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Joshua Cheptegei und Letesenbet Gidey brechen in Valencia zwei Weltrekorde

Das Event trug den Titel "World Record Day". Und am Ende purzelten gleich zwei Weltrekorde: Joshua Cheptegei und Letesenbet Gidey haben am Mittwoch in Valencia über 10.000 und 5.000 Meter die schnellsten Rennen der Geschichte abgeliefert.
Silke Bernhart

Es war erst sein drittes Rennen des Jahres. Und das dritte, das er mit einem neuem Weltrekord beendete: Joshua Cheptegei (Uganda) hat am Mittwoch in einem Rekordrennen mit Ansage die Weltbestmarke von Lauf-Legende Kenenisa Bekele (Äthiopien) über 10.000 Meter auf 26:11,00 Minuten geschraubt. Bekele war vor nunmehr 15 Jahren in Brüssel (Belgien) 26:17,53 Minuten gerannt. Bis Mittwoch war er einer von nur drei Läufern, die je unter 26:30 Minuten geblieben waren – dann flog 10.000 Meter-Weltmeister Cheptegei in Valencia (Spanien) an ihnen allen vorbei und verbesserte seinen eigenen Hausrekord um sage und schreibe 37 Sekunden.

Dass sich der Mann aus Uganda den Weltrekord dennoch im Vorfeld zugetraut hatte, liegt an den Leistungen, die er in diesem Jahr abgeliefert hat und die ihm auch in Valencia Flügel verliehen: Joshua Cheptegei hatte im Februar den Weltrekord über 5 Kilometer auf der Straße auf 12:51 Minuten geschraubt, bevor er sich im August in Monaco in 12:35,36 Minuten den Weltrekord über 5.000 Meter auf der Bahn schnappte. Auch diese Rekordmarke war zuvor im Besitz von Kenenisa Bekele gewesen.

In Valencia schaffte es Cheptegei, 4.000 Meter lang ohne Tempomacher wie ein Uhrwerk die Pace hochzuhalten. Nach konstanten 63er Runden gab er auf den letzten 400 Metern noch mal Gas und spulte sie in 60 Sekunden ab, dann war der Weltrekord perfekt.

Letesenbet Gidey schneller als Tirunesh Dibaba

Den Auftakt der Rekordjagd hatte nur wenige Minuten zuvor Letesenbet Gidey gemacht. Die Äthiopierin hatte die 5.000-Meter-Bestmarke von Tirunesh Dibaba im Visier, die bei 14:11,15 Minuten lag. Auf den ersten Kilometern begleitet von zwei Tempomacherinnen drehte die 22-Jährige ihre Runden, immer auch mit einem Blick auf die Umrandung des Innenraums, denn dort lief in blauen und grünen LED-Lichtern das Weltrekord-Tempo mit, was nach IWR-Regel 144.4h eine zulässige Unterstützung ist. Am Ende konnte sie sogar noch zulegen und war nach 14:06,62 Minuten im Ziel. Ihre zwei Jahre alte Bestmarke steigerte Gidey um 17 Sekunden.

Die Vize-Weltmeisterin über 10.000 Meter sorgte dafür, dass in der ewigen Weltbestenliste jetzt die ersten fünf Positionen von Läuferinnen aus Äthiopien belegt sind: Neben ihr selbst und Tirunesh Dibaba finden sich ganze vorne auch Almaz Ayana, Meseret Defar und Genzebe Dibaba. Letesenbet Gidey aber ist jünger als alle anderen zu dem Zeitpunkt, an dem sie ihre Bestzeiten aufgestellt haben. Gut möglich also, dass auch sie noch nicht am Ende ist mit ihrer Rekordjagd.

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