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Favoritensiege beim Thumer Werfertag

Wenn auch nicht wie gewohnt unter Flutlicht, so konnten die 17. Thumer Werfertage doch als einer der wenigen Wettkämpfe in dieser Saison ausgetragen werden. Diese Chance wussten auch vier Deutsche Meister zu nutzen. Einmal mehr wurden die Diskus-Asse Clemens Prüfer und Kristin Pudenz sowie Kugelstoßer David Storl und Speerwerferin Christin Hussong ihrer Favoritenrolle gerecht.
Jane Sichting

Im Dauerregen glich das Diskuswerfen regelrechten Wasserfestspielen. Für den Deutschen Meister Clemens Prüfer (SC Potsdam) aber kein Hindernis, sich mit jedem Wurf besser in den Wettkampf hineinzufinden und die Zwei-Kilo-Scheibe im letzten Versuch auf 61,89 Meter zu schleudern: der Sieg. „Am Anfang lief es etwas schleppend, aber dann kam ja doch noch ein guter Wurf bei raus“, sagt der 23-Jährige.

„Trotz etwas schwieriger Bedingungen hat es heute viel Spaß gemacht. Das Publikum war super – und es war deutlich mehr los als bei den Deutschen Meisterschaften“, lachte er. Zugelassen waren immerhin 300 Leichtathletik-Fans. Dass es in diesem Jahr bislang nicht für eine neue persönliche Bestleistung gereicht hat, nimmt er als Ansporn für das kommende: „Ein richtiger Sprung von zwei Metern wäre mal geil“, sagt er. In guter Form präsentieren will er sich zudem beim ISTAF in Berlin (13. September). Platz zwei und drei gingen an Korbinian Häßler (LV 90 Erzgebirge, 57,67 m) und den Norweger Sven Martin Skagestad (57,43 m).

Kristin Pudenz von Marike Steinacker gefordert

Bei den Frauen war der Sieg für die zweifache Deutsche Meisterin Kristin Pudenz (SC Potsdam) dieses Mal kein Selbstläufer. Erst im fünften Versuch übernahm sie mit 60,67 Metern die Führung. Trotz einer guten Serie schaffte es die Vierte der Deutschen Meisterschaften Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen) im letzten Versuch nicht mehr zu kontern. Mit 59,14 Metern landete sie vor der ehemaligen U20-Europameisterin und Dritten der Deutschen Meisterschaften Julia Ritter (TV Wattenscheid 01, 54,97 m) auf Platz zwei.

„Der Regen heute war teilweise wirklich nervig. Zudem sind wir heute erst angereist und ich war nicht ganz so spritzig wie sonst. Die Beine waren nach drei Stunden Autofahrt nicht mehr frisch“, sagte die Siegerin Pudenz. Für die 27-Jährige war es der letzte Wettkampf für die Saison. Mit der sie dank neuer persönlicher Bestleistung und dem deutschen Meistertitel überaus zufrieden ist. „Klar war es unter den Corona-Auflagen etwas anstrengend. Aber dennoch war es eine gute Saison für mich. Ich freue mich aber auch auf nächstes Jahr, wenn hoffentlich wieder alles normal läuft“, erzählt sie. Und freut sich auf den verdienten Urlaub.

David Storl wieder nahe an den 21 Metern

Pünktlich zum Kugelstoßen der Männer kam im Stadion an der Wiesenstraße doch noch die Sonne raus. Und ließ den neunfachen Deutschen Meister und Weltmeister von 2011 und 2013 gleichermaßen strahlen. Mit einer konstanten 20er-Serie holte er sich mit 20,80 Metern ungefährdet den Sieg. Zweiter wurde Tsanko Arnaudov (20,38 m) aus Portugal vor dem Norweger Marcus Thomsen (20,26 m).

„Am Anfang war ich etwas nervös, aber dann bin ich mit 20,74 Metern direkt gut eingestiegen und konnte die Spannung im gesamten Wettkampfverlauf halten“, sagte Storl. Auch mit der Serie von 20 Meter-Stößen war der 30-Jährige zufrieden, sieht aber noch Reserven: „Der Unterschied zwischen Trainingsstößen und Wettkampfleistung ist aktuell einfach zu groß. Ich brauche auch richtig gute Trainingsstöße, so technisch sauber wie im Wettkampf.“

Um die ansteigende Wettkampf-Form auch in Hinblick auf die Olympiavorbereitung bestmöglich ausnutzen zu können, sind bis Mitte September noch drei bis vier Wettkämpfe geplant. Erst im Oktober gönnt sich der dreimalige Europameister dann zwei Wochen Urlaub mit der Familie.

Christin Hussong mit versöhnlichem letzten Wurf

Die vier Kilogramm schwere Kugel der Frauen am weitesten stieß Auriol Dongmo aus Portugal. Mit 18,85 Metern verwies sie die Schwedin Fanny Roos (18,27 m) auf Rang zwei vor Julia Ritter, die es nach ihrem zweiten Platz im Diskuswurf mit 17,87 Metern auch bei ihrem zweiten Start unter die Top Drei schaffte.

Eine Klasse für sich war die Speerwurf-Europameisterin von 2018 und WM-Vierte 2019 Christin Hussong (LAZ Zweibrücken). Zwar haderte sie Nachhinein mit ihrer Technik, zeigte sich aber mit 61,15 Metern im letzten Versuch dennoch versöhnlich. „Der ging schon in die richtige Richtung. Aber es gab heute keinen Wurf, der sich richtig gut angefühlt hat und locker über die Schulter ging“, sagt die 26-Jährige.

Die nötige Lockerheit für eine erneute Steigerung ihrer Bestleistung um 53 Zentimeter in diesem Jahr brachte die erst 18-jährige Lea Wipper (SC DHfK Leipzig) mit nach Thum. Am Ende standen für sie 57,03 Meter im Protokoll. Damit sicherte sie sich hinter Vereinskollegin Christine Winkler (59,01 m) Platz drei.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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