| Teamwork im DLV

Emil Agyekum und Sven Buggel – Von kleinen Details und großen Überraschungen

Sportlicher Erfolg ist in aller Regel Teamwork – beginnend mit der kleinsten Einheit von Trainer und Athlet. Ende 2016 führte der Wunsch nach einem Disziplinwechsel Emil Agyekum und Sven Buggel am Bundesstützpunkt in Berlin zusammen. Dann war es aber doch die alte, neue Liebe 400 Meter Hürden, mit der sie internationale Erfolge feierten. Wir haben mit ihnen über ihre Zusammenarbeit und den gemeinsamen Weg der Weiterentwicklung gesprochen.
Silke Bernhart

Im Video-Interview: Emil Agyekum und Sven Buggel

Die erste DM-Medaille im Alter von 15 Jahren. Das erste internationale Podium nur ein Jahr später bei der U18-EM. Zwei weitere Medaillen bei U23-Europameisterschaften 2019 und 2021 und zwei deutsche Vizetitel schon in der Männer-Konkurrenz. Dazu 2021 die erste Zeit unter 49 Sekunden sowie die drei besten Rennen seiner Karriere: 400 Meter Hürden-Läufer Emil Nana Kwame Agyekum (SCC Berlin) kann schon im Alter von 22 Jahren auf jede Menge Erfolge und internationale Erfahrung zurückblicken.

Was sich liest wie ein Durchmarsch auf ganzer Linie, war jedoch in Wirklichkeit ein behutsamer Prozess. Der über Zweifel und Umwege, kleine verbesserte Details und Schritte der Professionalisierung erst allmählich einen ambitionierten Leistungssportler aus dem jungen Berliner gemacht hat.

Zweifel und Neugier führen zu Sven Buggel

Seit Ende 2016 an seiner Seite: Trainer Sven Buggel, einst selbst Sprinter mit Medaillenerfolgen bei Deutschen Meisterschaften, der schon früh die Trainerrolle für sich entdeckt hat und zurzeit im Deutschen Leichtathletik-Verband als Nachwuchs-Bundestrainer für den Langsprint der Männer verantwortlich ist.

"Es war eine verrückte Zeit", blickt Sven Buggel auf den Beginn der Zusammenarbeit zurück. Denn Emil Agyekum war trotz der frühen Erfolge mit dem Wunsch zu ihm gekommen, es mit der Kurzhürde zu versuchen. "Ich habe mich voll darauf eingelassen und gesagt: Es wäre schade, wenn der Junge uns als Talent wegfällt." – "Viele Freunde auf der Sportschule haben damals mit dem Sport aufgehört oder haben eine andere Disziplin gemacht", erklärt der Athlet selbst, "da wollte ich auch mal etwas anderes ausprobieren."

"Wundertüte"

Ein einziger Wettkampf über 400 Meter Hürden, gekrönt von Silber bei der U20-DM, markierte dann aber schon am Ende der folgenden Saison den Schlussstrich unter das Experiment Kurzhürde. Seitdem haben sich Trainer und Athlet gemeinsam weiter den Geheimnissen der anspruchsvollen Disziplin 400 Meter Hürden angenähert und zunehmend mehr investiert. Unter anderem mit Unterstützung des einstigen Olympiasiegers und Leitenden Bundestrainers für die Hürden Volker Beck.

"Emil hat ein sehr, sehr geiles Gefühl für das, was er tut – gerade für die 400 Meter Hürden. Und er ist ein absoluter Wettkampf-Typ, egal wie es vorher im Training gelaufen ist. Am Ende muss man immer mit ihm rechnen. Volker [Beck] würde sagen: Emil ist eine Wundertüte", berichtet Sven Buggel lachend. "Andere zu überraschen, macht immer Spaß", bestätigt Emil Agyekum. In Meetings zum Saisonende mit schnellen Rennen unter anderem gegen den Olympia-Dritten Alison dos Santos (Brasilien) konnte er weiter Motivation tanken. "Ich glaube, ich bin noch nicht bei 100 Prozent und dass da noch viel Platz nach oben ist!"

Im ausführlichen Video-Interview von leichtathletik.de-Redakteurin Silke Bernhart mit Emil Agyekum und Sven Buggel erfahren Sie mehr über das Trainer-Athlet-Gespann, den Teamspirit im deutschen 400 Meter-Hürden-Team, die Vorbildrolle von Bundestrainer Volker Beck und die nächsten Schritte in die internationale Spitze.

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