| Jugend-Hallen-DM 2020 Neubrandenburg

Weibliche Jugend Tag 2: Lara-Noelle Steinbrecher räumt zwei Sprint-Titel ab

Mit zwei Meistertiteln über 200 Meter und mit der Sprint-Staffel des SC Magdeburg war Lara-Noelle Steinbrecher die erfolgreichste Athletin des zweiten Wettkampftages der Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Neubrandenburg. In einem spannenden Weitsprung-Wettbewerb setzte sich Mikaelle Assani (LG Region Karlsruhe) im letzten Versuch mit 6,35 Metern durch.
Birte Grote

Die Favoritinnen über 200 Meter, Svenja Pfetsch und Lara-Noelle Steinbrecher, trennten in den Meldeleistungen nur eine Hundertstelsekunde. Im Finale starteten sie nebeneinander auf den Außenbahnen. Mit einer starken Zielgeraden konnte sich Lara-Noelle Steinbrecher dann deutlich durchsetzen. „Mein Trainer hat mir gesagt, dass ich möglichst lange vorne bleiben und es dann hinten raus entscheiden soll. Ich bin locker geblieben und es hat geklappt“, sagte die Athletin vom SC Magdeburg. Über die Zeit von 24,06 Sekunden war sie „super happy“. Sie konnte ihre Hallen- und Freiluft-Bestleistung um mehr als zwei Zehntel verbessern. Im Sommer möchte sie dann wieder auf den 400 Meter Hürden vermehrt in Erscheinung treten. Svenja Pfetsch (SC Vöhringen) wurde in 24,28 Sekunden Zweite. Bronze gewann Viola John von der LG Stadtwerke München, die den ersten Finallauf in 24,33 Sekunden für sich entscheiden konnte.

„Die Zeit hätte gerne noch einen Tick besser sein können. Aber ich bin super glücklich, dass ich meinen Titel verteidigen konnte“, strahlte Mona Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) nach ihrem Sieg über 400 Meter in 54,36 Sekunden. Sie hatte sich gleich an die Spitzenposition gesetzt und diese nicht mehr abgegeben. „Es war der Plan, gleich nach vorne zu gehen.“ Ein völlig anderer Rennverlauf brachte Marie Scheppan (LC Cottbus) zur Silbermedaille. Die U18-Vize-Europameisterin lag nach der ersten Runde noch auf der letzten Position und konnte sich auf den letzten Metern noch auf den zweiten Platz  (54,97 sec) vorkämpfen. Die Bronzemedaille ging an Anna Malia Hense (LG Olympia Dortmund; 55,06 sec).

Souveräner Staffel-Erfolg für den SC Magdeburg

Mit einem deutlichen Vorsprung von drei Sekunden feierten die Sprinterinnen des SC Magdeburg den Sieg über die 4x200 Meter. Mit Sicherheitswechseln gelang Christina Onwu Akomas, Lara-Noelle Steinbrecher, Justine Wehner und Viviane Heilmann eine Zeit von 1:37,62 Minuten. „Da wir gestern schon so schnell waren, ging es jetzt nur noch darum, das Staffelholz sicher ins Ziel zu bringen“, sagte Lara-Noelle Steinbrecher, für die es nach dem 200-Meter-Sieg der zweite Titel des Wochenendes war. Knapp wurde es dahinter: Der Dresdner SC gewann in der Besetzung Cora Kunze, Vivienne Morgenstern, Selma Arndt und Johanna Kleiner in 1:40,35 Minuten Silber. Bronze ging in 1:40,53 Minuten an Cynthia Kwofie, Maya Semsch, Tessa Srumpf und die neue Inhaberin der nationalen U18-Bestleistung im Dreisprung, Anna Gräfin Keyserlingk für die LAV Bayer Uerdingen/Dormagen.

Das Feld der 800-Meter-Läuferinnen lag auch in der letzten Kurve noch eng beisammen. Den besten Endspurt hatte Nele Göhl (LG Eckental). Sie setzte sich in 2:11,83 Minuten durch. Eng war die Entscheidung um Silber und Bronze. Anna Schall (LG Tuttlingen-Fridingen) lief in 2:12,25 Minuten knapp vor Xenia Krebs (VfL Löningen; 2:12,38 min) ins Ziel.

„Mir ist es dann irgendwann einfach zu langsam geworden. Dann bin ich nach vorne gegangen und habe gehofft, dass ich bis zum Ziel durchhalte“, sagte die Siegerin Lisa Hausdorf (AG Hamburg West) nach dem 1.500-Meter-Rennen. Sie erreichte das Ziel nach drei schnellen Schlussrunden nach 4:30,03 Minuten. Silber gewann Lea Kruse (TV Wattenscheid 01; 4:32,30 min), Bronze ging an Julia Rath (LAC Quelle Fürth; 4:33,77 min).

Zwei Siegerinnen im Hochsprung

Mathilde Frenzl (SC Potsdam) ließ schon auf den ersten Metern keinen Zweifel daran, dass sie ihren Titel im 3.000-Meter-Bahngehen verteidigen wollte. Schon nach zwei Runden führte sie mit knapp 50 Metern Vorsprung und brachte den Sieg in 14:13,37 Minuten souverän ins Ziel. „Hinten raus war es sehr schwer. Wir hatten zwei Belastungswochen und dieses Wochenende war ich auch ein bisschen krank. Da ist die Zeit sogar noch ganz gut. Der Titel war mir heute am wichtigsten“, erklärte die U18-Athletin. Silber gewann Sarah Friedrich (LG Würm Athletik; 14:29,92 min), Bronze ging an Alina Leipe (SC Potsdam; 14:39,28 min).

Zwei Siegerinnen und zwei dritte Plätze waren das Ergebnis eines spannenden Hochsprung-Wettkampfes. Julia Küppers (TV Angermund) und Alisha Pawlowski (LG Tuttlingen-Fridingen) meisterten als einzige die Höhe von 1,78 Metern. Alisha Pawlowski versuchte sich danach nur noch einmal (vergeblich) über 1,81 Meter. „Ich bin zunächst nur schwer in den Wettkampf reingekommen. Ich war mit dem Ergebnis zufrieden und habe wegen einer entzündeten Sehne auf weitere Versuche verzichtet“, sagte die Athletin, die zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass sie genau die gleiche Anzahl an Fehlversuchen hatte und daher ebenfalls den Gold-Rang holte.

Die zweite Deutsche Meisterin, Julia Küppers, konnte ihre ersten Meisterschaften in der Halle gleich vergolden: „Ich bin gerade erst in die U18 reingekommen. Ich hatte damit gar nicht gerechnet.“ Den dritten Platz teilten sich Blessing Enatoh (TSV Spandau) und Maja Küßner (1. LAV Rostock) mit übersprungenen 1,75 Metern.  

Leni Freya Wildgrube fliegt zum Titel

Der Stabhochsprung war ein Zweikampf unter Trainingspartnerinnen: Erst hatte Moana-Lou Kleiner mit nur einem Fehlversuch über 3,90 Meter die Nase vorne, dann drehte Leni Freyja Wildgrube (beide SC Potsdam) den Spieß um, indem sie 4,00 Meter mit nur zehn Anlaufschritten im ersten Versuch übersprang. Alle anderen Athletinnen waren schon ausgeschieden, sodass der Potsdamer Doppelsieg bereits feststand.

Die nächste Höhe von 4,10 Metern schafften beide dann nicht mehr, sodass Jugend-Olympiasiegerin Leni Freyja Wildgrube als Siegerin feststand und ihre ein Jahr jüngere Trainingskollegin auf den zweiten Platz verwies. Bronze gewann Stella Rubrech (WGL Schwäbisch Hall), die 3,90 Meter im ersten Versuch überquerte. „Mit der Höhe bin ich nicht zufrieden. Das Ziel war einfach nur eine Medaille. Es war mit dem kurzen Anlauf schwer zu springen. Zum Sommer hin werde ich wieder aus 14 Schritten springen“, berichtete Leni Freyja Wildgrube.

Auch Weitsprung der weiblichen Jugend entscheidet sich im letzten Versuch

„Mensch, du lässt mich fünf Jahre älter werden“, sagte Udo Metzler, Trainer der LG Region Karlsruhe, nachdem er seiner Athletin Mikaelle Assani gratuliert hatte. Die hatte sich mit ihrem letzten Versuch den Titel im Weitsprung gesichert. Doch war sie zwischenzeitlich von Anika Nießen auf den zweiten Platz verdrängt worden. Die hatte sich mit einem Versuch von 6,12 Metern vor die Karlsruherin gesetzt, die lange geführt hatte.

Mikaelle Assani ließ sich davon jedoch nicht unterkriegen und haute stattdessen mit 6,35 Metern eine Weite raus, die nur einen Zentimeter unter ihrer Freiluft-Bestleistung lag. „Es war schon viel Druck da. 2017 gab es schon mal diese Situation mit Anika. Da war sie es, die dann den Wettbewerb mit ihrem letzten Versuch entschieden hat“, erklärte die neue Deutsche U20-Hallenmeisterin Mikaelle Assani. Bronze gewann Nicola Kondziella (TV Wattenscheid 01) mit 6,07 Metern.
 

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