| Tourcoing

6,02 Meter: Chris Nilsen fliegt zum Nordamerika-Rekord

Stabhochspringer Christopher Nilsen ist in die Riege der Sechs-Meter-Springer aufgestiegen. Der Vize-Olympiasieger schwang sich am Samstagabend im französischen Tourcoing über 6,02 Meter und näherte sich bis auf einen Zentimeter der Weltjahresbestleistung von Weltrekordler Armand Duplantis. Damit nahm er Weltmeister Sam Kendricks den nordamerikanischen Hallen-Rekord ab. Bei den Frauen siegte Iryna Zhuk mit 4,77 Metern – Weltjahresbestleistung.
Svenja Sapper

Das Stabhochsprung-Meeting in Tourcoing (Frankreich) brachte am Samstag zwei dominierende Sieger von Weltklasse-Format hervor, die beide mit neuen Rekorden im Gepäck nach Hause fahren durften. Die weite Anreise aus den USA sollte Christopher Nilsen nicht umsonst auf sich genommen haben: Der Zweite der Olympischen Spiele von Tokio (Japan) meisterte 6,02 Meter und überflog damit erstmals in seiner Karriere die Sechs-Meter-Marke. Seine bisherige Hallen-Bestleistung aus dem Jahr 2020 übertraf er damit um neun Zentimeter, unter freiem Himmel hat der 24 Jahre alte Höhenjäger im olympischen Finale bereits 5,97 Meter überquert.

Einen Tag vor dem Meeting in Tourcoing hatte Weltrekordler Armand Duplantis (Schweden) beim ISTAF Indoor in Berlin mit 6,03 Metern die aktuelle Weltjahresbestleistung aufgestellt (wir berichteten). Nilsen reiht sich direkt dahinter auf Rang zwei der Jahresbestenliste ein und löste zudem seinen Teamkollegen, Weltmeister Sam Kendricks, als Hallen-Rekordhalter Nordamerikas ab. Der Olympia-Dritte von 2016 hatte im Februar 2020 – an jenem Tag, als Armand Duplantis mit 6,17 Metern seinen ersten Hallen-Weltrekord sprang – 6,01 Meter überflogen.

Landesrekord und Weltjahresbestleistung für Iryna Zhuk

Bemerkenswert war auch die Serie des US-Amerikaners: Nilsen musste in Tourcoing für jede Höhe, die er ab seiner Einstiegshöhe von 5,54 Metern in Angriff nahm, nur einmal Anlauf nehmen. Seine Führung blieb von seinem ersten Sprung an unangetastet. Auf Rang zwei kam bei seinem Saison-Debüt Ex-Weltrekordler Renaud Lavillenie. Der Lokalmatador eröffnete das Jahr 2022 mit 5,81 Metern, die er aus verkürztem Anlauf im zweiten Versuch nahm. Dritter wurde mit gleicher Höhe US-Amerikaner Matt Ludwig.

Bei den Frauen freute sich Iryna Zhuk über 4,77 Meter. Höher ist in diesem Winter noch keine Athletin gekommen. Für die Belarussin bedeutete das Ergebnis zudem eine Verbesserung ihres eigenen Landesrekordes. Unter dem Hallendach hatte diese Marke seit knapp einem Jahr bei 4,73 Metern gestanden, im Freien ging es vergangenes Frühjahr noch einen Zentimeter höher. Die zweitplatzierte Französin Margot Chevrier (4,54 m) distanzierte die 29-Jährige klar. Beide Sieghöhen in Tourcoing waren zugleich Meeting-Rekorde.

Die kompletten Ergebnisse finden Sie hier.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024