| Ras Al Khaimah

Brigid Kosgei auf Weltrekordjagd beim RAK-Halbmarathon, Melat Kejeta am Start

Marathon-Weltrekordlerin Brigid Kosgei will in Ras Al Khaimah am Freitag auch den Weltrekord über die Halbmarathon-Strecke in ihren Besitz bringen. In einem hochklassigen Feld mit den schnellsten Langstrecklerinnen der Welt ist auch Melat Kejeta am Start. Die gebürtige Äthiopierin, die mittlerweile die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, könnte ihre Bestzeit angreifen.
Jörg Wenig

Brigid Kosgei wird am Freitag (21. Februar) beim Halbmarathon in Ras Al Khaimah den Weltrekord über die 21,0975-Kilometer-Strecke angreifen. Die 26-jährige Kenianerin will die schnelle Strecke in den Vereinigten Arabischen Emiraten nutzen, um die offizielle Bestzeit von 64:51 Minuten, die ihre Landsfrau Joyciline Jepkosgei 2017 in Valencia (Spanien) gelaufen war, zu unterbieten.

Birgid Kosgei war im vergangenen September beim Great North Run im englischen Newcastle bereits schneller gelaufen, als sie den dortigen Kursrekord auf 64:28 Minuten verbesserte. Da es sich bei der Strecke in Nordostengland jedoch um einen Punkt-zu-Punkt-Kurs handelt, der zudem etwas abfällt, konnte diese schnellste Zeit aller Zeiten nicht als offizieller Weltrekord anerkannt werden. Gut einen Monat später brach Brigid Kosgei dann in Chicago (USA) den Marathon-Weltrekord der Britin Paula Radcliffe mit einer Zeit von 2:14:04 Stunden.

Melat Kejeta läuft um Leistungsnachweis für Tokio

An den Start gehen wird am Freitag auch Melat Kejeta (Laufteam Kassel). Die 28-jährige frühere Äthiopierin, die seit knapp einem Jahr die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, wird ihr erstes Rennen seit dem Berlin-Marathon im vergangenen September laufen. Dort hatte sie bei ihrem Debüt über die klassische Distanz mit starken 2:23:57 Stunden überrascht und als erste Deutsche die internationale Marathon-Olympianorm (2:29:30 h) sehr deutlich unterboten.

Bereits in Ras Al Khaimah kann Melat Kejeta auch die letzte noch ausstehende Olympia-Nominierungsvoraussetzung für die Spiele in Japan im Sommer erfüllen. Deutsche Athleten, die im vergangenen Jahr die Marathon-Norm erfüllt haben, müssen in den ersten fünf Monaten einen Leistungsnachweis erbringen. Dies ist auch über die Halbmarathondistanz möglich. Gefragt sind bei den Frauen 73:30 Minuten – eine Zeit, die für Melat Kejeta keinerlei Hindernis bedeuten sollte. Ihre Halbmarathon-Bestzeit steht bei 68:41 Minuten. Wenn sie in guter Form ist, könnte sie am Freitag auf der flachen Strecke ihren persönlichen Rekord unterbieten.

Hochklassige Konkurrenz beim bestbesetzten Rennen des Jahres

Die Konkurrenz ist einmal mehr extrem hochklassig beim oftmals bestbesetzten Halbmarathonrennen des Jahres weltweit. Während Brigid Kosgei die ganz große Favoritin in Ras Al Khaimah ist, gehen fünf weitere Athletinnen an den Start, die bereits unter 66 Minuten gelaufen sind. Die schnellste unter den Kosgei-Konkurrentinnen ist deren kenianische Landsfrau Fancy Chemutai, die mit 64:52 Minuten nur eine Sekunde vom Weltrekord entfernt ist. Joan Melly (65:04 min) und die frühere Halbmarathon-Weltrekordlerin Peres Jepchirchir (beide Kenia; 65:06 min) stehen ebenso auf der Startliste wie die aktuelle Weltmeisterin über diese Strecke, Netsanet Kebede (Äthiopien; 65:45 min).

Sehrt stark besetzt ist auch das Männer-Elitefeld. Acht Läufer mit Bestzeiten von unter einer Stunde stehen auf der Startliste. Der schnellste Läufer im Feld ist der Kenianer Alexander Munyao, der mit einem persönlichen Rekord von 59:09 Minuten ins Rennen geht. Nach Ras Al Khaimah zurückgekehrt ist Julien Wanders. Der Schweizer Weltklasseläufer hatte bei dem Rennen vor einem Jahr den nach wie vor aktuellen Europarekord von 59:13 Minuten aufgestellt. „Es ist eine Strecke, die ich mag. Und ich bin in guter Form“, sagte Julien Wanders. Auch zwei österreichische Topläufer starten am Freitag: Peter Herzog (Bestzeit: 63:22 min) und Lemawork Ketema (63:50 min).

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