Mit Kurs auf Bestleistung hat sich der Deutsche U23-Meister des Vorjahres Jannis Wolff am Samstag bei der Mehrkampf-DM in Wesel die Halbzeit-Führung im Zehnkampf der Männer geholt. Mareike Arndt spielte ihre Sprintstärke aus und führt das Feld der Frauen an. In der U23 vorn: Malik Diakité und Mareike Rösing.
Jannis Wolff (Eintracht Frankfurt) ist beim Zehnkampf der DM in Wesel im Flow: Erst war er über 100 Meter mit Bestzeit von 10,65 Sekunden der Schnellste. Dann jubelte er nach einer Zitterpartie im Weitsprung über 7,26 Meter. Konnte mit 13,65 Metern im Kugelstoßen sehr zufrieden sein. Und schwang sich im Hochsprung erstmals über 2,00 Meter. Nur über 400 Meter (49,54 sec) lag er am Samstag minimal hinter dem Resultat seiner Zehnkampf-Bestmarke von Ratingen (7.831 pt) zurück und hat nach fünf Disziplinen bereits 120 Zähler mehr auf dem Konto – der erste 8.000er rückt näher!
Den hat Tim Nowak (SSV Ulm 1846) längst auf dem Konto. Und auch nach Tag eins ist ein Resultat in diesen Regionen für ihn noch in Reichweite. Für den Zehnten der WM von Doha (Katar) liefen die ersten fünf Disziplinen allerdings überwiegend nicht nach Wunsch. Besonders über 100 (11,41 sec) und 400 Meter (50,75 sec) fehlte nach schwieriger Vorbereitung die Spritzigkeit. Im Hochsprung ließ er dann aber mit 2,03 Metern wieder sein Können aufblitzen und übernachtet mit 3.946 Punkten in Lauerstellung auf das Podium auf Rang vier.
Malik Diakité greift nach dem nächsten Gold
Noch vor Tim Nowak zur Halbzeit-Wertung: Der Mann mit dem starken ersten Tag Nico Beckers (Aachener TG; 4.086 pt) und Marvin Bollinger (SV Halle; 3.956 pt), der im Hochsprung mit 2,06 Metern für Begeisterung sorgte. Nach fünf Disziplinen liegt er fast exakt auf dem Kurs seiner anderthalb Monate alten Bestleistung von 7.777 Punkten.
Auf einem ähnlichen Kurs sind nach fünf Disziplinen auch die Führenden der U23-Wertung unterwegs: Malik Diakité (Hannover 96; 4.000 pt), schnellster 400 Meter-Sprinter im gesamten Feld (48,46 sec) und Vorjahressieger in der Männer-Konkurrenz, wird dabei vom ein Jahr jüngeren Yannik Knobloch (LG Welfen; 3.977 pt) gefordert, der besonders in den Sprüngen glänzen konnte.
Mareike Arndt sprintstark
Mareike Arndt (TSV Bayer 04 Leverkusen) übernachtet in Wesel als Führende im Siebenkampf der Frauen. Die EM-Teilnehmerin von Berlin konnte am Samstag vor allem in den Sprint-Disziplinen glänzen, war zu Beginn des Tages in 13,78 Sekunden die Zweitschnellste über die Hürden und zum Tagesende in 24,03 Sekunden der Konkurrenz über 200 Meter weit voraus. Zusammen mit starken 13,95 Metern im Kugelstoßen konnte sie da auch 1,53 Meter im Hochsprung kompensieren.
Mit 3.434 Punkten in der Zwischenwertung hat sich Mareike Arndt etwa 150 Punkte Vorsprung auf die zweitplatzierte Isabel Mayer (LG Telis Finanz Regensburg; 3.296 pt) erarbeitet, die in 13,77 Sekunden den Disziplinsieg über die Hürden errungen hatte. Die beste Hochspringerin des Tages liegt auf Platz drei und kommt ebenfalls aus Regensburg: Anna-Lena Obermaier (3.294 pt) ist fast gleichauf mit ihrer Vereinskollegin, dahinter lauert auch Janina Lange (MTV Lübeck; 3.275 pt) noch auf ihre Medaillenchance.
Nur Zuschauerin und Betreuerin beim Kampf um die Medaillen ist Anna Maiwald: Nach zwei Siebenkämpfen jenseits der 6.000 Punkte-Marke zwickte zuletzt die Achillessehne, sodass sie sich nicht mehr gezielt auf die Mehrkampf-DM vorbereiten konnte.
Mareike Rösing zurück im Geschäft
Auch die Führende in der U23 heißt Mareike – und startet für den USC Mainz: Mareike Rösing meldete sich nach ihrer Verletzung und langer Wettkampf-Pause mit nur einem Hochsprung-Test in starker Form zurück. Nach vier Disziplinen hat sie 3.337 Punkte auf dem Konto und damit 89 mehr als im Vorjahr beim Titelgewinn der U23. Besonders im Hochsprung (1,74 m) und über 200 Meter (25,84 sec) konnte sie zulegen.
Pfeilschnelle 23,95 Sekunden beförderten dahinter Annkathrin Hoven (ART Düsseldorf; 3.247 pt) vor bis auf den zweiten Platz der Zwischenwertung, knapp vor Paula de Boer (MTV Lübeck; 3.239 pt), die in 14,18 Sekunden die Schnellste über die Hürden war. Lilian Tösmann (Eintracht Frankfurt; 3.177 pt) führt dahinter das Verfolgerfeld an.
