| Diamond League Birmingham

7,09 Meter – Malaika Mihambo fliegt wieder, Hanna Klein erstmals unter 15 Minuten

Mit einem Sprung auf 7,09 Meter ist Olympiasiegerin Malaika Mihambo am Samstag beim Diamond League-Meeting in Birmingham im Weitsprung so stark in ihre Sommersaison gestartet wie noch nie. Im Rennen über 5.000 Meter blieb Hanna Klein erstmals unter 15 Minuten.
Jan-Henner Reitze

Besser hätte der erste Wettkampf in ihrer Spezialdisziplin in diesem Sommer nicht laufen können. Auf 7,09 Meter ist Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo am Samstag bei Windstille beim Diamond League-Meeting in Birmingham (Großbritannien) geflogen. Nur bei ihrem WM-Sieg 2019 (7,30 m) und zwei Monate vor dem Triumph von Doha (Katar) beim DM-Gold in Berlin (7,16 m) ist die 28-Jährige überhaupt weiter gesprungen. Zwar hatte der Anlauf in den ersten drei Versuchen noch nicht perfekt gepasst, mit 6,78 Metern hatte die DLV-Athletin dennoch schon in Führung gelegen. Zum Abschluss des Wettkampfes legte sie bei 3,0 m/sec Rückenwind noch einmal 7,06 Meter nach.

„Ich bin sehr zufrieden, zum Saisoneinstieg hatte ich keine genauen Erwartungen“, erklärte die Weltmeisterin. „Besonders freut mich, dass ich anscheinend auf dem richtigen Weg bin. In den vergangenen beiden Jahren hatte ich Probleme mit dem Anlauf. Jetzt fühlt es sich so an, als wäre ich etwa so gut drauf wie 2019, als ich dominieren konnte.“

Die Konkurrenz blieb deutlich hinter der Leistung der Olympiasiegerin zurück. Hallen-Europameisterin Maryna Bekh-Romanchuk (Ukraine) belegte mit 6,66 Metern Rang zwei vor der Britin Lorraine Ugen (6,65 m). Hallen-Weltmeisterin Ivana Vuleta wurde mit 6,54 Metern Fünfte.

Hanna Klein steigert sich um mehr als zehn Sekunden

Ein bärenstarke Leistung über 5.000 Meter lieferte Hanna Klein (LG Stadtwerke Tübingen) ab, die problemlos im Vorderfeld mithalten konnte, obwohl das Tempo auf eine Zeit unter 15 Minuten ausgerichtet war. Allerdings wurde das Rennen nach dem Ausstieg der Tempomacherin wieder langsamer und erst auf dem letzten Kilometer ging buchstäblich die Post ab. Aber auch dort konnte sich die 29-Jährige behaupten, die ursprünglich für die 1.500 Meter angekündigt war.

Auf die längeren 5.000 Meter zu setzen, zahlte sich aus. In 14:51,71 Minuten blieb die DLV-Athletin als Fünfte erstmals und das gleich deutlich unter 15 Minuten. Ihre Bestzeit aus dem vergangenen Jahr (15:01,99 min) steigerte sie um gut zehn Sekunden. Schon der Saisoneinstieg in den USA in 15:06,81 Minuten hatte Anfang Mai gezeigt, dass über die längere Strecke etwas geht. Mit Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen; 14:26,76 min) und der Frankfurterin Irina Mikitenko (14:42,03 min) sind nur zwei deutsche Athletinnen jemals über diese Strecke schneller gewesen.

An der Spitze gab es durch Dawit Seyaum (14:47,55 min), Hawi Feysa (14:48,94 min) und Fantu Worku (14:49,64 min) einen Dreifach-Sieg für Äthiopien. Als Neunte bestätigte Sara Benfares (LC Rehlingen; 15:25,74 min) ihre erst zwei Wochen alte Bestzeit (15:24,71 min).

Christina Hering und Katarina Trost mit schnellsten Auftakt-Zeiten

Einen gelungenen Saisoneinstieg legte Christina Hering (LG Stadtwerke München) als Sechste in 2:00,82 Minuten auf die Bahn. Schneller ist die 27-Jährige noch nie in ihrem ersten 800-Meter-Rennen einer Freiluftsaison gewesen. Das gilt auch für Trainingskollegin Katharina Trost (LG Stadtwerke München), die in 2:01,80 Minuten allerdings etwas später und als Zehnte ins Ziel kam. Der Sieg ging wie erhofft nach Großbritannien: Die Olympia-Zweite Keely Hodgkinson setzte sich in 1:58,63 Minuten vor Renelle Lamote (Frankreich; 1:59,53 min) durch.

Jubeln durfte das britische Publikum auch über einen Heimsieg über 1.500 Meter. Die Olympia-Zweite Laura Muir (Großbritannien) wurde ihrer Rolle als Favoritin in 4:02,81 Minuten gerecht. Die Australierin Jessica Hull folgte in 4:03,42 Minuten vor der Kenianerin Winny Chebet (4:05,56 min).

Kristjan Ceh schleudert Diskus auf 71,27 Meter

Im Diskuswerfen schickte U23-Europameister Kristjan Ceh (Slowenien) die Zwei-Kilo-Scheibe zum zweiten Mal in seiner Karriere über die 70-Meter-Marke und steigerte seinen Landesrekord auf 71,27 Meter. Europameister Andrius Gudzius (Litauen; 66,40 m) und Olympiasieger Daniel Stahl (Schweden; 65,97 m) mussten sich klar geschlagen geben. Bei den Frauen bezwang die Olympiasiegerin von Tokio (Japan) Valarie Allmann aus den USA (67,85 m) die Olympiasiegerin von London (Großbritannien) und Rio de Janeiro (Brasilien) Sandra Perkovic aus Kroatien, die sich im sechsten Durchgang noch auf 67,26 Meter steigerte.
 
Dina Asher-Smith (Großbritannien; 11,11 sec) besiegte über 100 Meter knapp die Olympia-Dritte Shericka Jackson (Jamaika; 11,12 sec) und ihre Landsfrau Daryll Neita (Großbritannien; 11,14 sec). Olympiasiegerin Elaine Thompson-Herah (Jamaika) hatte als Vorsichtsmaßnahme auf einen Start verzichtet. Im Hürdensprint ließ Olympiasieger Hansle Parchment (Jamaika; 13,09 sec) seinen Landsmann Omar McLeod (13,17 sec) hinter sich.

Im Hochsprung verbesserte sich Olympiasieger Gianmarco Tamberi (Italien) nach 2,20 Metern in Doha zwar auf 2,25 Meter, die er im ersten Versuch meisterte. Das reichte hinter dem Kanadier Django Lovett (2,28 m) allerdings nur zu Rang zwei. Im Stabhochsprung setzte sich Hallen-Weltmeisterin Sandi Morris (USA; 4,73 m) durch.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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