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Erfolgreiche Premiere des digitalen Themenabends für Masters-Athleten

Heute. Morgen. Übermorgen. Unter diesen Schlagwörtern stand der erste digitale Themenabend für Masters-Athleten, zu dem das Referat Freizeit- und Seniorensport gemeinsam mit dem DLV-Vizepräsidenten Matthias Reick eingeladen hatte.
Bettina Schardt

Schnell war der Themenabend ausgebucht, Seniorenreferent David Deister konnte am Donnerstagabend 67 Teilnehmer begrüßen. „Die große Resonanz freut uns. Sie zeigt, es ist das richtige Angebot zur richtigen Zeit“, so David Deister in seinen einführenden Worten. Die Idee zu diesem Gespräch war beim ebenfalls virtuellen Masters-Ehrungsabend vor einigen Wochen entstanden, als die Athletinnen und Athleten von ihren letzten Wochen und Monaten aus sportlicher Sicht berichteten und der Wunsch nach mehr Austausch untereinander und mit dem Verband geäußert wurde.

Für den ersten Themenabend – weitere sollen folgen – hatte eine illustre Runde von DLV und internationalen Verbänden zugesagt. Den Anfang machte DLV-Vizepräsident Matthias Reick – zuständig für die Allgemeine Leichtathletik – der herausstellte, dass die Senioren im DLV in den Gremien mittlerweile angekommen sind. „Es gibt keine Diskussionen mehr, wenn es um Seniorenfragen geht“, so Reick. Vorderstes Ziel für den Spätsommer 2021 bezüglich der Masters sei von allen Verantwortlichen im DLV, die Deutschen Senioren-Einzelmeisterschaften durchzuführen.

Hoffnung auf die Late Season

Sven Schröder, als Nachfolger von Manfred Mamontow Projektmanager Wettkämpfe, bestätigte: „Wir wollen die Einzelmeisterschaften in den Fokus rücken und damit die meisten Athleten abdecken. Ob am Ende alle Disziplinen ausgetragen werden können, wird man sehen müssen. Oberste Priorität hat die Gesundheit aller.“

Um einen Einblick in die Ausrichtung von Deutschen Meisterschaften unter Corona-Bedingungen zu geben, berichtete Sven Schröder über die Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund und deren Hygienekonzept. So wurden im unmittelbaren Umfeld dieser Titelkämpfe zum Beispiel über 1.250 Corona-Tests gemacht, für die 50 Mitarbeiter des DRK engagiert wurden. Zutritt zur Halle bekam man nur mit täglich negativem Schnelltest, außerdem mussten alle Helfer und Beteiligten FFP2-Masken tragen. 50 Sicherheitsleute halfen, um alles zu sichern.

Stand heute müsse man unter ähnlichen Vorgaben an die Sommer-Meisterschaften herangehen. Der Plan sieht vor, Meisterschaften, die noch nicht terminiert sind, wie die Senioren-Einzelmeisterschaften, auf den September zu schieben, um bessere Chancen für eine Durchführung zu haben. „Wir hoffen, dass die Impfungen bis dahin sehr weit sind und dass die gesamte Situation im ganzen Land deutlich verbessert ist, damit wir im September in einer Late Season noch etwas umsetzen können“, so Sven Schröder.

Erstmals gemeinsame Meisterschaften von WA und WMA

Peter Schmitt, Mediendirektor des DLV, gab Einblicke in die Entwicklung der Digitalisierung des DLV und zog Vergleiche zwischen seiner Anfangszeit Anfang der 2000er-Jahre und heute. Man müsse immer mit der Zeit mitgehen und sich der Geschwindigkeit anpassen. „Viele Dinge haben sich gravierend verändert und die Veränderung geht weiter. Wir sind mitten in einer digitalen Transformation, auf einem digitalen Weg. Es gibt in unserer Sportart noch viele Möglichkeiten, die wir noch gar nicht alle kennen“, so Peter Schmitt. Ein Stichwort seien Livestreams, die noch sehr teuer seien, aber irgendwann vielleicht deutlich günstiger würden und dann nicht mehr nur von Top-Meetings oder Meisterschaften der Aktiven angeboten werden könnten.

Neben DLV-Vertretern waren auch die Weltverbands-Präsidentin Margit Jungmann und der EMA-Präsident Kurt Kaschke in der Runde vertreten. Margit Jungmann betonte: „Die Herausforderung an uns, unser Hauptjob als WMA und EMA ist es, Meisterschaften anzubieten. Wir als WMA haben im Dezember 2020 alle Meisterschaften für 2021 abgesagt. Ich glaube, das war die richtige Entscheidung, sonst hätten wir jetzt absagen müssen. Jetzt stecken wir unsere Energie in 2022 und hoffen, dass möglichst viele Länder an der WM in Tampere (Finnland) teilnehmen können.“ Am Freitag soll verkündet werden, wann genau die WM stattfindet. Die Hallen-WM in Edmonton wurde von 2021 um zwei Jahre verschoben auf 27. März bis 3. April 2023.

Außerdem verkündete Margit Jungmann, dass 2022 erstmals gemeinsame Meisterschaften der WMA mit World Athletics durchgeführt werden. Nach intensiven Gesprächen lud WA die WMA ein, bei den Cross-Weltmeisterschaften am 19./20. Februar 2022 in Bathurst (Australien) Masters-Rennen zu veranstalten. „Wir hoffen, dass die Athleten dieses zusätzliche Angebot annehmen. Eine Chance, die wir weiter entwickeln müssen. Leichtathletik-Meisterschaften für alle Generationen zusammen an einem Ort“, so Margit Jungmann.

Hoffnung auf Europameisterschaften

EMA-Präsident Kurt Kaschke berichtete, dass weiterhin die Berglauf-Europameisterschaften in Valtramontina (Italien; 27. bis 30 Mai 2021) geplant sind. Außerdem versuche die EMA, in Vila Real de Santo Antonio (Portugal) doch noch eine Meisterschaft in 2021 durchführen zu können. „Wir müssen dafür aber von dem ganzen Programm weggehen, das wir sonst immer hatten. Wir müssen uns einschränken“, so Kurt Kaschke. Auch andere arbeiteten daran, die internationale Masters-Leichtathletik wieder in Schwung zu bringen.

So habe der estnische Masters-Präsident vorgeschlagen, im September eine europäische Challenge für Werfer in Estland auszurichten. Letztlich sei man in der derzeitigen Lage aber immer von den Entscheidungen internationaler Regierungen abhängig, was möglich ist und was nicht. Abgesehen von den starken, professionellen Kräften vor Ort, die die Wettkämpfe dann ausrichten.

Zu internationalen Meisterschaften in Deutschland sagte Jörg Fernbach aus Sachsen, dass Sachsen weiterhin an der Ausrichtung internationaler Meisterschaften – mit Zittau für eine EM in 2023 und einer späteren WM mit Dresden – interessiert sei.

Neue digitale deutsche Bestenliste

Lange Jahre war das Bestenlisten-Buch von Jörg Reckemeier – akribisch in sorgfältiger Kleinarbeit zusammengetragen – die „Bibel“ für die Senioren-Leichtathleten, wenn es darum ging, Leistungen und Meisterschaftsergebnisse nachzuschauen. Im letzten Jahr hat nun auch hier die Digitalisierung Einzug gehalten und der DLV hat die Bestenlisten der Jugend und Aktiven auf digitale Listen umgestellt. Nun wurden auch die Senioren integriert. Ab der Sommersaison 2021 startet die digitale Senioren-Bestenliste.
 
Alexander Mertens (Projektmanager Wettkämpfe), Leiter des Projektes der digitalen Bestenliste, stellte sich der Runde vor und bat um aktive Unterstützung der drei ehrenamtlichen Senioren-Statistiker Norbert Hasselberg, Andreas Müller, Axel Fianke und um einen vernünftigen Umgangston mit ihnen, da in manchen Mails dieser schon zu wünschen übriggelassen hatte. Nur gemeinsam und mit Rückmeldungen aller kann dieses Mammut-Projekt gestemmt werden.

So funktioniert die neue digitale Bestenliste.

Zum Abschluss des Abends verwies Peter Schmitt noch auf die von World Athletics neu ins Leben gerufene Kampagne „Global Conversation", mit der der Verband die Weichen für die zukünftige Ausrichtung der Leichtathletik stellen möchte. Kern der weltweiten Kampagne ist eine Online-Umfrage, an der jeder teilnehmen kann und deren Beantwortung lediglich wenige Minuten benötigt. „Der DLV untestützt dieses wichtige Vorhaben aktiv und ruft zum Mitmachen auf", so Peter Schmitt.

Hier geht es zur Umfrage.

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