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Berlin-Marathon: Die letzte Chance für Kenenisa Bekele?

Kenenisa Bekele wird im September beim Berlin-Marathon an den Start gehen. Das gaben die Organisatoren der Veranstaltung am Freitag bekannt.
Jörg Wenig

Äthiopiens Superstar Kenenisa Bekele wird am 26. September beim Berlin-Marathon an den Start gehen. Dies gaben die Veranstalter des Rennens am Freitag bekannt, nachdem sie nur Stunden zuvor einen Teil des Elitefeldes für den Berliner Halbmarathon, der am 22. August stattfindet, veröffentlicht hatten. Für den 39-Jährigen wird es der vierte Start beim Berlin-Marathon sein. 2016 hatte Kenenisa Bekele in der Hauptstadt gewonnen, ein Jahr später gab er das Rennen auf und 2019 triumphierte er erneut. Bei beiden Siegen verpasste der Äthiopier dabei die jeweiligen Weltrekorde nur um wenige Sekunden.

Bezogen auf die Bahn-Langstrecken und den Crosslauf ist Kenenisa Bekele unbestritten der größte Langstreckenläufer aller Zeiten. Er hielt über 15 Jahre hinweg – und damit länger als jeder andere Athlet zuvor in der Geschichte – die Weltrekorde über 5.000 Meter (12:37,35 min) und 10.000 Meter (26:17,53 min). Über 5.000 Meter gewann Bekele bei den Olympischen Spielen 2008 sowie bei den Weltmeisterschaften 2009 Gold, über 10.000 Meter bei den Olympischen Spielen 2004 und 2008 sowie bei den Weltmeisterschaften 2003, 2005, 2007 und 2009. Hinzu kommen elf Goldmedaillen bei Cross-Weltmeisterschaften.

Die Marathon-Karriere des Kenenisa Bekele verlief dagegen holprig. Bei seinen vergangenen sechs Rennen über die klassische Distanz kam er dreimal nicht ins Ziel. Darunter waren die Läufe in Dubai 2017, wo er den Weltrekord angreifen wollte, und in Berlin im gleichen Jahr.

Zweimal bewies Kenenisa Bekele sein enormes Marathon-Potenzial

Doch zweimal war es Kenenisa Bekele gelungen, sein enormes Potenzial auf die 42,195 Kilometer zu übertragen. Dennoch waren diese Leistungen jeweils auch mit einer Enttäuschung verbunden, da er die Weltrekorde nur um Sekunden verfehlte. 2016 schrammte er in Berlin um sechs Sekunden an der globalen Bestzeit vorbei. Mit einer Steigerung auf 2:03:03 Stunden gewann er das Rennen. Bei seinem Sieg vor zwei Jahren verpasste Kenenisa Bekele in Berlin mit 2:01:41 Stunden den Weltrekord von Eliud Kipchoge (Kenia; 2:01:39 min) sogar um nur zwei Sekunden. Er ist mit dieser persönlichen Bestzeit weiterhin der zweitschnellste Läufer der Marathon-Geschichte.

Der Berlin-Marathon bietet ihm nun am 26. September die möglicherweise letzte Chance, auch über die 42,195 Kilometer einen Weltrekord aufzustellen. Dafür hat Kenenisa Bekele sogar auf den Start bei den Olympischen Spielen verzichtet.

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