Der Deutsche 800-Meter-Vizemeister Christoph Kessler hat am Sonntag bei den Süddeutschen Hallenmeisterschaften in Frankfurt/Kalbach den Meistertitel über 1.500 Meter gewonnen. Der Karlsruher entschied das Rennen mit deutlichem Vorsprung für sich. U18-Athlet Nils Leifert egalisierte die deutsche U18-Bestleistung über 60 Meter Hürden.
Eigentlich ist er auf der 800-Meter-Strecke zuhause: Seit 2018 hatte Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe) kein Hallenrennen über 1.500 Meter mehr bestritten. Doch als er am Sonntag anlässlich der Süddeutschen Hallenmeisterschaften der Aktiven und U18 in Frankfurt über die längere Mittelstreckendistanz auf Titeljagd ging, tat er das in beeindruckender Manier: 3:41,11 Minuten wurden am Ende für den Badener gestoppt, die Konkurrenz um Lukas Abele (SSC Hanau-Rodenbach; 3:50,71 min) konnte nicht folgen. "Faustregel: Wenn du einen 1.500er läufst und Lukas Abele vor dir läuft, muss das Rennen schnell werden", schrieb Kessler anschließend bei Instagram und zog ein positives Fazit: "3:41,11 Minuten können sich erstmal sehen lassen."
Nach so langer Hallen-Abstinenz über diese Strecke war sein Ergebnis selbstredend auch persönlicher Rekord und bringt den zweimaligen Hallen-EM-Halbfinalisten zudem auf Rang zwei in der aktuellen deutschen Jahresbestenliste. Einzig Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf), der die Hallen-WM Norm für Belgrad (Serbien; 18. bis 20. März) bereits erfüllt hat (gefordert sind 3:39 min), lief im nationalen Vergleich in diesem Jahr bereits schneller. Beim PSD Bank Indoor Meeting in Dortmund am 12. Februar will sich Kessler das nächste Mal über 1.500 Meter auf die Bahn wagen. In dieser Hallensaison plant er verstärkt mit der längeren Distanz. "Wir wollten definitiv diese Hallensaison eine schnelle 1.500er-Zeit anbieten", erklärte er nach seinem Rennen. Über welche Strecke er bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig (26./27. Februar) an den Start gehen wird, stehe noch nicht fest.
Kuriosum im Sprint, deutsche U18-Bestleistung über die Hürden
Einen Tag nach dem 60-Meter-Finale, das bereits am Samstag stattgefunden hatte, wurde das Ergebnis am Sonntag noch einmal kräftig durcheinandergewirbelt. Gianina Gartmann (SSC Bad Sooden-Allendorf) und Sina Kammerschmitt (TG Worms) durften sich nachträglich über Platz eins und zwei freuen. Die beiden waren beim eigentlichen Finale im Block „sitzengeblieben“, weil Laura Müller (SV GO! Saar 05), die dazwischen lief, beim Start zuckte. Das Zucken wurde nicht zurückgeschossen. Den Athletinnen wurde daher ein Wiederholungsrennen am Sonntag zugestanden, in dem sie in 7,54 und 7,55 Sekunden die schnellsten Zeiten ablieferten, die im Nachhinein für das Finale gewertet wurden.
Über 60 Meter Hürden der U18 (7,80 sec) ließ Nils Leifert (LAC Quelle Fürth) aufhorchen: Er stellte in 7,80 Sekunden die deutsche Bestmarke über die 0,914 Meter hohen Hürden der U18 ein, die exakt ein Jahr zuvor Gavin Claypool im Trikot des SV Preußen Berlin erzielt hatte. Leifert war dieser Marke am vergangenen Wochenende bei den Bayerischen Meisterschaften mit 7,84 Sekunden bereits sehr nahe gekommen.
Bei den Aktiven war im Hürdenwald die frühere U18-WM-Vierte im Siebenkampf Lisa Maihöfer (SV GO! Saar 05) in 8,27 Sekunden die Schnellste. Über den süddeutschen Meistertitel im Hochsprung freute sich mit neuem Hausrekord von 1,84 Metern Jara Ellinger (TSG 1845 Heilbronn). Jördis Kriegel vom SV Winnenden und Lea Halmans (SV GO! Saar 05) schafften es dahinter mit jeweils 1,78 Meter aufs Podium. Bereits am Samstag hatte der Luxemburger Kugelstoßer Bob Bertemes im Trikot der MTG Mannheim mit 20,66 Metern und dem Sieg vor dem Deutschen Freiluft-Meister Dennis Lukas (LG Idar-Oberstein; 18,89 m) ein international ansprechendes Resultat abgeliefert.
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