| Tallinn

U20-EM Tag 2 | Die DLV-Athletinnen und -Athleten in den Vorrunden

Es geht um den Einzug ins Finale oder in die nächste Runde! Wie sich die DLV-Starterinnen und -Starter am Freitag in den Vorrunden der U20-Europameisterschaften in Tallinn präsentiert haben, lesen Sie hier von Wettbewerb zu Wettbewerb.
Nicolas Walter

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WEIBLICHE U20

Hammerwurf | Qualifikation Gruppe A und B

Aileen Kuhn hält Druck Stand, auch Esther Imarigbee erreicht Finale

Für Aileen Kuhn (LAZ Ludwigsburg) war der Druck nach zwei Fehlversuchen groß, das Scheitern nah. Doch die Deutsche U18-Meisterin behielt die Nerven und schleuderte sich mit einem 61-Meter-Wurf auf Rang zwei ihrer Qualifikations-Gruppe. Mit 61,20 Metern erzielte sie die fünftbeste Weite des Tages und zog somit schlussendlich souverän ins Finale ein.

Mit ihrem ersten Wurf des Tages setzte Esther Imariagbee (Berliner TSC) gleich ihre Qualifikations-Bestweite in die Ergebnislisten. 59,22 Meter sollten am Ende für die 19-Jährige zum sechsten Platz in ihrer Qualifikations-Gruppe reichen. Mit ihren beiden finalen Versuchen erreichte sie 56,64 Meter und 56,35 Meter. Auch wenn sie damit die für die direkte Qualifikation benötigte Weite von 63 Metern verpasste, konnte sie sich bereits vor Beendigung der zweiten Qualifikations-Gruppe große Hoffnungen auf den Einzug in die nächste Runde machen.

Weniger gut lief es für Jada Julien (LAC Erdgas Chemnitz). Mit einer Bestleistung von 60,20 Metern war die 17-Jährige angereist, am Freitagvormittag blieb sie mit ihrem besten Versuch von 56,15 Metern knapp vier Meter darunter und schied nach der Qualifikation aus.
 

100 Meter Hürden | Vorläufe

Erfolgreiche Vorläufe für deutsche Hürden-Sprinterinnen

Franziska Schuster (TSV Bayer 04 Leverkusen) behauptete sich in ihrem Vorlauf gegen starke Konkurrenz. Beim Sieg der Schweizerin Ditaji Kambundji, Schwester der WM-Dritten über 200 Meter Mujinga Kambundji, sprintete sie in 13,64 Sekunden auf Platz drei. Damit zurrte die Zweite der European Youth Games von 2019 die direkte Qualifikation für die nächste Runde fest.

Dort wird sie mit Hawa Jalloh (Wiesbadener LV) auf eine weitere deutsche Athletin treffen. Die 18-Jährige wurde in ihrem Vorlauf in 13,61 Sekunden Zweite hinter der Spanierin Aitana Radsma (13,50 sec). Auf Bahn zwei startend fand sie gut in den Lauf herein, konnte dann vor allem auf den letzten Metern nochmals an Tempo zulegen und somit ins Halbfinale einziehen. Im Anschluss sagte sie: „Ich bin zufrieden mit dem Lauf. Vor allem hinten raus war es recht stark. Im Halbfinale würde ich gerne Bestleistung laufen, mal schauen, ob das möglich ist.“

Die dritte deutsche Athletin Marlene Meier (TSV Bayer 04 Leverkusen) hielt in ihrem Vorlauf zunächst gut mit der internationalen Konkurrenz mit. Nach und nach setzten sich ihre Konkurrentinnen jedoch an der Spitze ab. Meier erreichte nach 13,94 Sekunden als Fünfte das Ziel. Nach dem abschließenden fünften Vorlauf kam dann die Erleichterung: Die Deutsche U20-Meisterin ergatterte mit ihrer Zeit das letzte kleine q und wird damit ebenfalls im Halbfinale antreten.
 

Hochsprung | Qualifikation

Erfolgreiches Debüt für Johanna Göring und Blessing Enatoh

Genießen und Spaß haben. Das ist die Devise der deutschen Hochspringerinnen im Vorfeld der Qualifikation gewesen. Am Ende wurde es für zwei Athletinnen sogar noch mehr. Bei ihren ersten internationalen Meisterschaften haben Johanna Göring (SV Salamander Kornwestheim) und Blessing Enatoh (TSV Spandau 1860) ein erfolgreiches Debüt im National-Trikot gefeiert. Die erst 16-jährige Johanna Göring leistete sich keinen einzigen Fehlversuch und erreichte mit ihrer besten Höhe am Freitag 1,84 Meter. Mehr war für die Stuttgarterin nicht nötig, denn keine Athletin konnte in Tallinn höher springen.

„Es lief heute sehr gut, ich habe mich richtig wohl gefühlt und war wie im Flow. Das hat viel Spaß gemacht. Im Finale möchte ich nun mein Bestes geben, vielleicht Richtung 1,90 Meter springen, aber vor allem Spaß haben.“

Auch Blessing Enatoh erreichte das Finale. Mit übersprungenen 1,81 Meter musste sie zwar kurzzeitig um den Finaleinzug bangen, doch am Ende konnte sie keine der Konkurrentinnen mehr von einem Qualifikations-Platz verdrängen. „Ich bin vor allem froh, dass eine Acht vor dem Komma steht. Die Konkurrenz war wirklich stark, deswegen hatte ich nicht damit gerechnet, dass ich ins Finale komme. Dort wäre es jetzt toll, wenn es für einen Platz unter den ersten Acht reichen würde. Aber auch ich möchte das einfach genießen und Spaß haben“, sagte sie.

Für die dritte deutsche Starterin Helena Boerner (SG Adelsberg) reichte es dagegen nicht ganz für die finale Runde. Nachdem sie die Höhe von 1,78 Meter im zweiten Versuch gemeistert hatte, blieb sie dreimal bei 1,81 Meter hängen. In ihrer Qualifikations-Gruppe belegte sie damit den achten Rang und schied aus.

 

1.500 Meter | Vorläufe

Fabiane Meyer mit taktisch klugem Rennen Jolanda Kallabis wird nicht belohnt

Im ersten Vorlauf über 1.500 Meter hielten sich Fabiane Meyer (TV Westfalia Epe) und Jolanda Kallabis (FT 1844 Freiburg) lange Zeit in der Mitte des Feldes auf. Jolanda Kallabis wagte zwischenzeitlich sogar einen Vorstoß an die Spitze. Kurz vor dem Rundengong zog das Tempo schließlich deutlich an. Fabiane Meyer verhielt sich taktisch klug und beschleunigte über die letzten 200 Meter nochmals deutlich. Als Zweite überquerte sie in 4:24,96 Minuten die Ziellinie und machte damit ohne Probleme den Finaleinzug klar. Jolanda Kallabis verpasste dagegen das Finale. Sie konnte gegen Ende nicht mehr mit dem verschärften Tempo mithalten und schied als Fünfte in 4:26,78 Minuten aus.

„Es lief gut. Zu Beginn konnte ich mich gut an die anderen dranhängen und mitlaufen. Auf den letzten 500 Metern wurde es dann schneller, etwa 100 Meter vor dem Ziel wusste ich, dass es für das Finale reichen wird. Auf jeden Fall möchte ich dort eine Bestzeit laufen, eine Medaille wäre toll", befand Fabiane Meyer.

Im zweiten Vorlauf führte Lisa Hausdorf (AG Hamburg West) die Konkurrenz über den größten Teil des Rennens an. Als eine Runde vor Schluss das Tempo deutlich angezogen wurde, gingen vier Athletinnen an ihr vorbei an die Spitze. Doch die Deutsche ließ nicht nach und blieb an dem Quartett dran – und das bis zum Schluss: Als Fünftplatzierte reichte es zwar nicht für ein großes Q und die direkte Qualifikation, mit der Zeit von 4:21,98 Minuten durfte sie sich aber mit einem kleinen q über den Finaleinzug freuen.

 

100 Meter Hürden | Halbfinale

Hawa Jalloh stürmt ins Finale – Aus für Franziska Schuster und Marlene Meier

Direkt-Ticket für Hawa Jalloh (Wiesbadener LV) ins Finale: Die 18-Jährige kam in ihrem Halbfinale gut aus dem Block heraus, überlief die ersten Hürden ohne Probleme, legte dann wie bereits im Vorlauf auf den letzten Metern nochmals eine Schippe drauf und konnte sich schließlich den zweiten Platz hinter der Spanierin Aitana Radsma (13,50 sec) in 13,61 Sekunden erkämpfen. Damit wird sie als einzige Athletin die deutschen Farben im Finale vertreten, welches am Samstagnachmittag ausgetragen wird.

Franziska Schuster (TSV Bayer 04 Leverkusen) verpasste um gerade einmal zwei Hundertstel die direkte Qualifikation fürs Finale. In 13,59 Sekunden zeigte sie vor allem in der zweiten Hälfte des Rennens eine starke Leistung. Doch um an der Zweitplatzierten Anna Toth aus Ungarn (13,57 sec) vorbeizuziehen, reichte es am Ende nicht ganz. Daher hieß es zunächst abwarten und auf ein kleines q hoffen. Doch die Hoffnungen wurden schließlich enttäuscht. Das letzte kleine q wurde bereits mit 13,50 Sekunden vergeben, sodass die Deutsche U23-Meisterin im Halbfinale ausschied.

Auch für ihre Vereins-Kollegin Marlene Meier sollte es nicht für die Final-Runde reichen. Bereits frühzeitig im Rennen wurde klar, dass sie keine Chance auf eine direkte Final-Qualifikation haben würde. In 13,83 Sekunden überquerte sie schließlich als Fünfte die Ziellinie. Damit war auch für sie im Halbfinale Endstation. 

 

MÄNNLICHE U20

110 Meter Hürden | Vorläufe

Gregory Minoue mit lockerem Halbfinal-Einzug

Bereits auf den ersten Metern ließ Gregory Minoue keinen Zweifel daran aufkommen, dass er ins Halbfinale über 110 Meter Hürden einziehen wird. Der Athlet des TV Angermund kam aus dem Block geschossen und hatte von Anfang an die Führung inne. Diese sollte er bis zum Schluss nicht mehr abgeben. In 13,64 Sekunden sicherte er sich locker den Sieg und das große Q, welches für den Einzug in die nächste Runde berechtigt.

„Ich bin gut rausgekommen, aber auf den letzten Metern gehe ich immer ein bisschen ein. Das war auch jetzt wieder so. Das muss ich jetzt verbessern, um ganz vorne mitzulaufen“, sagte Gregory Minoue anschließend. Das Halbfinale über 110 Meter Hürden findet am Freitag um 15:25 Uhr deutscher Zeit statt.

 

Stabhochsprung | Qualifikation

Luke Zenker zittert sich ins Finale

Der einzige deutsche Athlet im Stabhochsprung hat am Freitagvormittag das Finale erreicht. Luke Zenker (TSV Bayer 04 Leverkusen) überwand im Kadrioru-Stadion die 5-Meter-Marke im zweiten Versuch, anschließend scheiterte er dreimal an seiner Bestleistung von 5,10 Metern. Damit konnte sich der 18-Jährige ein kleines q sichern. Doch das war kein Selbstläufer. Zur Einordnung: Der Lette Jurijs Avsiscers meisterte zwar ebenfalls fünf Meter, benötigte dabei jedoch einen Fehlversuch mehr als Zenker und schied letztlich aus.

„Es war heute schwierig, weil wir viel Gegenwind hatten. Ein bisschen schade ist auch, dass ich momentan mit Schmerzen im unteren Rücken zu kämpfen habe. Bis zum Finale am Sonntag werde ich erstmal ins Eisbad gehen und Physiotherapie beanspruchen“, sagte Luke Zenker nach seinem Wettkampf.

 

800 Meter | Vorläufe

Erfolgreiches 800-Meter-Duo: Adrian Engstler und Felix Wittmann weiter

Adrian Engstler (TV Villingen) hielt sich zunächst im hinteren Teil des Feldes auf. Mit dem Rundengong ging er an die Spitze vor und machte dort mit dem Franzosen Yanis Meziane das Tempo. Bereits 200 Meter vor dem Ziel startete der Deutsche mit einem energischen Sprint durch und setzte sich deutlich vom Rest der Gruppe ab. Auf den letzten Metern konnte er sich bereits umschauen und deutlich an Tempo herausnehmen. Meziane und der Norweger Ole Jakob Solbu zogen am 18-Jährigen schließlich noch vorbei, mit einer Zeit von 1:53,13 Minuten und einem großen Q als Drittplatzierter war der Einzug in die nächste Runde jedoch nicht mehr in Gefahr.

Felix Wittmann fädelte sich in seinem 800-Meter Vorlauf nach knapp 200 Metern auf Rang drei ein. 500 Meter vor dem Ziel bog er sogar als Zweiter auf die Gegengerade ein und konnte diese Position zunächst verteidigen. Als dann die Geschwindigkeit zunahm, verlor der 19-Jährige nicht den Anschluss an seine Konkurrenten, auch wenn zwei Athleten an ihm vorbeizogen. Auf der Zielgeraden duellierte er sich noch mit dem Italiener Francesco Pernici, verlor diesen Zweikampf jedoch knapp und erreichte nach 1:50,24 Minute das Ziel. Mit einem kleinen q folgte er damit Adrian Engstler ins Halbfinale.

 

110 Meter Hürden | Halbfinale

Trotz verschlafenem Start: Gregory Minoue zieht ins Finale ein

„Wirklich zufrieden bin ich nicht. Den Start habe ich ziemlich verschlafen“, fasste Gregory Minoue (TV Angermund) den Beginn seines Halbfinal-Laufs zusammen. Etwas schwerfällig kam der Düsseldorfer aus dem Startblock heraus, kam dann aber immer besser in Fahrt. Damit bildete dieser Lauf das genaue Gegenstück zum Vorlauf am Freitagvormittag. Dort hatte der Deutsche U20-Meister noch damit gehadert, dass er auf den letzten Metern immer deutlich nachlässt. Diesmal sicherte er sich mit seinem Finish auf den letzten Metern in neuer Bestzeit von 13,55 Sekunden die direkte Qualifikation für das Finale am Samstag. „Wenn alles gut läuft, reicht es dort vielleicht für eine Medaille“, blickte er voraus.

 

3.000 Meter Hindernis | Vorläufe

Kurt Lauer und Florian Zittel feiern Einzug ins Finale

Erfolgreiches Abschneiden des DLV-Duos über 3.000 Meter Hindernis: Sowohl Kurt Lauer (LAZ Ludwigsburg) als auch Florian Zittel (LG Region Karlsruhe) konnten sich über den Einzug ins Finale freuen. Beide Athleten holten sich dabei ein großes Q. Florian Zittel lief ein kontrolliertes Rennen und belegte in 9:05,28 Minuten den fünften Platz, welcher zum direkten Final-Einzug berechtigt. Kurz darauf folgte ihm auch Kurt Lauer in die nächste Runde – ebenfalls mit Platz fünf. In 9:06,30 Minuten schloss er sein Rennen ab.

 

200 Meter | Vorläufe

James Adebola mit kleinem q ins Halbfinale

Als letzter deutscher Athlet trat am Freitag James Adebola (SCC Berlin) in der estnischen Hauptstadt an. Mit einer Bestleistung von 21,16 Sekunden konnte er sich berechtigte Chancen auf den Halbfinal-Einzug machen. Zwar belegte der 19-Jährige schlussendlich nur den sechsten und damit drittletzten Platz, doch gleichzeitig hatte der Deutsche U20-Meister auch den schnellsten der drei Vorläufe erwischt. Mit 21,27 Sekunden durfte er sich daher über eines der vier kleinen q freuen und kann sich nun auf das Halbfinale vorbereiten. Dieses findet am Samstagnachmittag statt.

 

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