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Weltfrauentag: Frauen im Spitzensport stärken

Anlässlich des Weltfrauentags war DLV-Chefbundestrainerin Annett Stein am Dienstag beim Fernsehsender “Sky Sport News“ zu Gast und sprach dabei über die Rolle von Frauen im Spitzensport.
Nicolas Walter

„Als ich jung war, dachte ich, dass wir das mit der Gleichberechtigung in ein paar Jahren erreicht haben. Wir sind heute weiter, aber immer noch nicht weit genug. Frauen werden in vielen beruflichen Bereichen schlechter behandelt als Männer. Das gehört ausgesprochen und muss geändert werden“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz am Dienstag anlässlich des Weltfrauentags (8. März).  

Auch im Spitzensport ist die vollständige Gleichstellung von Mann und Frau noch lange nicht erreicht. So zeigten in der Vergangenheit beispielsweise verschiedene Studien, dass sich etwa 85 Prozent der Sport-Medienberichte in Deutschland auf männliche Athleten und deren Disziplinen fokussieren. Auch verdienen Frauen im Spitzensport deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen. Und deutlich weniger Frauen gehen dem Trainer-Beruf nach.

DLV-Chefbundestrainerin Annett Stein war am Dienstag beim Fernsehsender “Sky Sport News“ zu Gast, der sich den ganzen Tag in einer Sondersendung mit der Thematik der Stellung der Frau im Spitzensport beschäftigte. „Frauen entscheiden sich weniger für familienunfreundliche Arbeitszeiten. Ich glaube, dass Arbeitgeber eine neue Rolle entwickeln, eventuell auch neue Konzepte und Strategien erarbeiten müssen, um junge Frauen zu unterstützen. Man muss auch den Mut haben, dass Frauen durch die Familienplanung zeitweise abwesend sind. Manche Arbeitgeber scheuen sich davor“, sagte die Chefbundestrainerin.

Annett Stein: „Wir brauchen mehr weibliche Vertrauenspersonen“

 „Wir brauchen mehr weibliche Vertrauenspersonen, speziell bei geschlechterspezifischen Fragestellungen. Beispielsweise bei der Trainings-Ausrichtung im Hinblick auf Zyklusbeschwerden ist eine Frau als Ansprechpartnerin oftmals eher gefragt als ein Mann“, sagte sie zur Thematik, dass weniger Frauen den Trainer-Beruf ausüben als Männer.

Auch seien gemischte Trainerteams ihrer Erfahrung nach oftmals leistungsfähiger. Frauen müssten daher offensiv auf ihre Talente angesprochen und unterstützt werden.

Vielseitigkeit des Trainerberufs

„Im DLV ist es so, dass in der Cheftrainer-Etage mehr Frauen als Männer vertreten sind. Aber natürlich müssen auch wir in den Bundestrainer-Teams nachsteuern. Wir arbeiten daran, Nachwuchs – auch weiblichen – zu generieren. Unter anderem haben wir ein Trainer-Referendariat ins Leben gerufen, mit dem langfristig junge Leistungssportlerinnen und Leistungssportler in den Trainerberuf gelenkt werden sollen. Dabei gibt es bereits einen großen Anteil an weiblichen Bewerbern.“

Abschließend hob Annett Stein nochmals die Vielseitigkeit des Trainerberufs hervor: „Es ist ein wunderbarer Beruf. Wir arbeiten mit Menschen zusammen, die ein besonderes Talent besitzen und dem Sport mit Leidenschaft nachgehen – das bereitet sehr viel Freude.“

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