| Interview

"Tag der Rückengesundheit": Expertentipps von David Storl und Dennis Lewke

Aufgrund anhaltender Rückenprobleme brach der zweimalige Kugelstoß-Weltmeister David Storl die Saison 2019 vorzeitig ab. Mittlerweile ist er – auch dank einer intensiven Reha – wieder vollständig genesen und hat die nächsten Ziele fest im Blick. Zum "Tag der Rückengesundheit" hat die Direktkrankenkasse BIG direkt gesund, Gesundheitspartner des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV), mit David Storl und seinem Teamkollegen Dennis Lewke (beide SC DHfK Leipzig) gesprochen.
pm/sb

Rückengesundheit ist ja ein besonders wichtiges Thema für Kugelstoßer. Wie viel Platz nimmt der Rücken in eurem Trainingsplan ein?

David Storl:

Gerade nach meiner langwierigen Verletzung im unteren Rücken ist es für mich ein sehr wichtiges Thema geworden. Seit Oktober verbringe ich vier Stunden die Woche damit, meinen Rücken und die unteren Bauchmuskeln zu stärken. Damit möchten wir einer erneuten Verletzung vorbeugen und den so stark beanspruchten Bereich des Körpers stabilisieren.

Dennis Lewke:

Das Rückentraining sowie die Regeneration und Entlastung des Rückens nehmen bei mir je nach Trainingsphase zwischen einer und drei Trainingseinheiten pro Woche in Anspruch. Muskulär ist mein Rücken eher eine Stärke von mir. Als Physiotherapeut und angehender Osteopath weiß ich aber, wie komplex das Thema Rücken ist. Zum Beispiel kann eine eingeschränkte Rumpfbeweglichkeit Ursache von Mobilitätsstörungen eines Organs sein, etwa der Leber. Der Rücken ist in diesem Fall dann das Opfer – und dem Problem mit Rückentraining entgegenzuwirken, ist nicht immer optimal.

Wie achtet ihr im Alltag auf euren Rücken beziehungsweise gibt es Dos and Don’ts, die man beachten sollte?

Dennis Lewke:

Wenn man sich den extremen Reizen des Leistungssports aussetzt, sollte der körperliche Zustand von Grund auf schon ausgeglichen und stabil sein. Ich achte auf eine ausgewogene Ernährung, schlafe regelmäßig über acht Stunden pro Nacht, trinke viel Wasser und habe einige Tools, die ich im Alltag nutze, wie zum Beispiel ein Magnetfeldgerät. Beim Training sollte man immer darauf achten, dass die richtige Muskelgruppe beansprucht wird. Ein Beispiel: die Tiefkniebeuge – wenn es danach mehr im Rücken spannt als in den Beinen und im Gesäß, ist das nicht zielführend.

David Storl:

Stimmt genau! Da wir viel mit Gewichten arbeiten, ist es am wichtigsten, auf eine saubere Ausführung und Hebetechnik zu achten. Das kann man so auch in den Alltag übertragen, also schwere Dinge aus der Hocke heben und die Kraft der Beine nutzen. Und ich kann nur jedem raten, wenigstens zweimal die Woche etwas Sport und Kräftigung für den Rücken zu machen. Im Alltag ist der so viel Stress ausgesetzt, durch langes Sitzen und so weiter, dass man ihm auch mal etwas zurückgeben sollte.

Trainiert ihr eigentlich auch mal zusammen?

Dennis Lewke:

Ja, mit David gemeinsam trainieren zu können, war einer der Gründe, warum ich Ende 2018 in die Trainingsgruppe von Wilko Schaa gewechselt bin. Zurzeit befinden wir uns zwar in etwas unterschiedlichen Trainingsphasen, aber trainieren trotzdem fast immer zusammen. Und aus meiner Sicht ist das auch absolut sinnvoll, denn gemeinsam fällt es uns leichter, unsere jeweiligen Ziele zu erreichen.

David Storl:

Dennis und ich stoßen gern zusammen in Einheiten und absolvieren auch die Krafteinheiten fast immer gemeinsam. Das ist einfach eine klasse Atmosphäre und man kann auch mal einen Spaß machen, bevor es wieder an die schweren Gewichte geht. Dennis ist echt ein super Trainingspartner und mir macht es sehr viel Spaß, mit ihm zusammen zu arbeiten.

Habt ihr vielleicht noch einen Tipp, wenn der Rücken mal schmerzt?

David Storl:

Damit es gar nicht erst so weit kommt, ist Prophylaxe das Zauberwort. Das Allerwichtigste sind Sport und Kräftigung des Rückens.

Dennis Lewke:

Da kann ich nur zustimmen! Viele körperliche Probleme haben zu wenig Bewegung als Ursache. Das ist aber sehr individuell und man stößt bei größeren Problemen irgendwann auch mit bzw. trotz Training an seine Grenzen. Wenn man aber seinen Körper und die Ursachen für Beschwerden oder Schmerzen kennt, wird es immer leichter, diese zu beseitigen.

David Storl:

Ich versuche auch, die Muskulatur immer schön warm zu halten, und gehe gern in die Sauna. Das tut mir und meinem Rücken immer richtig gut. Gönnt euch die ein oder andere Massage im Monat und versucht, etwas Sport zu treiben!

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