| Diamond League Monaco

Faith Kipyegon nähert sich Weltrekord

Beim Diamond Leauge-Meeting in Monaco ist Faith Kipyegon am Freitag bis auf eine Sekunde an den 1.500-Meter-Weltrekord rangelaufen. Dreispringerin Yulimar Rojas zeigte, dass es nur eine Frage der Zeit ist, wann sie sich auch den Freiluft-Weltrekord holt.
Jan-Henner Reitze

Die Laufdisziplinen sind wieder einmal das Highlight des Diamond League-Meetings in Monaco (Monte Carlo) am Freitagabend gewesen. In sich hatten es insbesondere die Rennen über 1.500 Meter. Bei den Frauen war das Feld schnell geteilt. Die gebürtige Äthiopierin Sifan Hassan (Niederlande) führte die Tempohatz eines Spitzentrios lange an, bis Olympiasiegerin Faith Kipyegon (Kenia) auf der Zielgeraden vorbeizog und in Landesrekord von 3:51,07 Minuten bis auf eine Sekunde an den Weltrekord (3:50,07 min) der Äthiopierin Genzebe Dibaba herankam. Sifan Hassan musste sich trotz 3:53,60 Minuten geschlagen geben, Dritte wurde Freweyni Hailu (Äthiopien) in Bestzeit von 3:56,28 Minuten.

Den Spurt des weiteren Feldes führte Winnie Nanyondo (Uganda; 4:01,18 min) an, Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) lief als Neunte die zweitschnellste Zeit ihrer Karriere (4:03,42 min). „Ich war etwas müde, weil ich direkt aus dem Trainingslager gekommen bin. Aber ich habe gezeigt, dass ich mithalten kann“, erklärte die deutsche Meisterin bei Sky Sport. Ihre kurzfristige Startgelegenheit nutzte Sara Benfares (LC Rehlingen) als Zwölfte für eine Bestzeit von 4:07,30 Minuten.

Bei den Männern konnte Weltmeister Timothy Cheruiyot (Kenia; 3:28,28 min) von der Spitze weg alle Angriffe abwehren. Der bisher vor allem über 5.000 Meter als Aufsteiger des Jahres aufgefallene Mohamed Katir steigerte jetzt auch über 1.500 Meter den spanischen Landesrekord auf 3:28,76 Minuten und verfehlte den Europarekord (3:28,68 min) von Jakob Ingebrigtsen (Norwegen) nur knapp. Der Europameister meldete sich nach seiner zwischenzeitlichen krankheitsbedingten Absage doch zurück und wurde Dritter (3:29,25 min). Als Vierter lief Stewart McSweyn (Australien; 3:29,51 min) Ozeanien-Rekord. Marcin Lewandowski steigerte den polnischen Rekord als Sechster auf 3:30,42 min.

Hyving Kiyeng gewinnt Olympia-Generalprobe über die Hindernisse

Auf Kurs in Richtung einer Zeit unter neun Minuten bei der Generalprobe für die Olympischen Spiele in Tokio (Japan; 30. Juli bis 8. August) über 3.000 Meter Hindernis hatten Hyvin Kiyeng (Kenia) und Emma Coburn (USA) in der Schlussrunde sichtlich zu kämpfen. Die US-Amerikanerin kam am letzten Wassergraben sogar zu Fall und letzten Endes als Vierte (9:09,02 min) ins Ziel.  Hyvin Kiyeng erreichte das Ziel als Erste in 9:03,82 Minuten vor Weltrekordlerin Beatrice Chepkoech (Kenia; 9:04,94 min) und Winfred Yavi (Bahrain; 9:05,45 min).

Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) war nach dem ersten Kilometer etwas hinter der Spitzengruppe auf sich allein gestellt. Hinten raus konnte sie ihre Position diesmal nicht mehr verbessern und wurde Fünfte (9:15,03 min). „Der zweite Kilometer, der in Stockholm so fluffig ging, hat mich heute viel Kraft gekostet“, analysierte die Europameisterin ihr Rennen bei Sky Sport. In Stockholm (Schweden) war sie in 9:09,13 Minuten noch Zweite geworden.

Eine Panne gab es im Männerrennen, in dem die Glocke für die letzte Runde zu früh erklang. Mehrere Athleten waren dann erstaunt, doch noch eine Runde mehr laufen zu müssen und das Feld wurde noch einmal durcheinandergewirbelt. Lamecha Girma (Äthiopien) rettete sich in 8:07,75 Minuten als Sieger ins Ziel.

Trotz Umwege ist Laura Muir schneller denn je

Über 800 Meter musste Laura Muir (Großbritannien) weite Wege gehen, da sie zwischenzeitlich hinter ihren Gegnerinnen eingeklemmt war. Ausgewichen auf Bahn drei konnte die 28-Jährige auf den letzten Metern aber dennoch zulegen und ihre Bestzeit als Siegerin auf 1:56,73 Minuten steigern. Auch Landsfrau Jemma Reekie (Großbritannien; 1:56,96 min) blieb noch erstmals unter 1:57 Minuten. Als Dritte legte Kate Grace (USA; 1:57,20 min) die nächste Bestzeit hin.

Bei den Männern blieb Nijel Amos (Botswana; 1:42,91 min) als erster Athlet des Jahres über diese Distanz unter 1:43 Minuten. Knapp über diese Marke blieb der zweitplatzierte Emmanuel Korir (Kenia; 1:43,04 min).

Karsten Warholm wieder stark, Yulimar Rojas greift nach Weltrekord

Ihre Spitzenform, diesmal aber ohne neue Rekorde, bestätigten Karsten Warholm (Norwegen) und Alison dos Santos (Brasilien) über 400 Meter Hürden. Der Norweger setzte sich beim ersten Auftritt nach seinem Weltrekord (46,70 sec) am vergangenen Wochenende in 47,08 Sekunden vor dem Südamerika-Rekordler durch, der diesmal nach 47,51 Sekunden ins Ziel kam. Als Vierter lief Constantin Preis (VfL Sindelfingen; 49,49 sec) auf die Hundertstel die identische Zeit wie im vergangen Jahr an gleicher Stelle.

Im Dreisprung riskierte Yulimar Rojas (Venezuela) auch im sechsten Durchgang alles und demonstrierte wie schon im fünften Versuch, dass sie eine Weite jenseits des mehr als 25 Jahre alten Weltrekordes (15,50 m) in den Beinen hat. Beide Versuche waren allerdings leicht übergetreten. Damit musste die Tagesbeste (15,12 m) den Tagessieg an Shanieka Ricketts (Jamaika) abtreten, die im sechsten Versuch 14,29 Meter in die Grube brachte.  Die Top drei hatte sie vorher mit einer Weite von 14,75 Meter erreicht.

Barbora Spotakova bezwingt Maria Andrejczyk und Christin Hussong

Die mittlerweile 40 Jahre alte Speerwurf-Weltrekordlerin Barbora Spotakova (Tschechische Republik) zeigte im sechsten Durchgang mit Saisonbestleitung von 63,08 Metern, dass Richtung Olympia wieder mit ihr zu rechnen ist. Da die beiden bisher in diesem Sommer dominierenden Maria Andrejczyk (Polen; 58,01 m) und Christin Hussong (LAZ Zweibrücken; 57,73 m) ihren abschließenden Versuch jeweils verrissen, ging auch der Tagessieg an die zweimalige. In den ersten fünf Durchgängen hatte Maria Andrejczyk (63,63 m) vor Christin Hussong (61,65 m) die beste Weite erzielt.

Im Stabhochsprung der Frauen meisterte Siegerin Katie Nageotte (USA) 4,90 Meter und überbot damit die unter neutraler Flagge startende Anzhelika Sidorova (4,80 m). Die 200 Meter gewann Shaunae Miller-Uibo (Bahamas) vor Marie-Josée Ta Lou (Elfenbeinküste; 22,25 sec) und Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jamaika; 22,48 sec).

Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik.

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