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Abdi Nageeye sorgt für Heimsieg in Rotterdam

Die niederländischen Athleten haben am Sonntag beim Rotterdam-Marathon für besonders gute Stimmung gesorgt und bei ihrem Heimspiel überzeugt. Abdi Nageeye gewann mit neuem Landesrekord, Nienke Brinkman wurde hinter der Äthiopierin Haven Hailu Zweite.
Jörg Wenig

Abdi Nageeye hat den Rotterdam-Marathon mit einer niederländischen Landesrekordzeit von 2:04:56 Stunden gewonnen und damit am Sonntag für den Höhepunkt der Veranstaltung gesorgt. Der ursprünglich aus Somalia stammende Läufer, der bei den Olympischen Spielen im vergangenen Sommer überraschend die Silbermedaille gewonnen hatte, lief in Rotterdam zum bisher größten Sieg seiner Karriere und wurde zum drittschnellsten europäischen Marathonläufer aller Zeiten.

In einem äußerst knappen Finish war er zeitgleich vor dem Äthiopier Leul Gebreselassie im Ziel. Schnellste Frau des Traditionsrennens war die Äthiopierin Haven Hailu, die in 2:22:01 Stunden triumphierte. Als Zweite überraschte die Niederländerin Nienke Brinkman mit einem Landesrekord von 2:22:51 Stunden.

Nachdem eine größere Spitzengruppe bei den Männern die Halbmarathon-Marke nach 62:14 Minuten erreicht hatte, waren auch bei Kilometer 30 immer noch acht Läufer zusammen. Bei Kilometer 35 waren es schließlich noch fünf Athleten in der Führungsgruppe. In der Folge verloren zunächst Kenneth Kipkemoi (Kenia) und dann auch Bashir Abdi den Kontakt. Der Belgier war als Titelverteidiger angetreten, nachdem er im vergangenen Oktober das Rennen mit einem Europarekord von 2:03:36 Stunden gewonnen hatte. Dieses Mal verpasste der Olympia-Dritte am Ende als Vierter einen Podestplatz knapp.

Zweikampf zwischen Leul Gebreselassie und Abdi Nageeye

In der Schlussphase entwickelte sich ein Zweikampf zwischen Leul Gebreselassie und Abdi Nageeye, nachdem auch Reuben Kipyego (Kenia) den Anschluss verloren hatte. Am Ende triumphierte der Niederländer knapp vor dem Äthiopier, der schon in Dubai (VAE) 2018 als Zweiter einen großen Marathon-Sieg um nur zwei Sekunden verpasst hatte. In Rotterdam war Leul Gebreselassie nun sogar zeitgleich mit dem Sieger Abdi Nageeye im Ziel (2:04:56 h). Als Dritter folgte Reuben Kipyego mit 2:05:12 Stunden vor Bashir Abdi (2:05:23 h) und Kenneth Kipkemoi (2:06:22 h)

Der 33-jährige Nageeye brach mit seiner Sieger-Zeit seinen eigenen nationalen Rekord, den er an gleicher Stelle 2019 aufgestellt hatte (2:06:17 h). Damals wurde Abdi Nageeye Vierter. Nun ist er hinter Bashir Abdi (2:03:36 h) und Kaan Kigen Özbilen (2:04:16 h) drittschnellster Europäer aller Zeiten. An vierter Stelle folgt in dieser Liste Mo Farah (Großbritannien) mit 2:05:11 Stunden.

Haven Hailu verhindert niederländischen Doppelsieg

Bei den Frauen hatte sich frühzeitig eine dreiköpfige Spitzengruppe gebildet, die ein Tempo für eine angepeilte Zeit von unter 2:20 Stunden lief. Darunter waren die beiden Favoritinnen Stella Barsosio (Kenia) und Haven Hailu (Äthiopien) sowie die kenianische Debütantin Daisy Cherotich. Nach 69:53 Minuten hatte dieses Trio den Halbmarathon-Punkt erreicht.

Noch vor Kilometer 25 setzte sich dann Haven Hailu, die mit einer Bestzeit von 2:20:19 Stunden ins Rennen gegangen war, ab. Die Äthiopierin war nicht mehr einzuholen, obwohl sie das ursprüngliche Tempo nicht halten konnte. Während Stella Barsosio das Rennen nach der 30-Kilometer-Marke aufgab, wurde Daisy Cherotich am Ende in 2:30:42 Stunden Achte.

Hinter Haven Hailu, die in 2:22:01 als Siegerin ins Ziel lief, hatte sich überraschend Nienke Brinkman nach vorne geschoben. Die 28-jährige Newcomerin, die im Dezember ihr Marathon-Debüt in Valencia (Spanien) als Fünfte in 2:26:34 Stunden gelaufen und zuvor international noch nicht in Erscheinung getreten war, stürmte zu einer niederländischen Rekordzeit von 2:22:51 Stunden. Dabei unterbot sie die Marke von Lornah Kiplagat (2:23:43 h). Zhanna Mamazhanova (Kasachstan) kam in Rotterdam als Dritte mit 2:26:49 Stunden ins Ziel.

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