| Verpasste Doping-Tests

Salwa Eid Naser kommt um Dopingsperre herum

Vier verpasste Doping-Tests wurden für sie notiert. Bei einem davon liegt jedoch ein Formfehler vor. Daher wird 400-Meter-Weltmeisterin Salwa Eid Naser wohl um eine Dopingsperre herum kommen, die ihr aufgrund des Verstoßes gegen Meldepflichten drohte.
Silke Bernhart

400-Meter-Weltmeisterin Salwa Eid Naser ist trotz Verstößen gegen die Meldepflicht für Doping-Tests nicht gesperrt worden. Ein diesbezügliches Verfahren hat die Disziplinarkommission des Weltverbands World Athletics eingestellt. Die Begründung der Entscheidung kann hier nachgelesen werden. Für Vergehen gegen die Meldepflicht kann eine Sperre von bis zu zwei Jahren verhängt werden.

Die 22 Jahre alte für Bahrain startende Nigerianern war Anfang Juni vorläufig suspendiert worden. Sie war in der Zeit bis zur WM in Doha (Katar) im Herbst 2019 binnen eines Jahres dreimal und in Summe sogar viermal nicht für Doping-Kontrollen erreichbar. Da die Doping-Kontrolleure jedoch bei einem ihrer Besuche an der falschen Tür geläutet hatten, wurde dieser Vorfall nicht als verpasster Test eingestuft. Und die Zeitpunkte der ersten und letzten verpassten Kontrolle erstrecken sich über einen Zeitraum von mehr als 12 Monaten. Somit liegen innerhalb einer 12-Monats-Frist, die zu einer Sperre geführt hätte, keine drei "Missed Tests" vor.

Salwa Eid Naser kann ihren WM-Titel behalten und an den Olympischen Spielen 2021 in Tokio teilnehmen. Allerdings hat die Athletics Integrity Unit (AIU) des Weltverbands, die die ursprüngliche Anklage erhoben hatte, vor dem Internationale Sportgerichtshof CAS binnen 30 Tagen die Möglichkeit, Berufung in diesem Fall einzulegen. Sie hatte vor dem Tribunal argumentiert, dass alle verpassten Kontrollen als "Missed Tests" zu werten seien, und angekündigt, den Schritt zum CAS zu prüfen.

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