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Weltrekorde durch Frauke Viebahn und Thomas Stewens

Mit einem M55-Weltrekord im Fünfkampf und einem W60-Weltrekord im Hochsprung sorgten Thomas Stewens und Frauke Viebahn Ende Mai für die herausragenden Leistungen beim 10. Stendaler Hanse-Cup, bei dem manch weitere herausragende Leistung von starkem Wind zunichte gemacht wurde.
Jörg Reckemeier

Ein Blick in die Meldelisten für den 10. Stendaler Hanse-Cup am 28./29. Mai hatte hohe Erwartungen geweckt: Für diese Mehrkampf-Veranstaltung für Seniorinnen und Senioren lagen Zusagen von Athletinnen und Athleten aus dem In- und Ausland vor, von denen nicht nur Top-Resultate, sondern auch Rekorde und Bestleistungen erwartet werden konnten.

Aber nicht jede Mehrkampf-Leistung, die über einer bestehenden Bestmarke lag, konnte dann am Ende auch Rekord genannt werden. Zu stürmisch waren die Böen, die am ersten Tag bei den Auftakt-Wettbewerben in den Rücken der Athletinnen und Athleten bliesen. Windwerte, die deutlich über dem für die Wertung von Mehrkämpfen erlaubten Limit lagen, machten den Rekordambitionen vielfach ein unmittelbares Ende.

Thomas Stewens knackt auch M55-Fünfkampf-Weltrekord

Bei regulären Mehrkampf-Bedingungen brachte jedoch Thomas Stewens (SV Fun-Ball Dortelweil) seinen Fünfkampf über die Bühne. Im Weitsprung hatte er bei seinen 5,41 Metern mit 0,7 Metern pro Sekunde nur eine leichte Rückenwind-Wnterstützung, und über 200 Meter, die er in 26,16 Sekunden zurücklegte, musste er sogar gegen eine leichte Brise ankämpfen. Dazu kamen 48,04 Meter mit dem Speer und 39,69 Meter mit dem Diskus und als Abschluss 4:58,06 Minuten über 1.500 Meter, sodass am Ende mit 4.102 Punkten ein neuer M55-Fünfkampf-Weltrekord zu Buche stand.

Vom Weltverband WMA wird Thomas Stewens nun nach einigen Irritationen sowohl mit diesen in Stendal erzielten 4.102 Punkten im Fünfkampf als auch mit seinen im September 2021 in Bad Nauheim erreichten 8.312 Punkten im Zehnkampf als Rekordler der Klasse M55 geführt. 

Kein Siebenkampfrekord, aber Hochsprungbestleistung für Barbara Gähling

Pech dagegen hatte Barbara Gähling (LT DSHS Köln), die in ihrer derzeitigen Verfassung sicherlich nicht ohne die Hoffnung nach Stendal angereist war, den Siebenkampf-Weltrekord der Klasse W55 der Australierin Mary Kay, sie hatte im Jahr 2015 bei der WM in Lyon 6.682 Punkte erzielt, zu knacken.

Mit ihrem Auftakt-Wettbewerb über die 80 Meter Hürden mit dem Wind von 6,1 Metern pro Sekunde und der am Ende des Tages folgenden Rekordböe von 9,7 Metern pro Sekunde über 200 Meter war das Unternehmen natürlich schon gescheitert. Mit 6.799 Punkten lag Barbara Gähling deutlich über der bestehenden Weltrekordmarke und hätte sich mit ihren übrigen Leistungen von 1,54 Metern im Hochsprung, 12,12 Metern im Kugelstoß, 4,34 Metern im Weitsprung, 33,59 Metern im Speerwurf und 2:39,94 Minuten über 800 Meter durchaus auf dem richtigen Kurs befunden.

Ein kleines Trostpflaster nahm die Kölnerin dann allerdings doch noch mit nach Hause: Im Hochsprung hatte sie ihre eigene deutsche W55-Bestleistung um drei Zentimeter auf 1,54 Meter steigern können. 

Frauke Viebahn: Weltrekord im Hochsprung

Auch für die Siebenkämpferinnen der Klasse W60 hieß es schon nach den Lauf-Wettbewerben des ersten Tages, den 80 Meter Hürden und den 200 Metern, mit Windwerten von 5,4 und 8,3 Metern pro Sekunde: „Vom Winde verweht“. Allen Grund zur Freude gab es dann aber dennoch, als Frauke Viebahn (DJK Blau-Weiß Annen) im dritten Versuch des Hochsprunges 1,48 Meter überflog und damit den bisher gültigen Weltrekord der Niederländerin Weia Reinboud aus dem Jahr 2010 um einen Zentimeter übertraf.

Den Siebenkampf der Klasse W60 gewann Dr. Angela Müller (Dresdner SC 1898) mit 5.953 Punkten dank ihrer starken Leistungen mit der Kugel, hier kam sie auf 10,17 Meter, und mit dem Speer, den sie auf 31,85 Meter beförderte. Frauke Viebahn kam als Siebenkampf-Zweite auf 5.561 Punkte.

In der Klasse W70 lag Ulrike Hiltscher (LG Neiße) im Siebenkampf mit 5.782 Punkten mehr als 200 Punkte über der deutschen Bestleistung dieser Altersklasse, aber auch hier machten die extremen Windbedingungen die Anerkennung als neue Bestmarke unmöglich.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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