| SoleCup Schönebeck

Besser als in Rio: Daniel Jasinski erobert die deutsche Spitze

Mit neuer Bestleistung und dem dritten 67-Meter-Wurf seiner Karriere hat Daniel Jasinski am Mittwoch den stark besetzten Diskuswurf beim 15. SoleCup in Schönebeck gewonnen.
Silke Bernhart

Erst zweimal konnte Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01) bisher in seiner Karriere die 67-Meter-Marke übertreffen: 67,16 Meter bescherten ihm 2016 die Olympia-Qualifikation für Rio de Janeiro. Dort holte er mit 67,05 Metern Bronze. Nach Jahren voller Verletzungspech sowie erfreulicheren Ereignissen wie seiner Hochzeit und der Geburt seiner zwei Kinder ist der 31-Jährige jetzt wieder zurück auf diesem Niveau.

Beim Schönebecker SoleCup schleuderte Daniel Jasinski den Zwei-Kilo-Diskus am Mittwoch im sechsten Versuch bis auf 67,47 Meter und setzte sich damit nicht nur an die Spitze der deutschen Jahresbestenliste, sondern auch auf Platz eins im nationalen Qualifikationsranking für die Olympischen Spiele in Tokio.

"Das bedeutet mir ziemlich viel und freut mich riesig", sagte Daniel Jasinski anschließend im MDR-Interview. "Wir sind alle ziemlich nah beieinander, jetzt fünf Leute mit Olympia-Norm und nur drei Tickets. Da sind die Deutschen Meisterschaften in Braunschweig sehr wichtig, das wird eine enge Kiste und ich hoffe, es geht dort so aus wie heute!"

Henning Prüfer steigert sich weiter

In Schönebeck schnappte Daniel Jasinski erst mit seinem letzten Wurf noch Henning Prüfer (SC Potsdam) den Sieg vor der Nase weg. Der 25-Jährige näherte sich mit der nächsten Bestleistung weiter der Olympia-Norm von 66,00 Metern und platzierte sich mit 65,26 Metern noch vor seinem anderthalb Jahre jüngeren Bruder Clemens (SC Potsdam; 64,58 m) sowie vor David Wrobel (SC Magdeburg; 63,74 m), die in Halle/Saale mit 67-Meter-Würfen geglänzt hatten.

Dahinter tastete sich der WM-Achte Martin Wierig (SC Magdeburg; 62,94 m) nach einem leichten Fasserriss im Brustmuskel wieder ins Wettkampf-Geschehen hinein. "Die gute Nachricht: Der Muskel hält", verkündete er anschließend, "ich habe aber gemerkt, dass noch ein paar PS im Arm fehlen." Olympiasieger Christoph Harting (SCC Berlin; 61,56 m) gelang auf Platz sieben hinter dem weiteren Magdeburger Henrik Janßen (62,85 m) noch nicht der erhoffte Befreiungsschlag.

Claudine Vita vor Marike Steinacker

In der Frauen-Konkurrenz war es diesmal nicht die zuletzt dominante Deutsche Meisterin Kristin Pudenz (SC Potsdam), die dem Wettbewerb ihren Stempel aufdrücken konnte: Mit leichten Achillessehnen-Schmerzen am linken Fuß beendete sie nach drei Versuchen und 61,47 Metern den Wettbewerb als Drittplatzierte vorzeitig: "Vor den Deutschen Meisterschaften in der kommenden Woche wollten wir nichts riskieren", erklärte Trainer Jörg Schulte, zumal sich durch die Beschwerden auch technische Unsauberkeiten in den Würfen einschlichen.

So holte sich Claudine Vita (SC Neubrandenburg; 62,52 m) nach zwei Erfolgen an ihrer Trainingsstätte in Neubrandenburg den ersten Auswärts-Sieg des Jahres vor Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen), die 61,88 Meter mit zur Team-EM nach Chorzów (Polen; 29./30. Mai) nimmt.

Dorthin reist auch Sara Gambetta (SV Halle), die in Abwesenheit der WM-Dritten Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) den nächsten Sieg im Kugelstoßen (18,33 m) einfuhr. Im Hammerwurf der Frauen setzte sich die Deutsche Meisterin Carolin Paesler (TSV Bayer 04 Leverkusen; 66,54 m), im Speerwurf der Männer näherte sich Bernhard Seifert (SC Potsdam; 79,82 m) erstmals in dieser Saison der 80-Meter-Marke.

Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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