| Abschied von einer Legende

"Großer Verlust für den deutschen Sport": Stimmen zum Tod von Willi Holdorf

Im Alter von 80 Jahren ist am Sonntag der Zehnkampf-Olympiasieger von 1964 Willi Holdorf verstorben. Hier lesen Sie in vielfältigen Reaktionen aus der Welt des Sports die große Wertschätzung für Deutschlands ersten "König der Athleten".
Silke Bernhart / Nicolas Walter

Jürgen Kessing, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV):

"Mit Willi Holdorf ist am Sonntag eine Legende der Leichtathletik verstorben. Der Deutsche Leichtathletik-Verband und die gesamte Leichtathletik-Familie trauern und verneigen sich im Gedenken an einen ganz großen Sportsmann und Freund der Leichtathletik. Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie und seinen Angehörigen. Willi Holdorf war ein Idol und für viele Jugendliche der Grund dafür, sich im Zehnkampf zu versuchen – auch für mich persönlich! Ich habe die Dokumentation seines Olympiasiegs in Tokio gesehen und war tief beeindruckt von seinem Kampfgeist und seiner Willensstärke. In unseren Herzen bleibt Willi Holdorf unvergessen.“

Idriss Gonschinska, Generaldirektor Sport im DLV:

„Willi Holdorf war eine herausragende Persönlichkeit und ein großartiger Botschafter für die Leichtathletik. Sein Tod ist ein großer Verlust für den deutschen Sport, die Nachricht davon macht uns sehr betroffen und traurig. Willi Holdorfs besonderer Charakter und seine fortwährende Verbundenheit mit der Leichtathletik und ihren Athleten habe mich sehr beeindruckt und inspiriert. Nicht nur seine sportlichen Erfolge mit dem Zehnkampf-Olympiasieg 1964 werden uns immer in Erinnerung bleiben, sondern auch sein unermüdliches Engagement für den Sport insgesamt.“

Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC):

„Wie er bei den Olympischen Spielen Tokio 1964 mehr über die Ziellinie getaumelt als gelaufen ist, war für mich das prägende Bild der Spiele. Dieser Zehnkampf hat ihn zur Ikone seiner Sportart gemacht. Ich habe Willi Holdorf als geradlinigen und geselligen Menschen erlebt, mit dem man hervorragend zusammenarbeiten, aber auch wunderbar gemeinsam feiern konnte.“ dpa

Clemens Prokop, ehemaliger Präsident des DLV:

„Die Begegnungen mit ihm waren immer bereichernd, sein norddeutscher Humor ansteckend und seine Geradlinigkeit sehr beeindruckend. Freundschaft war für ihn stets mehr als ein Wort. Durch seinen Tod hat die Leichtathletik und der gesamte deutsche Sport eine seiner großen Persönlichkeiten verloren und ist ärmer geworden.“ dpa

Niklas Kaul, Zehnkampf-Weltmeister:

"Wenn man mit dem Zehnkampf beginnt, dann schwebte der Name Willi Holdorf über allen, die danach kamen. Als aktiver Sportler war er für mich zwar kein Vorbild mehr, aber er war immer präsent. Nachdem ich ihn ein paar Mal treffen konnte und er mir erzählt hat, wie das damals war, war das schon sehr beeindruckend. Er war nicht nur sportlich sehr erfolgreich, dahinter steckte auch eine starke Persönlichkeit, die sich auch für andere Sportarten interessiert hat. Mit ihm konnte man über viele Dinge sprechen. Sein Tod macht mich betroffen." FOCUS Online

Christin Schenk, Zehnkampf-Olympiasieger 1980:

„Ich war noch zu seinem 75. Geburtstag bei ihm, und seiner Frau habe ich gestern erst zum Geburtstag gratuliert. Wir haben uns ab und zu gesehen und dann immer mit „Hallo, Herr Olympiasieger" gegrüßt. Willi war ein toller Sportsmann und ein sehr guter Unternehmer – und für mich ist er einer der wenigen, die das beides geschafft haben. Er war mein Idol!“ dpa

Frank Busemann, Olympia-Zweiter im Zehnkampf 1996:

"Er war immer mein Held. Er hat mit seinem Olympiasieg im Zehnkampf das geschafft, was alle wollen. Wenn ich ein Vorbild hatte, dann war es immer Willi. Er hatte das Herz am rechten Fleck, den Kampfgeist und die Leidenschaft. Ich kriege richtig Gänsehaut, wenn ich an seinen abschließenden 1.500-Meter-Lauf in Tokio 1964 denke. Das ist das Idealbild eines Zehnkämpfers: kämpfen bis zur absoluten Erschöpfung." Funke-Mediengruppe

Dagmar Freitag (SPD), Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag, auf Twitter:

„Tieftraurig... Willi Holdorf, mein Idol aus Kindertagen und für mich „Olympiasieger der Herzen“, ist tot. Ein Vorbild für nachfolgende Generationen. Danke, lieber Willi, für deine Freundschaft.“

Jörn Elberding, Geschäftsführer der Leichtathletik-Abteilung des TSV Bayer 04 Leverkusen:

 „Wir sind sehr traurig. Eine prägende Persönlichkeit des deutschen Sports ist von uns gegangen. Alle Leichtathletik-Freunde verbinden mit Willi Holdorf bleibende Erinnerungen. Wir trauern um eine Lichtgestalt. Wir sind in diesen Stunden in Gedanken bei seiner Familie und seinen Freunden. Ihnen sprechen wir unser herzliches Beileid aus.“ pm

Thomas Berlemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Sporthilfe:

„Willi Holdorf war einer der großen deutschen Sportpersönlichkeiten des vergangenen Jahrhunderts. Er war nicht nur ein herausragender Athlet, sondern ein ebenso großer Förderer des Sports. Der Sport braucht Vorbilder, wie Willi Holdorf eines gewesen ist und auch für die nachfolgenden Generationen weiterhin sein wird. Seine Aufnahme in die von der Deutschen Sporthilfe initiierte 'Hall of Fame des deutschen Sports' im Jahr 2011 wird auch dazu beitragen, dass er im Gedächtnis unseres Landes bleiben wird. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren."

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024