| Königstein / Leipzig

Marc Reuther und Robert Farken kratzen auf krummen Strecken an historischen Marken

Der eine steht kurz vor der Abreise nach Japan. Der andere wird die Olympischen Spiele in Tokio knapp verpassen. In Top-Form sind jedoch beide – das haben Rennen am Mittwochabend gezeigt: Robert Farken rannte in Leipzig über 1.000 Meter auf Platz drei der ewigen deutschen Bestenliste, Marc Reuther näherte sich in Königstein über 600 Meter der deutschen Bestleistung von Edgar Itt.
Silke Bernhart / as

"Ready for the games." Mit diesen Worten fasst Robert Farken (SC DHfK Leipzig) auf Instagram seinen Auftritt über 1.000 Meter am Mittwoch bei der LAZ-Jugendgala in Leipzig zusammen. Dieser Aussage wird niemand widersprechen: Der 23-Jährige rannte in 2:15,81 Minuten bis auf Platz drei der ewigen deutschen Bestenliste nach vorne. Der deutsche Rekord des 800 Meter-Weltmeisters von 1983 Willi Wülbeck liegt bei 2:14,53 Minuten und hat schon seit 41 Jahren Bestand. Mit Andreas Busse (2:15,25 min), im WM-Finale von 1983 Siebter, war nur ein weiterer deutscher Athlet schneller als Robert Farken.

Auch der Leipziger hatte lange auf die 800 Meter gesetzt, sich im Olympia-Jahr 2021 aber zunehmend auf die 1.500 Meter konzentriert. Mit Erfolg: Gleich sein erster DM-Auftritt auf dieser Strecke bescherte Robert Farken DM-Gold mit Olympia-Norm von 3:34,64 Minuten. In Kürze wird er zu seinen ersten Olympischen Spielen nach Tokio aufbrechen.

Marc Reuther nähert sich Marke von Edgar Itt

Zu gerne wäre auch Marc Reuther (Eintracht Frankfurt) in den Flieger in Richtung Japan gestiegen – nur zwei Plätze fehlten dem 25-Jährigen im World Ranking für einen Qualifikationsplatz. Dass die Form für schnelle Rennen da ist, bewies er am Mittwoch in Königstein: Dort absolvierte er einen Test über die selten gelaufene 600 Meter-Distanz. Nach schneller Anfangsrunde konnte er im Alleingang das Tempo hoch halten und mit 1:15,67 Minuten eine Endzeit erzielen, die nur wenige Zehntel über der deutschen Bestzeit von Edgar Itt lag – der Olympia-Achte von 1988 über 400 Meter Hürden war 1994 nach handgestoppten 1:15,1 Minuten im Ziel gewesen.

Weitere international bemerkenswerte Leistungen zeigte in den Sprint-Wettbewerben von Königstein José Alnardo Gonzáles Soto (Dominikanische Republik) mit 10,32 über 100 und 20,52 Sekunden über 200 Meter. In der U18 stellte die männliche Staffel der Startgemeinschaft Königstein-Groß-Gerau-Kronberg mit 42,10 Sekunden den hessischen Rekord ein. In Leipzig rannte am Mittwoch hinter Robert Farken auch Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe; 2:18,92 min) eine schnelle Zeit, über die Hindernisse kam Lennart Mesecke (LG Nord Berlin; 8:42,85 min) bis auf zwei Sekunden an seine Bestzeit heran.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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