| Belgrad 2022

Auriol Dongmo siegt im 20-Meter-Duell – DLV-Duo erwischt "Wettkampf zum Vergessen"

Zum ersten Mal seit 21 Jahren haben bei einer Hallen-WM gleich zwei Kugelstoßerinnen die 20 Meter-Marke überboten. Auriol Dongmo wehrte dabei am Freitag in Belgrad (Serbien) einen Angriff von Chasey Eeley ab. Die beiden deutschen Teilnehmerinnen verpassten den Sprung in dei Top Acht.
Silke Bernhart

Hallen-WM 2022 Belgrad kompakt

Im fünften Versuch explodierte Chase Ealey: Zuvor mit 19,11 Metern noch auf Platz vier positioniert, ließ sie die Vier-Kilo-Kugel auf 20,21 Meter fliegen – und damit 53 Zentimeter weiter als je zuvor. Der neue Hallen-Landesrekord für die USA war damit perfekt. Doch im Kampf um den Titel hatte sie die Rechnung ohne Auriol Dongmo gemacht. Die Portugiesin mit Wurzeln in Kamerun, die 2021 bereits Europas Hallentitel geholt hatte, vollbrachte unter Druck gesetzt ebenfalls ein Glanzstück und ließ 20,43 Meter folgen. Es war der weltweit beste Stoß unter dem Hallendach seit 2014. Und das erste Mal seit 31 Jahren, dass bei einer Hallen-WM gleich zwei Athletinnen die 20-Meter-Marke überbieten konnten.

Weitere fünf Kugelstoßerinnen warteten dahinter mit 19-Meter-Resultaten auf. Die Beste von ihnen: Jessica Schilder (Niederlande), die mit 19,48 Metern und dem zweitbesten Wettkampf ihrer Karriere Bronze holte. Hinter Auriol Dongmo war sie nur sechs Tage zuvor in Leiria (Portugal) Zweite des Werfer-Europacups geworden.

Die beiden deutschen Teilnehmerinnen konnten ihre starke Form der bisherigen Hallensaison, in der sie mit 19,05 und 18,88 Metern neue Bestmarken eingesammelt hatten, nicht in den Ring von Belgrad bringen. Die Deutsche Hallenmeisterin Sara Gambetta (SV Halle), als Nummer acht der Welt angereist, verpasste mit 18,17 Metern den Einzug in die Top Acht um drei Zentimeter. Ein Stoß in Richtung ihrer Bestmarke hätte sie in die Top Sieben nach vorne gebracht. Katharina Maisch wurde mit nur einem gültigen Versuch auf 17,83 Meter Elfte.

Stimmen zum Wettbewerb:

Sara Gambetta (SV Halle)
Das war wirklich ein Wettkampf zum Vergessen. Ich habe mich schlecht eingestoßen und den Wettkampf auch schlecht bestritten. Ich habe keinen Stoß richtig getroffen und war echt bedient – gerade wieder als Neunte nicht im Finale dabei zu sein. Eigentlich wollten wir dann rausgehen, aber ich bin ganz froh, dass ich dageblieben bin. Das ist ja da vorne wirklich eskaliert, mit 20,50 und 20,20 Metern, das ist echt der Wahnsinn. Man sieht, dass sich das Kugelstoßen der Frauen extrem entwickelt hat. Ich bin schon froh, dass wir ein Teil davon sind, aber ich denke, dass wir in den nächsten Jahren noch ein bisschen was tun müssen, damit wir auch da vorne mitstoßen können.

Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge)
Ich schließe mich Sara an: Der Wettkampf war einfach mies. Einstoßen, keinen Stoß getroffen... Technisch mein schlechtester Wettkampf.

Hallen-WM 2022 Belgrad kompakt

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