschen Bestenliste nach vorne.
Silke Bernhart / pm

26:24 Minuten. Schneller war noch kein Mann in einem Straßenrennen über eine Strecke von 10 Kilometern. Vorbehaltlich der Ratifizierung des Leichtathletik-Weltverbands World Athletics darf sich Rhonex Kipruto nach dieser Zeit im Wettbewerb von Valencia (Spanien) nunmehr Weltrekordler nennen.

Der erst 20 Jahre junge Rhonex Kipruto lag bereits zur Halbzeit-Marke in 13:18 Minuten unterhalb des 5-Kilometer-Weltrekords – der jedoch erst seit Kurzem geführt wird und daher nicht die schnellsten jemals erzielten Zeiten berücksichtigt. Im Ziel war der WM-Dritte über 10.000 Meter dann 14 Sekunden schneller als der bisherige Weltrekordler und 10.000 Meter-Weltmeister Joshua Cheptegei (Uganda). Dieser hatte erst sechs Wochen zuvor in derselben Stadt, aber auf einer anderen Strecke, den Weltrekord auf 26:38 Minuten geschraubt.

Auch die Zeiten der Verfolger waren am Sonntag absolute Weltklasse: Bernard Kimeli (Kenia) wurde in 27:12 Minuten Zweiter, knapp dahinter steigerte der Schweizer Julien Wanders seinen eigenen Europarekord auf 27:13 Minuten.

Sheila Chepkirui kratzt am Weltrekord

Im Rennen der Frauen gab es einen hochklassigen Dreikampf um den Sieg und zugleich den Weltrekord. Die schnellste Läuferin Sheila Chepkirui (Kenia) durfte sich nach einer vorläufigen Zielzeit von 29:42 Minuten sogar kurzzeitig als schnellste Läuferin der Geschichte wähnen. Doch dann wurde das Ergebnis auf 29:46 Minuten korrigiert und der Weltrekord ihrer Landsfrau Joyciline Jepkosgei von 29:43 Minuten hat weiter Bestand.

Hinter Chepkirui blieben zwei weitere Läuferinnen unter der 30-Minuten-Marke, die zuvor neben der Weltrekordlerin und Chepkirui selbst zuvor nur zwei weitere Athletinnen unterboten hatten. Rosemary Wanjiru und Norah Jeruto waren nach 29:51 Minuten im Ziel.

Samuel Fitwi steigert sich auf 28:11 Minuten

Auch aus deutscher Sicht war es ein bemerkenswertes Rennen. Denn mit Samuel Fitwi Sibhatu mischte ein 23 Jahre junger Athlet der LG Vulkaneifel in Europas Spitze mit. Der Langstreckler, der vor rund fünfeinhalb Jahren aus Eritrea nach Deutschland geflüchtet war und seit 2018 den deutschen Pass besitzt, steigerte seine Bestzeit um mehr als eine halbe Minute. Bereits nach 28:11 Minuten war er im Ziel.

Nur vier Deutsche waren bisher schneller als Samuel Fitwi Sibhatu in Valencia, zuletzt im Jahr 2014 der Deutsche Marathon-Rekordler Arne Gabius (28:07 min) im Jahr 2015 in Berlin. Platz 18 im Weltklasse-Feld von Valencia und eine Platzierung unter den neun besten Europäern in dem Rennen sprechen für sich. Schon bei der Cross-EM hatte der 23-Jährige mit Platz sechs auf einer ähnlich langen Strecke seine starke Form angedeutet und für das beste deutsche Resultat gesorgt.

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