| ISTAF Indoor Berlin

Malaika Mihambo triumphiert erneut, Torben Blech wieder über 5,80 Meter

Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo hat mit Saisonbestleistung von 6,77 Metern auch das ISTAF Indoor in Berlin für sich entschieden. Stabhochspringer Torben Blech bestätigte am Freitagabend mit 5,80 Metern seine starke Form und verpasste den Sieg nur knapp. Oleg Zernikel steigerte sich auf 5,72 Meter und erfüllte wie Hürdensprinter Erik Balnuweit erstmals in diesem Winter die Norm für die Hallen-EM.
Jan-Henner Reitze

Gleich im ersten Versuch hat Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) am Freitagabend beim ISTAF Indoor in Berlin die Marke gesetzt, die weder von ihr noch von der Konkurrenz übertroffen werde konnte. 6,77 Meter bedeuteten nicht nur eine Steigerung ihrer Saisonbestleistung vom Sieg in Düsseldorf am Sonntag um drei Zentimeter, sondern auch die weltweit in diesem Winter bisher größte Weite. Besonders in ihren beiden abschließenden, ungültigen Sprüngen deutete die Weltmeisterin an, dass sie noch mehr drauf hat. Nach dem Wettkampf sagte die 27-Jährige außerdem zu, mit einem Start bei der Hallen-EM in Torun (Polen; 4. bis 7. März) zu planen. Eine Medaille unterm Hallendach fehlt noch in ihrer Sammlung.

Wie schon bei der WM in Doha (Katar) könnte beim Saisonhöhepunkt diesen Winter die Ukrainerin Maryna Bekh-Romanchuk stärkste Gegnerin sein. In Berlin landete die Vize-Weltmeisterin bei ihrem Saisoneinstieg im Weitsprung mit 6,64 Metern auf dem zweiten Rang. Die US-Amerikanerin Taliyah Brooks belegte Rang drei (6,49 m).

Nur einen Zentimeter dahinter landete Maryse Luzolo (Königsteiner LV; 6,48 m) auf dem vierten Platz. Merle Homeier (LG Göttingen) fand nach ihrem dritten Platz in Düsseldorf diesmal schwer in den Wettkampf, brachte als Siebte aber immerhin noch 6,32 Meter in die Grube. Dreisprung-Spezialistin und Lokalmatadorin Caroline Joyeux (LG Nord Berlin) steigerte ihre Bestleistung als Achte auf 6,14 Meter.

Torben Blech fliegt weiter auf hohem Niveau, Oleg Zernikel steigert sich

Einen ähnlichen Verlauf wie in Düsseldorf nahm der Stabhochsprung-Wettbewerb für Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen). Übrigens wurde auch die blaue Bahn von der Premiere im Düsseldorfer ISS Dome wieder mit rüber in die Berliner Mercedes-Benz Arena transportiert. Allerdings fehlte diesmal die ganz große Konkurrenz um Weltrekordler Armand Duplantis (Schweden), so dass der Leverkusener nach seinem Höhenflug von 5,86 Metern diesmal als Favorit in den Wettkampf ging. Auch mit dieser Rolle kam er blendend zurecht und meisterte im zweiten Versuch wieder 5,80 Meter.

Zum Sieg reichte das allerdings nicht ganz, denn Asienmeister Ernest John Obiena (Philippinen) überwand diese Höhe schon im ersten Anlauf. Der 25-Jährige, der im Freien schon 5,81 Meter stehen hat, stellte damit einen Landesrekord unterm Hallendach auf.

Der in Jugendjahren international erfolgreiche und dann jahrelang um Anschluss ringende Oleg Zernikel (ASV Landau) belohnte sich weiter für sein Durchhaltevermögen. Nachdem er mit 5,62 Metern schon in Leverkusen und Karlsruhe eine Höhe geschafft hatte wie nie zuvor, flog er diesmal sogar über 5,72 Meter und erfüllte damit als dritter Deutscher die Norm für die Hallen-EM. Der WM-Vierte Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen; 5,62 m) erreichte Rang sechs. Nach Rang acht und 5,42 Metern erklärte Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) seine Hallensaison für beendet.

Lisa Mayer und Kevin Kranz auf dem Podest

Im 60-Meter-Finale der Frauen enteilten die Slowenin Maja Mihalinec-Zidar und die Griechin Rafailia Spanoudáki-Hatziriga auf den ersten Metern einem DLV-Quartett. Auch Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar) erwischte keinen guten Start, konnte aber immerhin die Griechin (7,27 sec) noch abfangen und wurde in 7,26 Sekunden Zweite. Die Slowenin gewann in 7,23 Sekunden.

Jennifer Montag (TSV Bayer 04 Leverkusen; 7,29 sec) blieb als Vierte noch unter 7,30 Sekunden, Yasmin Kwadwo (LC Paderborn) steigerte ihre Saisonbestzeit als Fünfte auf 7,31 Sekunden. Vorjahressiegerin Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF) musste sich als Sechste mit 7,36 Sekunden begnügen. Schon im Vorlauf (7,32 sec) war die Deutsche Meisterin bei ihrem Saisonauftakt nicht gut aus den Blöcken gekommen. Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar) verzichtete nach leichten Fußproblemen auf einen Start im Vorlauf.

Bei den Männern stellte Arthur Cissé (Elfenbeinküste) seinen Landesrekord von 6,53 Sekunden ein. Marcell Lamont Jacobs (Italien) sprintete als Zweiter Bestzeit (6,55 sec). Als einziger DLV-Vertreter im Finale lief Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar; 6,62 sec) trotz Beugerschmerzen als Dritter aufs Podium. Der Deutsche Meister Deniz Almas (VfL Wolfsburg; 6,69 sec) und der Deutsche Rekordler Julian Reus (Top Team Thüringen; 6,75 sec) hatten den Endlauf verpasst.

Norm für Erik Balnuweit, pfeilschnelles Frauen-Trio

Viermal war Hürdensprinter Erik Balnuweit (TV Wattenscheid 01) schon bei Hallen-Euorpameisterschaften dabei, erstmals im Jahr 2009 in Turin (Italien). Jetzt kann der 32-Jährige seinen fünften Auftritt bei den kontinentalen Meisterschaften unterm Hallendach planen. Als Dritter erfüllte er erstmals in diesem Winter auf die Hundertstel die geforderte Norm für Torun (7,70 sec). Um über den Sieger zu entscheiden, mussten die Kampfrichter das Zielfoto genau auswerten. Der US-Amerikaner Aaron Mallett lag demnach knapp vor dem zeitgleichen Orlando Ortega (Spanien; beide 7,64 sec). Der Deutsche Freiluft-Meister Matthias Bühler (TV Haslach; 8,12 sec) wurde Fünfter.

Bei den Frauen legte die WM-Fünfte von 2017 Christina Clemons die bisher weltweit schnellste Zeit des Winters auf die Bahn. Die US-Amerikanerin gewann sicher in 7,83 Sekunden. Dahinter war auch Hallen-Europameisterin Nadine Visser (Niederlande) in 7,90 Sekunden pfeilschnell unterwegs. Als Dritte steigerte Nooralotta Neziri ihren finnischen Hallen-Rekord vom Sieg in Karlsruhe um eine weitere Hundertstel auf 7,91 Sekunden. Als Sechste verbesserte Ricarda Lobe (MTG Mannheim) ihre Saisonbestzeit auf 8,19 Sekunden.

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