| Thüringer Hallenmeisterschaften

Paukenschlag über 200 Meter: Benedikt Wallstein bricht deutsche U18-Hallen-Bestleistung

Diese Zeit kam völlig unerwartet: Bei den Thüringer Hallenmeisterschaften hat Benedikt Wallstein am Samstag die deutsche U18-Hallen-Bestleistung über 200 Meter um 16 Hundertstel auf 21,26 Sekunden verbessert. Für den 16-Jährigen war es das erste Hallenrennen über diese Distanz überhaupt. Bei den Aktiven stieg Kevin Brucha mit einer Top-Weite in den Weitsprung ein.
Sandra Arm

Die junge Garde der Thüringer Leichtathleten hat am Samstag bei den Landes-Hallenmeisterschaften in Erfurt erneut ein Feuerwerk der starken Leistungen abgefackelt. Eine Leistung stach dabei besonders heraus. In seinem ersten Hallenrennen über 200 Meter überhaupt war Benedikt Wallstein (Gothaer LAC), Deutscher U18-Meister im Weitsprung, pfeilschnell unterwegs. „Die letzten Meter waren die Hölle. Im Ziel war ich völlig ausgepumpt und konnte mich im ersten Moment gar nicht freuen“, schilderte der Schützling von Trainer Tobias Schneider die ersten Sekunden nach dem Zieleinlauf.

Die Zeit war überragend und geht in die Geschichtsbücher ein: 21,26 Sekunden! Benedikt Wallstein verbesserte – vorbehaltlich der üblichen Ratifizierung durch den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) – die vier Jahre alte deutsche U18-Hallen-Bestleistung von Daniel Regenfuß (LG Langen) um satte 16 Hundertstel. Geschichte ist damit auch der Thüringer Hallenrekord des Hermsdorfers Robert Hering, den dieser mit 21,51 Sekunden fast 15 Jahre lang innehatte.

Etwas erschöpft nahm Benedikt Wallstein die zahlreichen Glückwünsche entgegen – musikalisch begleitet zu den Klängen von „Oh, wie ist das schön“. Ein Gänsehaut-Moment für Athlet, Trainer und Betreuer zugleich. „Diese Zeit kam völlig unerwartet, sie hat sich in keinster Weise angedeutet. Er hat die Bestleistung nicht nur verbessert, sondern pulverisiert. Er war heiß auf sein erstes Hallenrennen über 200 Meter, aber das er deutsche U18-Hallen-Bestleistung läuft, das ist einfach unglaublich“, rang sein Trainer nach Worten.

Weibliche Jugend U18: Identisches Podest über 60 und 200 Meter

Zuvor hatte Benedikt Wallstein bereits den Vorlauf über 60 Meter (6,90 sec) und drei Versuche im Weitsprung (7,21 m) absolviert. Um Kräfte zu schonen, verzichtete Benedikt Wallstein auf das Sprint-Finale sowie auf weitere drei Versuche im Weitsprung.

Nicht weniger spannend und emotional verliefen die Konkurrenzen in der weiblichen Jugend U18. Im Fokus standen die 60 und 200 Meter, wo sich spannende Rennen abzeichneten. Über 60 Meter blieben mit Hanna Räpple (Gothaer LAC; 7,84 sec) und Johanna Stoy (Erfurter LAC; 7,93 sec) gleich zwei schnelle Athletinnen unter der 8-Sekunden-Marke. Diese verfehlte die Drittplatzierte Mia Kirchner (ASV Erfurt; 8,04 sec) nur knapp. So verteilte sich auch das Podest über 200 Meter. Es siegte Hanna Räpple (25,89 sec) vor Johanna Stoy (26,27 sec) und Mia Kirchner (26,30 sec).

Vielversprechender Auftakt für Kevin Brucha

Recht vielversprechend startete Kevin Brucha (LC Jena) in die Hallensaison. Aus verkürztem Anlauf standen für den Vierten der U20-Europameisterschaften 7,55 Meter als Tagesbestweite im Protokoll. „Ich bin mit ihm und seiner Leistung sehr zufrieden. Der Anlauf war schon sehr sicher auf das Brett gebracht. In den ersten Wettkämpfen bekommen meine Sportler meist eine Aufgabe, die sie zu lösen haben. Die Aufgabe für Kevin bestand darin, den Anlauf richtig gut zu absolvieren“, berichtete Trainer Rico May. Im ersten Versuch passte noch nicht alles zusammen. Doch dann folgte die Steigerung auf 7,30 und 7,55 Meter.

Im Sommer 2020 setzte Max-Ole Klobasa (LC TopTeam Thüringen) seine letzten Wettkampfsprünge in den Sand: Nach immer wieder auftretenden Schmerzen im rechten Fuß unterzog er sich im Sommer 2021 schließlich einer Operation. Sein Comeback feierte der 20-Jährige in der Vorwoche, als sich der Dreispringer beschwerdefrei an und in der Grube zurückmeldete. Nun ließ er am Samstag mit drei Sprüngen über die 15-Meter-Marke wieder aufhorchen. Sein weitester Versuch wurde mit 15,32 Metern vermessen. Es war die drittbeste Weite seiner bisherigen sportlichen Laufbahn.

In gleich drei Disziplinen startete Annabell Recke (LC Jena), die sich dabei alle Hallentitel holen konnte und mit guten Leistungen aufwartete. Allen voran in ihrer Paradedisziplin. Im Hochsprung deutete sie ihren Aufwärtstrend mit übersprungenen 1,80 Metern an. Die Höhe war zugleich persönliche Bestleistung. Es folgte der Versuch über 1,82 Meter, an dem sie nur knapp scheiterte. Im Weitsprung waren es 5,65 Meter. Nach einer Pause lief sie die Hürden, wo sie sich stark verbesserte und mit 9,10 Sekunden die Norm für die Deutschen Hallen-Jugendmeisterschaften erfüllte.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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