| Continental Tour Gold

Boston: Grant Holloway setzt eindrucksvolle Sieges-Serie ungefährdet fort

Er hat es schon wieder getan: Der US-Amerikaner Grant Holloway hat auf der Continental Tour Gold in Boston den nächsten Sieg eingefahren. Damit bleibt der Hürdensprinter 2021 weiter ungeschlagen. Gina Lückenkemper hatte derweil mit Oberschenkel-Problemen zu kämpfen. Auch im Rennen von Wayde van Niekerk gab es eine kurze Schrecksekunde.
Nicolas Walter

Er bleibt weiterhin ungeschlagen in diesem Jahr. Grant Holloway (USA), Weltmeister über 110 Meter Hürden, hat am späten Sonntagabend (mitteleuropäische Zeit) seine beeindruckende Serie fortgesetzt und sich beim Continental Tour Gold-Meeting in Boston (USA) im 17. Rennen 2021 seinen 17. Sieg gesichert.

Der 23-Jährige dominierte das Rennen über 110 Meter Hürden auf der eigens für die Veranstaltung in der Innenstadt von Boston errichteten Sprintbahn bereits nach den ersten Metern und lief in 13,20 Sekunden zu einem ungefährdeten Sieg. Mehr als eine halbe Sekunde nach ihm kam Shane Brathwaite (Barbados; 13,71 sec) als Zweitplatzierter ins Ziel. Dritter wurde Valdo Szucs (Ungarn; 13,72 sec). Weltrekordhalter Aries Merritt (USA; 14,26 Sekunden) belegte Rang fünf. „Ich möchte einfach jede Woche besser werden“, sagte Grant Holloway nach seinem Rennen im US-Fernsehen.

Einen etwas unerwarteten Ausgang gab es im 100-Meter-Rennen der Männer. Isiah Young (USA) sprintete in 9,94 Sekunden zum Sieg und schlug damit überraschend deutlich Noah Lyles (USA). Der Weltmeister über 200 Meter, der im Vorlauf noch mit neuer Saisonbestleistung von 10,03 Sekunden überzeugt hatte, hatte in 10,10 Sekunden auf Platz zwei das Nachsehen. Dritter wurde Nickel Ashmeade (Jamaika; 10,17 sec).

Gina Lückenkemper mit Oberschenkel-Beschwerden

Gina Lückenkemper (SCC Berlin), die einzige deutsche Starterin der Veranstaltung, konnte ihre in den letzten Wochen ansteigende Form verletzungsbedingt noch nicht unter Beweis stellen. Direkt nach dem Start machte in ihrem 100-Meter-Rennen ihr Oberschenkel zu, sodass die 24-Jährige im Kampf um den Sieg nicht vorne mitmischen konnte. In 11,49 Sekunden kam sie beim Sieg der US-Amerikanerin Kiara Parker (11,07 sec) letztlich auf Rang vier ins Ziel.

„Es ist nichts super dramatisches, dennoch ärgerlich. Mit Schmerzen rennt es sich halt nicht so toll. Ich bin froh, dass das nicht bei vollem Tempo passiert ist“, schrieb Gina Lückenkemper im Anschluss an ihr Rennen auf Instagram. In dieser Woche wird sie nun nach Deutschland zurückkehren und sich dort auf ihre nächste Wettkampf-Station vorbereiten: Die Deutschen Meisterschaften in Braunschweig (4. bis 7. Juli).  

Entwarnung auch bei Wayde van Niekerk

Eine kurze Schrecksekunde erlebten auch die Fans von 400-Meter-Olympiasieger Wayde van Niekerk (Südafrika). Über 200 Meter lag der 28-Jährige lange Zeit gut im Rennen, ehe er etwa 30 Meter vor dem Ziel plötzlich deutlich an Geschwindigkeit herausnahm und austrudeln ließ. Im Zielbereich fingen ihn die TV-Kameras humpelnd ein. Es war zu sehen, wie er das Aufsetzen des rechten Fußes versuchte zu vermeiden. Schlimmes wurde bereits befürchtet, hat van Niekerk bereits seit 2017 mit den Folgen eines Kreuzbandrisses zu kämpfen.

Doch kurz darauf die Entwarnung: Gegenüber dem US-Sender NBC erklärte sein Trainer Lance Brauman, dass sein Schützling Verspannungen in der Hüfte gespürt habe und daher lediglich aus Vorsichtsgründen nicht bis zum Schluss das volle Tempo mitgegangen sei. Den Sieg über 200 Meter konnte sich somit der Kanadier Jerome Blake (19,89 sec) vor dem Briten Zharnel Hughes (19,93 sec) und dem US-Amerikaner Aldrich Bailey Junior (20,45 sec) sichern.

Shaunae Miller-Uibo und Keni Harrison werden Favoritenrolle gerecht

In einem stark besetzten Feld setzte sich über 100 Meter Hürden der Frauen Vize-Weltmeisterin Keni Harrison (USA) in neuem Meeting-Rekord mit 12,49 Sekunden durch. Afrikameisterin Tobi Amusan (Nigeria) folgte in 12,62 Sekunden, Vize-Hallenweltmeisterin Christina Clemons komplettierte (USA) das Podium.

Im Frauenrennen über 100 Meter hatte Dafne Schippers (Niederlande) unerwartet deutlich das Nachsehen. Die Zweite der Olympischen Spiele über 200 Meter musste bereits früh der Spitze hinterherlaufen und erreichte nach 11,38 Sekunden auf Platz vier liegend das Ziel. In 11,05 Sekunden holte sich die US-Amerikanerin Aleia Hobbs den Sieg vor ihren Landsfrauen Gabby Thomas (11,16 sec) und Morolake Akinosun (11,17 sec).

Ihrer Favoritenrolle gerecht wurde dagegen die Olympiasiegerin über 400 Meter Shaunae Miller-Uibo. Auf der 200 Meter langen Geraden gewann die bahamische Sprinterin in 22,08 Sekunden vor den beiden US-Amerikanerinnen Kortnei Johnson (22,40 sec) und Wadeline Jonathas (22,57 Sec). Über die ungewohnten 150 Meter gewann Jereem Richards (Trinidad und Tobago), WM-Dritter über 200 Meter aus dem Jahr 2017, in 14,75 Sekunden vor Staffel-Olympiasieger Yohan Blake (Jamaika; 14,94 sec). Rang drei belegte Andrew Hudson (USA; 14,94 sec).

Zu den kompletten Ergebnissen...

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024