| Olympische Spiele 2021

Gesa Krause mit Kraftakt auf Platz fünf

Gesa Krause hat sich am Mittwoch im Hindernis-Finale der Olympischen Spiele in Tokio (Japan) mit einem beherzten Finish den fünften Platz erkämpft. Es ist die beste Platzierung der Europameisterin bei Olympischen Spielen. Die Goldmedaille geht an Peruth Chemutai aus Uganda, die in 9:01,45 Minuten zudem Landesrekord lief.
Alexandra Dersch

Olympische Spiele 2021 kompakt

Das Finale 3.000 Meter Hindernis im Video

Platz sieben in London (Großbritannien), Platz sechs in Rio (Brasilien) und nun Platz fünf in Tokio (Japan). Hindernis-Europameisterin Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) zeigte im Finale über ihre Paradestrecke erneut ihr großes Kämpferherz und erarbeitete sich in 9:14,00 Minuten Platz fünf in einem hochklassigen Rennen, das auch einige Überraschungen bot.

Denn anders als erwartet waren es nicht Athletinnen wie Weltrekordhalterin Beatrice Chepkoech (Kenia), die Dritte der Rio-Spiele Emma Coburn oder auch die starke Winfred Mutile Yavi aus Bahrain, die diesem Rennen den Stempel aufdrückten. Sondern es war die WM-Sechste Courtney Frerichs (USA), die kurz nach der 1.000-Meter-Marke den Kampf um Gold mit einem Steigerungslauf eröffnete. Das bis dato eng zusammen laufende Feld riss Stück für Stück mehr auseinander, einzig die 22-jährige Peruth Chemutai aus Uganda, 2019 Fünfte bei der WM, konnte den Anschluss zur immer weiter einteilenden US-Amerikanerin halten.

Gesa Krause, direkt aus dem Höhentrainingslager in Davos (Schweiz) zu diesen Spielen gereist, blieb bei sich. Konzentriert, fokussiert, mit klarem Blick. Die 29-Jährige, die tags zuvor ihren Geburtstag gefeiert hatte, zog ihr eigenes Rennen durch und gab auch dann nicht auf, als klar war, dass es diesem Abend nichts mit der so sehr erträumten olympischen Medaille werden würde.

Beste Europäerin

Stattdessen kämpfte die WM-Dritte bis zum sprichwörtlich letzten Zentimeter. Der Lohn: Platz fünf in 9:14,00 Minuten, das beste Ergebnis, das sie bislang bei Olympischen Spielen erreicht hatte. Mit dieser professionellen Vorstellung untermauerte sie abermals ihre Vormachtstellung auf diesem Kontinent, lief sie doch als erste Europäerin in Tokio über die Ziellinie.

An der Spitze holte sich Peruth Chemutai in 9:01,45 Minuten den Olympiasieg vor Courtney Frerichs (9:04,79 min), die die Attacke der Frau aus Uganda auf der Gegengerade der letzten Runde nicht mehr kontern konnte. Bronze sicherte sich Hyvin Kiyeng aus Kenia (9:05,39 min). Peruth Chemutai ist erst die vierte Olympiasiegerin auf dieser Strecke, die erst seit 2008 im Olympischen Programm ist.

STIMME ZUM WETTBEWERB:

Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier)
Puh, bei so einem olympischen Finale gehen einem super viele Emotionen durch den Kopf und es ist hart das zu bündeln. Ich bin sehr glücklich über meine letzte Runde. Es ist immer schöner, wenn man Plätze gut macht, als wenn man am Ende eingeholt wird. Im Endeffekt kann ich sagen, dass ich mir das Rennen doch ganz gut eingeteilt habe. Mit so einem Finish bin ich definitiv zufrieden. Ich war in London Siebte, in Rio Sechste und bin heute als Fünfte ins Ziel gekommen. Das ist eine Steigerung bei Olympischen Spielen. Ich habe heute definitiv ein couragiertes Rennen gemacht. Aber ich habe meinen Traum laut ausgesprochen: Ich wollte heute um die Medaillenränge kämpfen und das ist mir nicht ganz gelungen. Und natürlich ist daher auch ein weinendes Auge dabei, weil ich gerne dort eingegriffen hätte, und das ging heute nicht. Am Ende des Tages will ich trotzdem nicht sagen, dass das schlecht war. Ich bin Fünfte bei Olympischen Spielen, das ist definitiv eine gute Leistung. Das macht den Sport aus. In der letzten Runde bin ich über mich hinausgewachsen, aber es war nicht genug, um heute mit Edelmetall nach Hause zu reisen.
 

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