| CITIUS Meeting

Nach vorzeitigem Tokio-Aus: Christina Hering tankt Selbstvertrauen in Bern

Christina Hering hat nach ihrem frühen Olympia-Ausscheiden am Samstagabend in Bern Selbstvertrauen getankt und in der Schweizer Hauptstadt den Sieg über 800 Meter davongetragen. Robert Farken stürmte zur drittbesten Zeit seiner Karriere. Auch Jessica-Bianca Wessolly erlebte einen erfolgreichen Tag, Lilly Kaden sammelte weitere wichtige internationale Erfahrung.
Nicolas Walter

Die Olympischen Spiele waren für Christina Hering (LG Stadtwerke München) bereits nach dem Vorlauf beendet. Für die 26-Jährige eine herbe Enttäuschung – doch gerade einmal drei Wochen nach Beendigung der Spiele hat sich die Deutsche Meisterin über 800 Meter am Samstagabend in ihrer Paradedisziplin mit einem Sieg zurückgemeldet und damit neues Selbstvertrauen getankt.

Beim international stark besetzten “CITIUS Meeting“ in Bern (Schweiz) holte sie sich 2:01,44 Minuten auf der Zielgeraden den ersten Platz und war dabei deutlich schneller unterwegs als bei ihrem Ausscheiden in Tokio (2:02,23 min). Die Britin Tracey Adelle kam in 2:01,79 Minuten auf Platz zwei, dahinter lief Lore Hoffmann (Schweiz; 2:01,93 min) auf Rang drei.

Die zweite deutsche Starterin Katharina Trost (LG Stadtwerke München) konnte dem Tempo an der Spitze bei Temperaturen um die 26 Grad nicht ganz folgen und belegte in 2:02,55 Minuten Platz sechs.

Lilly Kaden sammelt internationale Erfahrung

Dass sie gut in Form ist zeigte Lilly Kaden (LG Olympia Dortmund) erst vergangene Woche beim Meeting in La Chaux-de-Fonds (Schweiz). In 11,29 Sekunden war sie dort über 100 Meter nur eine Hundertstel über ihrer Bestleistung geblieben. In Bern wurde es nun zwar nicht ganz so schnell, in 11,43 Sekunden wurde es aber immerhin noch die neuntschnellste Zeit in der Karriere der U23-Europameisterin. Auf Platz fünf sammelte die erst 19-Jährige somit weitere wichtige internationale Erfahrung. Hallen-Europameisterin Ajla Del Ponte (Schweiz) dominierte das Rennen von vorne und siegte in schnellen 11,04 Sekunden.

Nach seinem mutigen Auftritt bei den Olympischen Spielen, der ihn über 1.500 Meter bis ins Halbfinale geführt hatte, nutzte Robert Farken (SC DHfK Leipzig) die Schweizer Hauptstadt für ein schnelles 800-Meter-Rennen. In 1:46,17 Minute kam er zwar nicht an seine Bestzeit (1:45,80 min) heran, zeigte dennoch eine starke Vorstellung. Es war die drittbeste Zeit über diese Distanz in seiner Karriere. Den Sieg holte sich der Kenianer und Olympia-Halbfinalist über 800 Meter Michael Saruni in 1:45,72 Minute.

Gleich über zwei Distanzen startete Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim). Die 24-Jährige absolvierte im Vor-Programm der Veranstaltung Rennen über 100 und 200 Meter. Über 100 Meter gewann sie ihren Lauf in 11,51 Sekunden und belegte damit im Gesamtranking Platz zwei. Lediglich die Schweizerin Leonie Pointet war in 11,44 Sekunden schneller unterwegs. Kurz darauf revanchierte sich Jessica-Bianca Wessolly erfolgreich: Über 200 Meter triumphierte sie in 23,16 Sekunden und verwies Leonie Pointet auf den zweiten Platz.

Christina Schwanitz beste Deutsche im Kugelstoßen

Im 200 Meter-Rennen des Hauptprogramms konnte Lisa-Marie Kwayie (Neuköllner SF) nicht mit der erhofften schnellen Zeit abschließen. Beim Sieg der Polin Anna Kielbasinska (22,92 sec) lief sie in 23,55 Sekunden auf Platz vier und blieb damit deutlich unter ihrer Saisonbestleistung von 22,96 Sekunden. Auch Marvin Schulte (SC DHfK Leipzig) konnte nicht an sein eigentliches Leistungspotential anknüpfen. Über 100 Meter erreichte er nach 10,35 Sekunden das Ziel. Mouhamadou Fall (Frankreich) war in 10,08 Sekunden nicht zu schlagen.

Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) erreichte die beste Platzierung des DLV-Trios im Kugelstoßen. Mit 18,18 Metern konnte sie sich auf Platz sechs positionieren. Sara Gambetta (SV Halle; 17,56 m), Olympia-Achte, und Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge; 17,37 m) mussten sich dagegen mit Weiten unter der 18-Meter-Marke und den Plätzen acht und neun zufriedengeben.

Über 400 Meter Hürden triumphierte die Britin Jessie Knight, Zweite der Hallen-EM mit der 4x400-Meter-Staffel. Die 27-Jährige setzte sich mit ihren 54,23 Sekunden auf Platz vier in der europäischen Jahresbestenliste und verwies Europameisterin Lea Sprunger (Schweiz; 54,51 sec) auf den zweiten Rang. Dritte wurde die Norwegerin Line Kloster (55,78 sec).

Nikola Ogrodnikova gewinnt stark besetztes Speerwurf-Feld

Besonders hochkarätig war der Speerwurf-Wettbewerb der Frauen besetzt. Vize-Europameisterin Nikola Ogrodnikova (Tschechien), in Tokio noch in der Qualifikation gescheitert, gewann mit 64,16 Metern im ersten Versuch. Diese Weite hätte bei den Olympischen Spielen immerhin zum vierten Platz gereicht.

Weltrekordhalterin Barbora Spotakova (Tschechien) kam mit 61,95 Metern auf den zweiten Platz. Die Österreicherin Victoria Hudson (61,64 m) komplettierte das Podium. Die Olympia-Dritte Kelsey-Lee Barber (Australien) blieb dagegen mit 58,11 Metern erstmals seit Anfang Juni unter der 60-Meter-Marke. Auch Rio-Olympiasiegerin Sara Kolak (Kroatien; 48,99 m) hatte mit Schwierigkeiten zu kämpfen.

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