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#TrueAthletes – TrueTalk: Pamela Dutkiewicz-Emmerich über Egoismus, Perfektion und Harmonie

Pamela Dutkiewicz-Emmerich ist eine der erfolgreichsten Hürdensprinterinnen, die Deutschland je hatte. In der aktuellen Folge des DLV-Podcasts #TrueAthletes – TrueTalk spricht die WM-Dritte über Eigenschaften, die sie so erfolgreich werden ließen und verrät dabei auch ganz viel Persönliches.
Alexandra Dersch

Was braucht ein Leistungssportler, um bis ganz nach oben zu kommen? Talent, klar. Überragende körperliche Fähigkeiten, auch klar. Aber wie sieht es hinsichtlich des Charakters aus? Welche Eigenschaften haben etwa Pamela Dutkiewicz-Emmerich geholfen, um so erfolgreich zu werden? Gemeinsam mit Journalistin Alexandra Dersch macht sich die Wattenscheiderin auf die Suche nach Antworten.

Da ist etwa der Egoismus. Etwas, das die Hürdensprinterin auf ihrem Weg erst lernen musste. „Ich bin sehr harmoniebedürftig“, sagt Pamela Dutkiewicz-Emmerich. „Ich habe mich immer sehr um alle in der Trainingsgruppe gekümmert. Irgendwann habe ich dann aber gemerkt, ich musste mich distanzieren, um etwas mehr Ruhe zu finden.“ So habe sie ihre Fühler bewusst mehr zu sich gedreht. „Denn ich habe da zu viel Kraft gelassen und gemerkt, dieser Sport braucht einen gesunden Egoismus.“

Strategien im Umgang mit Tälern

Ebenso wie Perfektionismus, die Lust, an Feinheiten zu arbeiten. Was aber auch heute, nach vielen Jahren Leistungssport, noch immer einen Zwiespalt in Pamela Dutkiewicz-Emmerich auslöst. „Ich brauche den Perfektionismus, denn in meiner Disziplin wird der kleinste Fehler gleich bestraft. Gleichzeitig versuche ich mich aber etwas davon zu lösen. Denn ich muss irgendwann im Rennen in einen Automatismus kommen und das Loslassen lernen. Es ist ein Zwiespalt. Der Sport hat den Perfektionismus in mir geformt, und ich merke, dass ich auch andere Sachen nicht nur zu 60 Prozent machen kann – und das nervt schon. Ich bin noch dabei auszutarieren, wann es diesen Perfektionismus braucht.“

Pamela Dutkiewicz-Emmerich spricht auch ganz offen über ihren Umgang mit negativen Gefühlen und Gedanken und verrät ihre Strategien, um aus Tälern gestärkt herauszukommen. „Ich erlaube mir negative Emotionen. Aber wirklich nur drei Tage, sonst kippt das bei mir. Und da ich durch den Sport ohnehin so ein Planungsmensch geworden bin, hilft es mir zu sagen: An Tag drei ist es jetzt vorbei. Und dann kommt bei mir die Phase der Lösungssuche. Sprich, ich mache einen Plan. Und dieser Plan ist dann immer mein Anker in solchen Zeiten.“

Die 29-Jährige gibt zudem ihre Gedanken zu Mut und Selbstwirksamkeit preis und erzählt darüber hinaus auch von ihrer Hochzeit, nach der sie nun den neuen Doppelnamen trägt.

Eine neue Folge des Podcasts erscheint zweimal im Monat und ist über die Streaming-Dienste iTunes und Spotify abrufbar. Reinklicken, anhören und abonnieren.

#TrueAthletes – TrueTalk

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