75,16 Meter - Betty Heidler pulverisiert Rekord
Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) hat am Sonntagnachmittag beim Hammerwurf-Meeting in Fränkisch-Crumbach zum zweiten Mal innerhalb von sechs Tagen den deutschen Rekord verbessert. Die Olympia-Vierte pulverisierte ihre Bestmarke vom Montag mit einem Wurf auf 75,16 Meter um mehr als zwei Meter!
Betty Heidler warf sich in die Weltspitze (Foto: Chai)
"Der Knoten ist geplatzt, davon haben wir die ganze Zeit geträumt", sagte DLV-Disziplintrainer Michael Deyhle nach dem Wettkampf gegenüber leichtathletik.de, "heute hat es wunderbar geklappt." Sein Schützling zeigte dabei eine Serie, in der sie insgesamt fünfmal weiter als 71 Meter warf (X – 72,60 – 75,16 – 71,11 – 71,85 – 71,27).Damit hat Betty Heidler, die am Montag in Ostrava (Tschechische Republik) bereits mit 72,91 Metern auf sich aufmerksam gemacht hatte, das Tor zur absoluten Weltspitze aufgestoßen. In der aktuellen Weltjahresbestenliste reihte sich die 22-Jährige hinter den Russinnen Gulfiya Khanafeyeva (76,94 m) und Tatyana Lysenko (75,33 m) auf Rang drei ein. In der Geschichte des Hammerwurfs waren erst sechs Frauen besser.
"Oben anklopfen"
"Jetzt kann man oben anklopfen", stellte Michael Deyhle fest. Mit Blickrichtung zur Europameisterschaft in Göteborg (Schweden; 7. bis 13. August) meinte er: "Wir wollen uns dort nicht abschlachten lassen." Er glaubt allerdings, dass sich die Leistungsspirale international weiter nach oben drehen wird: "Es geht auf jeden Fall weiter." Der Weltrekord von Tatyana Lysenko steht bei derzeit 77,06 Metern.
Beim offiziellen EM-Testwettkampf des Deutschen Leichtathletik-Verbandes in Fränkisch-Crumbach hätte Betty Heidler mit jedem ihrer fünf gültigen Versuche die Konkurrenz gewonnen.
Kathrin Klaas zum zweiten Mal mit Norm
Zweite wurde ihre Vereinskollegin Kathrin Klaas, die mit 69,85 Metern zum zweiten Mal die EM-Norm (69,50 m) überbieten konnte und damit nun die Nominierungsvoraussetzungen als zweite deutsche Hammerwerferin neben Betty Heidler erfüllt.
Dass die drei EM-Startplätze noch heiß umkämpft sein könnten, zeigten auf den weiteren Plätzen die Leverkusenerin Susanne Keil (69,49 m) und die Frankfurterin Andrea Bunjes (68,60 m).