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Kevin Kranz & David Corell: "Die Fortschritte auch in der Freiluft-Saison zeigen"

Unter Trainer David Corell ist Kevin Kranz in die deutsche Spitze gesprintet. Und in der vergangenen Hallensaison bis zum deutschen Hallenrekord über 60 Meter. Die Verletzung aus dem Frühsommer und die Enttäuschung über das Olympia-Aus sind überwunden. Welche Lehren sie daraus gezogen haben, warum eine Portion Gelassenheit beiden guttut, welche Fähigkeiten des 23-Jährigen "outstanding" sind und warum 2022 im deutschen Sprint wieder die Bahn brennen soll – das und mehr haben sie uns nach der Saison im Interview im Trainingslager in Belek verraten.
Silke Bernhart

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Er war kurz davor alles hinzuschmeißen. Dann kam David Corell auf ihn zu und fragte ihn, ob er der Leichtathletik nicht doch noch eine zweite Chance geben wolle. "Wenn David nicht gewesen wäre, wäre ich wahrscheinlich nicht hier", blickt Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar) während des Trainingslagers in Belek (Türkei) im Oktober zurück auf die Anfänge der Zusammenarbeit mit seinem Coach. Der Sprinter 19, der Trainer 23 – was vor vier Jahren mit einem ersten Gespräch begann, hat sich zu einer professionellen Zusammenarbeit entwickelt, in der beide Schritt für Schritt zu einem Team zusammengewachsen sind.

Kometenhaft war dagegen die Leistungsentwicklung von Kevin Kranz, der sich bereits nach den ersten Monaten des gemeinsamen Trainings über 100 Meter von 10,99 auf 10,57 und in der folgenden Saison sogar bis auf 10,24 Sekunden steigern konnte. Mit dem deutschen U23-Titel in der Tasche stürmte er wenig später bei den Deutschen Meisterschaften 2018 in Nürnberg sogar zur Goldmedaille der Männer-Konkurrenz. Die nächste Steigerung der 100 Meter-Zeit machte eine langwierige Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber zunichte – und die Corona-Pandemie.

2021 zeigte Kevin Kranz dann wieder, wieviel Potenzial in ihm steckt. Er war der Mann der Hallensaison, mit der Einstellung des deutschen Hallenrekords von 6,52 Sekunden und Silber bei der Hallen-EM. "Daher habe ich auch keine Zweifel daran, dass ich auch draußen schnell laufen kann", bilanziert der 23-Jährige. Wenngleich er das im Sommer dann nicht unter Beweis stellen konnte: Die erste schwere Verletzung seiner Karriere bedeutete schon vor dem Beginn der Freiluft-Saison das Olympia-Aus.

Die Oberschenkel-Beschwerden sind überwunden, das Training läuft nach Plan, und David Corell und Kevin Kranz arbeiten längst wieder dafür, an die positiven Entwicklungen anzuknüpfen. "Kevin hat sich unglaublich professionalisiert. Er hat gemerkt: Das ist mein Beruf. Ich verdiene damit Geld", stellt der Trainer fest und benennt zugleich auch sportlich seine große Stärke: "Kevin ist 'outstanding' – herausragend – in der Beschleunigung. Am freien Sprint haben wir gearbeitet und man hat ja schon in der Hallensaison gesehen, dass er Fortschritte gemacht hat. Ich freue mich darauf, wenn er das auch draußen zeigen kann."

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