| Karriereende

Claudia Salman-Rath beendet ihre Karriere

Siebenkämpferin Claudia Salman-Rath hat ihr Karriereende bekannt gegeben. Die 35-Jährige, die 2017 bei der Hallen-EM Bronze im Weitsprung holte, blickt auf zahlreiche starke Mehrkämpfe zurück. Auch wenn es ihr großer Traum war: Ihr Körper lässt eine Vorbereitung auf ihre zweiten Olympischen Spiele nicht zu.
Alexandra Dersch

Die Entscheidung kam schleichend. Noch im vergangenen Jahr hatte Claudia Salman-Rath in ihrer Schwangerschaft davon gesprochen, sich in diesem Jahr den Traum von ihren zweiten Olympischen Spielen erfüllen zu wollen. Doch die Geburt ihres Sohnes im September warf ein neues Licht auf diesen Traum. „Ich hatte eine ziemlich schwierige Geburt“, verrät die 35-Jährige. „Bis Ende des vergangenen Jahres war gar nicht an so etwas wie Sport zu denken.“

Stück für Stück rückte ihr neues Leben als Mama an erste Stelle, „ich hätte selber nicht erwartet, dass mich das Mama-Sein so sehr erfüllen würde“. Hinzu kam, dass auch ihr linkes Knie, das ihr schon in ihrer aktiven Wettkampfzeit so viele Sorgen gemacht hatte, immer noch schmerzt. Trotz mehrerer Operationen. „Ob das je wieder richtig in Ordnung kommt, weiß ich nicht. Aber es ist okay. Ich habe viele Jahre Leistungssport auf höchstem Niveau betrieben und nehme viele tolle Erinnerungen und Freundschaften jetzt mit in mein neues Leben.“

Angekommen im neuen Leben

Es sind Erinnerungen an ihre ersten internationalen Meisterschaften, 2010 bei den Europameisterschaften in Barcelona (Spanien), wo sie Platz zehn belegte. „Der Spirit im Team war damals ganz besonders.“ Es sind Erinnerungen an die WM 2013 in Moskau (Russland), wo sie ohne jegliche Erwartungen angereist war und dann starke Vierte wurde. „Da war ich so richtig im Nationalteam angekommen.“ Und es sind die vielen Freundschaften, die über die Jahre mit anderen Athletinnen und Athleten entstanden sind. „Ich kann auf eine sehr schöne und erfüllte Karriere zurückblicken und auch im Rückblick nichts anders machen.“

Eine Karriere, die sie als Einzelsportlerin aber auch nur im Team verwirklichen konnte. „Meinen beiden Trainern Jürgen Sammert und Ulli Knapp bin ich sehr dankbar. Ohne die beiden hätte ich meine Erfolge und meine Karriere nicht so erleben können. Beide haben an mich geglaubt in Momenten, in denen andere mich schon aufgegeben hatten, und haben mich bestärkt, weiterzumachen“, sagt die Hallen-EM-Dritte im Weitsprung von 2017.

Ihr neues Leben richtet sich nun nicht mehr nach Trainingsplänen, sondern aktuell ganz nach ihrem kleinen Sohn. „Ich fühle mich angekommen“, sagt Claudia Salman-Rath, die sich darauf freut, die Olympischen Spiele im Sommer in Tokio (Japan) im Fernsehen zu sehen. „Mein Sohn ist für mich die beste Alternative zu Olympia.“

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