| Olympische Spiele

Tokio Tag 1 | Alexandra Burghardt bringt DLV-Team mit Vorlauf-Sieg auf Kurs

Die deutschen Leichtathleten sind am Freitag mit guten Leistungen in die olympischen Medaillenwettbewerbe gestartet. In den 100 Meter-Vorläufen überzeugte Alexandra Burghardt mit einem Sieg. Über 400 Meter der Hürden zogen gleich drei Deutsche in das Halbfinale ein. Das erste Gold der olympischen Leichtathletik-Wettkämpfe gewann der Äthiopier Selemon Barega über 10.000 Meter.
Alexandra Dersch mit dpa

Olympische Spiele 2021 kompakt

Es war ein starker Auftakt der deutschen Sprinterinnen. Beide DLV-Starterinnen erreichten die nächste Runde. Besonders herausragend war dabei der Vorlaufsieg von Alexander Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen). Die Deutsche Meisterin glänzte in 11,08 Sekunden und konnte dabei noch Kräfte sparen. Souverän war auch die Paderbornerin Tatjana Pinto, die in 11,16 Sekunden in die nächste Runde einzog.

Ein Trio steht über die 400 Meter Hürden im olympischen Halbfinale. Schnellster in den Vorläufen war mit einer mutigen Vorstellung Luke Campbell (Eintracht Frankfurt), der in 49,19 Sekunden die zweitschnellste Zeit seiner Karriere ablieferte. Nah dran an seiner Bestzeit war auch sein Frankfurter Vereins- und Trainingskollegen Joshua Abuaku, der in 49,50 Sekunden das Halbfinal-Ticket löste. Dort steht auch der Deutsche Meister Constantin Preis (VfL Sindelfingen) nach 49,73 Sekunden im Vorlauf. Den entspanntesten Eindruck hinterließ Hürden-Weltrekordler Karsten Warholm aus Norwegen, dem  48,65 Sekunden zum Weiterkommen reichten.

Der Olympia-Dritte Daniel Jasinski wird auch in Tokio um eine Medaille im Diskuswurf kämpfen. Dort will sich der 31-jährige Wattenscheider steigern, nachdem er sich am Freitag mit 63,29 Metern ins Finale gezittert hatte. Vor fünf Jahren in Rio hatte er mit 67,05 Meter Bronze gewonnen. „In Rio war es in der Quali auch knapp“, sagte Jasinski. In den Endkampf hat es auch der Potsdamer Clemens Prüfer mit 63,18 Metern geschafft. David Wrobel aus Magdeburg verpasste mit 60,38 Metern den Medaillenkampf.

Mixed-Staffel nach Zitterpartie im Finale

Über 800 Meter bestätigte Katharina Trost (LG Stadtwerke München) ihre aktuell starke Form. Die DM-Zweite qualifizierte sich in 2:00,99 Minuten über die Zeitregelung für die nächste Runde. Weniger Glück hatte die Deutsche Meisterin Christina Hering (LG Stadtwerke München). Die Trainingspartnerin von Trost erwischte ein langsames Rennen. 2:02,23 Minuten auf Platz fünf ihres Vorlaufs reichten nicht für den Einzug in die nächste Runde.  

Zum ersten Mal fand bei den Olympischen Spielen die Mixed-Staffel über 4x400 Meter statt – und das deutsche Quartett  stand erst im Finale und war dann zunächst wieder draußen, da die Jury die Disqualifikation von Dominikanischer Republik und USA wieder zurückgenommen hatte. Marvin Schlegel, Corinna Schwab (beide LAC Erdgas Chemnitz), Ruth Sophia Spelmeyer-Preuß (VfL Oldenburg) und Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund) kamen letztlich als Neunte nach 3:12,94 Minuten mit neuer deutscher Rekordzeit ins Ziel. Und durften schließlich doch jubeln: Nach einem erneuten Protest des DLV rückten sie als neunte Staffel in das Finale nach.

Sara Gambetta im Kugel-Finale

Ihr viertes Olympia-Finale verpasste Kugelstoßerin Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge). Die ehemalige Weltmeisterin kam in Tokio am Freitagabend nicht über 18,08 Meter hinaus. In der Qualifikation scheiterte auch die DM-Zweite Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge; 17,89 m). Besser lief es für die Deutsche Meisterin Sara Gambetta (SV Halle), die sich mit 18,57 Metern und Platz 12 in die nächste Runde zitterte.

Dreispringerin Neele Eckhardt-Noack (LG Göttingen) trennte nur ein Zentimeter, zum Sprung unter die besten 12 in Tokio. Die Deutsche Meisterin erreichte in der Qualifikation 14,20 Meter. Einen gebrauchten Tag erwischte Kristin Gierisch (TSV Bayer 04 Leverkusen). Die ehemalige Hallen-Europameisterin verletzte sich im ersten Versuch am Rücken und kam dann nicht über 13,02 Meter hinaus. „So ist es im Sport, nichts läuft linear. Es geht nach oben, nach unten, heute war leider so ein Untentag“, sagte Gierisch.

Selemon Barega mit rasantem Finish

Den Sprung ins Olympia-Finale verfehlte Europameister Mateusz Przybylko wie bei den Rio-Spielen erneut. Der 29 Jahre alte Leverkusener Hochspringer, der in diesem Jahr mit einer langwierigen Fußverletzung und einer Corona-Erkrankung zu kämpfen hatte, kam am Freitag nicht über 2,21 Meter in der Qualifikation hinaus.

Auch Hindernisläufer Karl Bebendorf (Dresdener SC) muss sich nach seinem Vorlauf von den Olympischen Spielen verabschieden. Der Deutsche Meister, der sich über die Weltrangliste für seine Olympia-Premiere qualifiziert hatte, kam nach 8:33,27 Minuten (Platz 11) ins Ziel.

Da erste Gold der Leichtathletik-Wettkämpfe bei den Olympischen Spielen hat der Äthiopier Selemon Barega über die 10.000 Meter Gold gewonnen. Der 21-Jährige verwies in einem rasanten Finish das ugandische Duo Joshua Cheptegei und Jacob Kiplimo auf die Plätze zwei und drei. Nach zwei Goldmedaillen nacheinander des Briten Mo Farah, der sich für die Spiele in Japan nicht qualifiziert hatte, triumphierte nun Barega über die 25 Runden in 27:43,22 Minuten.

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