| Diamond League Doha

Gesa Krause legt starken Einstieg hin, Claudine Vita kratzt am Podest

Beim Diamond League-Meeting in Doha (Katar) hat Gesa Felicitas Krause am Freitag ihr erstes Hindernisrennen seit ihrem WM-Bronze-Triumph an gleicher Stelle 2019 in 9:16,89 Minuten beendet. Claudine Vita belegte im Diskuswurf Rang vier.
Jan-Henner Reitze

Doha (Katar) ist und bleibt ein gutes Pflaster für Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier). Am Freitagabend beim Diamond League-Meeting in dem Emirat gelang der Hindernisläuferin in 9:16,89 Minuten der zweitbeste Saisoneinstand ihrer Karriere. Noch besser in den Sommer gestartet ist die Europameisterin nur im Jahr 2017, ebenfalls in Doha in 9:15,70 Minuten. Das bedeutete damals deutschen Rekord sowie Rang sieben. Als Siebte kam die DLV-Athletin auch diesmal ein. Ihren deutschen Rekord hatte sie bei ihrem Bronze-Triumph bei der WM 2019 auf 9:03,30 Minuten verbessert, auch das in Doha.

Außerdem war es auch das erste beendete Rennen über die 3.000 Meter Hindernis für die 28-Jährige seit dieser Gala-Vorstellung. Nachdem sie im vergangenen Jahr bei den Deutschen Meisterschaften ausgestiegen war und der Trainingsplan nicht aufging, läuft es 2021 wieder. Schon in der Halle hatte sich Gesa Felicitas Krause zurück in Form gearbeitet. Mit dem gelungenen Auftakt in die Freiluftsaison lässt sich endgültig sagen: Der Traum von einer Medaille bei den Olympischen Spielen in Tokio (Japan; 30. Juli bis 8. August) lebt.

Norah Jeruto siegt in 9:00,67 Minuten

„Das ist ein sehr guter Saisoneinstieg. Es fühlt sich so an, als hätten wir ein Jahr übersprungen“, sagte die deutsche Rekordlerin zu Sky Sport und gab für Olympia eine Zeit unter neun Minuten als Ziel aus. In diese Richtung muss es für Edelmetall wohl gehen, denn auch die Konkurrenz ist in Fahrt.

Nur knapp über neun Minuten blieb in Doha Siegerin Norah Jeruto (Kenia; 9:00,67 min). Einen Landesrekord für Äthiopien stellte die zweitplatzierte Mekides Abebe (9:02,52 min) auf vor Winfred Yavi (Bahrain; 9:02,64 min). Die Weltmeisterin von 2015 Hyvin Jepkemoi (Kenia; 9:07,58 min) lief trotz Sturzes am letzten Wassergraben noch vor Vize-Weltmeisterin Emma Coburn (USA; 9:08,22 min) ein. Mit Marusa Mismas-Zrimsek (Slowenien; 9:16,82 min) kam auch noch eine Europäerin knapp vor Gesa Felicitas Krause ins Ziel.

Claudine Vita auf Kurs Richtung Tokio

In der umkämpften Vergabe der Olympia-Tickets der DLV-Diskuswerferinnen hat Claudine Vita (SC Neubrandenburg) ihre Ansprüche unterstrichen. Mit 63,06 Metern verpasste die 24-Jährige als Vierte nur knapp die Top Drei, die sich nach fünf Versuchen für den entscheidenden sechsten Durchgang qualifizierten. Dort ging die Kubanerin Yaimé Perez (61,35 m) als Siegerin hervor. Was die Tagesbestweite angeht, erzielte sie 63,75 Meter. Noch weiter warf Valarie Adams (USA; 65,57 m), die im Entscheidungs-Versuch aber nur auf 58,58 Meter kam.

Bei Nadine Müller (SV Halle) platzte der Knoten (57,83 m) noch nicht, Platz acht. Die 35-Jährige hat nach überstandenen Verletzungsproblemen die 60-Meter-Marke noch nicht wieder übertroffen. Bis zu den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig (5./6. Juni) bleibt nicht mehr viel Zeit. Die Vize-Europameisterin belegt in der DLV-Bestenliste bisher nur Rang sieben.

Shelly-Ann Fraser-Pryce fast sieben Zehntel schneller als in Gateshead

Bei Temperaturen jenseits der 35 Grad waren die Ergebnisse insgesamt deutlich besser als beim verregneten Diamond League-Saisonauftakt am Sonntag in Gateshead (Großbritannien). Das zeigt vor allem der 100-Meter-Sieg von Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jamaika) in 10,84 Sekunden. Als Vierte in Gateshead war die zweimalige Olympiasiegerin noch 11,51 Sekunden gesprintet. Über 200 Meter der Männer warf sich Kenneth Bednarek (USA; 19,88 sec) nur minimal vor Vize-Weltmeister André de Grasse (Kanada; 19,89 sec) ins Ziel.

Die 400 Meter Hürden entschied Rai Benjamin (USA; 47,38 sec) für sich. Über 1.500 Meter lief Weltmeister Timothy Cheruiyot (Kenia) 3:30,48 Minuten. Myclife Kinyamal (Kenia; 1:43,91 Minuten) blieb über 800 Meter unter 1:44 Minuten.

Kenia dominiert auch die flachen Laufstrecken bei den Frauen

Im 3.000-Meter-Rennen der Frauen konnte die zweimalige 5.000-Meter-Weltmeisterin Hellen Obiri (Kenia; 8:33,98 min) nicht mehr gegenhalten, als ein Trio ihrer Landsfrauen in der Schlussrunde an ihr vorbeizog.  Den besten Spurt legte Siegerin Beatrice Chebet (8:27,49 min) hin, gefolgt von Margaret Kipkemboi (8:28,27 min) und Lilian Rengeruk (8:28,96 min). 1.500-Meter-Olympiasiegerin Faith Kipyegon (Kenia; 1:58,26 min) triumphierte über 800 Meter.

Mit 15,15 Metern als Tagesbestweite und auch 15,11 Metern im um den Sieg entscheidenden sechsten Durchgang war Yulimar Rojas (Venezuela) einmal mehr im Dreisprung unangefochten. Bei seinem Heimspiel musste sich Hochsprung-Weltmeister Mutaz Barshim (Katar; 22,7 m) dem unter neutraler Flagge startendem Russen Ilya Ivanyuk (2,30 m) geschlagen geben.

Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik.

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