| 18. Thumer Werfertag

Olympiaverabschiedung und letzter Formtest für Vetter, Jasinski und Schwanitz

Beinah idyllisch kommt es daher, das Thumer Stadion „An der Wiesenstraße“. Doch am Freitag heizt hier wieder die Weltklasse ein und sorgt für Spitzenleichtathletik im Erzgebirge. Angeführt vom Speerwurf-Weltmeister von 2017 Johannes Vetter hat sich für den 18. Thumer Werfertag die nationale Elite im Speerwerfen, Diskus und Kugelstoßen angekündigt. Wer kann ein letztes Ausrufezeichen vor den Olympischen Spielen in Tokio (Japan; 30. Juli bis 8. August) setzen?
Jane Sichting

Sich wieder einmal nur selbst übertreffen kann Johannes Vetter (LG Offenburg). International in dieser Saison einsamer Spitzenreiter, darf er sich nach bereits sieben 90-Meter-Wettkämpfen sogar berechtigte Hoffnungen auf einen neuen Meetingrekord machen. Diesen hatte er bei seiner letzten Teilnahme im Jahr 2017 nur wenige Tage nach seinem WM-Sieg aufgestellt: starke 93,88 Meter! Eine Weite, die für den ebenfalls gemeldeten deutschen Vizemeister Bernhard Seifert (SC Potsdam) und den DM-Dritten Tom Meier (LC Jena) wohl noch außer Reichweite liegen.

Prominent besetzt ist auch das Kugelstoßen der Frauen, welches einem kleinen Revival der Deutschen Meisterschaften gleicht. Denn mit Ausnahme der Drittplatzierten Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim), dafür mit der Weltmeisterin von 2015 Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge), geht die komplette Top Sechs auf Weitenjagd. Spannend dürfte vor allem die Frage sein, ob es Schwanitz schafft, ihren neunten Sieg zu feiern oder das erste Mal seit ihrer ersten Teilnahme 2008 um einen Platz auf dem Podest bangen muss.

Denn mit der Deutschen Meisterin Sara Gambetta (SV Halle), Trainingskollegin Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge) und Alina Kenzel (VfL Waiblingen), die erst am Samstag beim Meeting in Bottnaryd (Schweden) ihre Bestleistung auf 18,69 Meter um 48 Zentimeter deutlich steigern konnte, wartet starke Konkurrenz.

Wackelt der Meetingrekord von Lars Riedel?

Und auch im Diskuswurf der Männer ist nahezu das komplette Feld der DM in Braunschweig vertreten. Angeführt von den drei Olympia-Teilnehmern Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01), Dritter der Spiele 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien), Clemens Prüfer (SC Potsdam) und David Wrobel (SC Magdeburg) sowie Rio-Olympiasieger und Tokio-Ersatzmann Christoph Harting (SCC Berlin) greifen unter anderem auch Martin Wierig (SC Magdeburg) und Henning Prüfer (SC Potsdam) noch einmal an.

Mit Blick auf die aktuelle DLV-Bestenliste ist auch hier der Meetingrekord (66,39 m) in Gefahr – seit 2005 gehalten von keinem geringeren als dem Olympiasieger und fünfmaligen Weltmeister Lars Riedel. Denn sowohl der nach Jahren voller Verletzungspech wiedererstarkte Deutsche Meister Jasinski (67,47 m) als auch Prüfer (67,41 m) und Wrobel (67,30 m) haben in diesem Jahr bereits die 67 Meter geknackt.

Ebenfalls einen erstklassigen Wettbewerb verspricht das Diskuswerfen der Frauen – auch ohne die Deutsche Meisterin und Vorjahressiegerin Kristin Pudenz (SC Potsdam). Denn angefangen bei Vizemeisterin Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen) und der DM-Dritten Claudine Vita (SC Neubrandenburg) lesen sich prominente Namen wie Shanice Craft (SV Halle), Julia Harting (SCC Berlin) und Julia Ritter (TV Wattenscheid 01) in der Teilnehmerliste.

Verabschiedung von zehn Olympia-Teilnehmern

International wird es vor allem beim Kugelstoßen der Männer. Hier gilt in Abwesenheit des Vorjahressiegers und Dauergast David Storl (SC DHfK Leipzig) der Tscheche Tomas Stanek, Goldmedaillengewinner bei den Halleneuropameisterschaften 2021 in Toruń (Polen), als Favorit. Strittig machen könnte ihm den Sieg allerdings der deutsche Vizemeister Christian Zimmermann (Kirchhaimer SC) sowie Lokalmatador Cedric Trinemeier (LV 90 Erzgebirge) und Jan Josef Jeuschede (TSV Bayer 04 Leverkusen). Aber auch der Jamaikaner Ashinia Miller ist mit einer Bestleistung von 20,93 Metern nicht zu unterschätzen.

Umrahmt werden die Wettkämpfe von der gebührenden Verabschiedung der Olympiateilnehmer in Tokio. Hierzu zählen allen voran Gold-Hoffnung Johannes Vetter sowie Bernd Seifert, die Diskuswerfer Daniel Jasinski, Clemens Prüfer und David Wrobel, die drei Kugelstoßerinnen Christina Schwanitz, Sara Gambetta und Katharina Maisch sowie die beiden Diskuswerferinnen Marike Steinacker und Claudine Vita.

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