| Anti-Doping

Chlorphenesin-haltige Sonnencreme: Neue Forschungsergebnisse schützen vor unberechtigten Dopingvorwürfen

Athletinnen und Athleten können künftig nach der Verwendung chlorphenesin-haltiger Sonnencremes vor unberechtigten Doping-Vorwürfen geschützt werden. Möglich machen dies Forschungsergebnisse der Deutschen Sporthochschule Köln sowie der Anti-Doping-Labore in Japan und den USA.
nw

Unberechtigt mit Dopingvorwürfen konfrontiert zu werden, ist ein Schreckensszenario für jeden Leistungssportler. Passieren konnte das in der Vergangenheit auch durch die Verwendung einer Sonnencreme. Durch neue Forschungsergebnisse des Instituts für Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln, des Anti-Doping-Labors in Japan und des Anti-Doping-Labors in Los Angeles können Athletinnen und Athleten nun in einem bestimmten Fall vor unberechtigten Vorwürfen geschützt werden.

Konkret geht es um die Verwendung chlorphenesin-haltiger Sonnencremes. Der Wirkstoff Chlorphenesin führt – genauso wie das im Wettkampf verbotene Stimulanz Meclofenoxat – im menschlichen Körper zum Abbauprodukt 4-Chlorophenoxy Acetic Acid (4-CPA). 4-CPA ist jedoch nach den Vorgaben der Welt Anti-Doping Agentur (WADA) ein diagnostischer Marker im Urin für die Einnahme des verbotenen Meclofenoxat.

NADA und USADA förderten Forschungsprojekt

Die Ergebnisse des Forschungsprojekts, welches durch die Nationale Anti Doping Agentur Deutschland (NADA) und die U.S. Anti-Doping Agentur (USADA) gefördert wurde, ermöglichen nun bei Befunden für 4-CPA aufgrund des Musters anderer Abbauprodukte zwischen der nicht verbotenen Verwendung von Chlorphenesin und der verbotenen Einnahme von Meclofenoxat zu unterscheiden. So kann bei Athletinnen und Athleten folglich erkannt werden, ob Befunde für 4-CPA ausschließlich auf die Verwendung der Sonnencreme oder die verbotene Einnahme von Meclofenoxat zurückzuführen ist.

„Forschung ist in der Weiter- und Fortentwicklung analytischer Fragestellungen unerlässlich. Es dient dem Schutz der sauberen Sportlerinnen und Sportler, weshalb die NADA jährlich verschiedene Projekte unterstützt. Diese neuen Erkenntnisse tragen maßgeblich dazu bei, Analyseergebnisse im Sinne des sauberen Sports korrekt bewerten zu können“, sagte NADA-Vorstandsvorsitzende Andrea Gotzmann auf der Webseite der Anti-Doping-Agentur.

Die Studie des Forschungsprojekts können Sie hier einsehen.

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