| Würdigungen

Bunte Splitter aus Berlin: Ehrungen, Abschiede und eine nachträgliche Medaille

Malaika Mihambo, Christina Schwanitz, Alina Reh oder auch TV-Journalist Volker Hirth. Am Wochenende wurden im Rahmen der DM wieder zahlreiche Auszeichnungen und Medaillen übergeben. Wir haben den Überblick in unserem Splitter-Mix.
Silke Bernhart / Nicolas Walter

Die Deutschen Meisterschaften sind jedes Jahr auch die Bühne für die Übergabe der prestigeträchtigsten Preise in der deutschen Leichtathletik. Auch in diesem Jahr war das nicht anders. Diesmal war es mit dem Olympiastadion in Berlin gar die ganz große Bühne.

Passend dazu wurden am Wochenende auch zwei ganz Große der deutschen Leichtathletik offiziell gewürdigt. Jährlich rufen am Ende einer Saison der DLV, die "Freunde der Leichtathletik" und die Zeitschrift "Leichtathletik" zur Abstimmung über die "Leichtathleten des Jahres" auf. In der Publikumswahl 2021 setzten sich die Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) und Speerwurf-Dominator Johannes Vetter (LG Offenburg) durch.

Malaika Mihambo konnte am Sonntag im Rahmen der DM nun ihre verdiente Ehrung entgegennehmen: DLV-Präsident Jürgen Kessing, DLV-Vorstandsvorsitzender Idriss Gonschinska und Roland Frey, Vorsitzender der „Freunde“ gratulierten der Weitspringerin und überreichten ihr eine Trophäe sowie eine Porträtzeichnung, die der Olympia-Halbfinalist über 400 Meter Hürden Constantin Preis (VfL Sindelfingen) angefertigt hatte.

Christina Schwanitz erhält Rudolf-Harbig-Wanderpreis

Während Johannes Vetter verletzungsbedingt nicht in Berlin sein konnte, wurden darüber hinaus auch der U20-Europameister im Weitsprung Oliver Koletzko (Wiesbadener LV) und die U20-Europameisterin im Stabhochsprung Sarah Vogel (LG Seligenstadt) für ihre Erfolge als „Jugend-Leichtathleten des Jahres“ ausgezeichnet.

Nach 18 Jahren machte sie Schluss: Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig verkündete Christian Schwanitz überraschend ihren Rücktritt vom Leistungssport. Auf nationaler Ebene konnte die Kugelstoßerin insgesamt 13 deutsche Meistertitel gewinnen. Für diese außergewöhnlich erfolgreiche Karriere, mit der sie der deutschen Leichtathletik zahlreiche emotionale Momente bescherte, wurde die 36-Jährige am Wochenende mit dem Rudolf-Harbig-Wanderpreis 2022 geehrt. Der Preis ist die höchste Auszeichnung des DLV für Athletinnen und Athleten im Hinblick auf eine gesamte Karriere.

Nach Erfolgen in den Nachwuchsklassen für den SV Neckarsulm wechselte Christina Schwanitz nach Sachsen zum Leitenden DLV-Bundestrainer Wurf/Stoß Sven Lang, der sie zur überragenden internationalen Kugelstoßerin der Jahre 2011 bis 2020 formte. Dreimal stand sie im Olympia-Finale, zweimal wurde sie Europameisterin, 2015 kürte sie sich gar zur Weltmeisterin. Christina Schwanitz gilt noch immer als einer der großen Publikumslieblinge in der deutschen Leichtathletik.

Pamela Dutkiewicz-Emmerich und Julian Reus offiziell verabschiedet

Mit Pamela Dutkiewicz-Emmerich und Julian Reus verabschiedeten sich im vergangenen Jahr zwei weitere Athleten, die die deutsche Leichtathletik über Jahre hinweg geprägt haben. Beide DLV-Asse wurden am Samstag im Marathontor des Olympiastadions von DLV-Chef-Bundestrainerin Annett Stein und Prof. Dr. Dr. Hartmut Grothkopp, DLV-Vizepräsident Leistungssport, offiziell verabschiedet.

Pamela Dutkiewicz-Emmerich konnte zahlreiche Erfolge über 100 Meter Hürden feiern – darunter den Vize-Europameistertitel 2018 und die WM-Bronzemedaille ein Jahr zuvor. Julian Reus gewann unzählige deutsche Meistertitel und hält noch immer den Deutschen Rekord über 100 Meter (10,01 sec), den er 2016 aufgestellt hatte. Mit der 4x100-Meter-Staffel gewann er zweimal Silber bei Europameisterschaften.

Volker Hirth für Tokio-Hörfunk-Kommentar ausgezeichnet

Den Medienpreis des Jahres 2021 überreicht bekam ARD-Reporter Volker Hürth. Der 62-Jährige löste bei vielen Zuschauern im August vergangenen Jahres Gänsehaut aus: Mit voller Leidenschaft kommentierte er das olympische Weitsprung-Finale von Tokio (Japan), in dem Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) mit ihrem letzten Versuch zur Goldmedaille sprang. Auch vom Verband Deutscher Sportjournalisten wurde die Reportage ausgezeichnet. Zur Reportage.

„Fachlich gilt er aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit im Bereich der Leichtathletik als einer der renommiertesten Sportjournalisten Deutschlands, der trotz der Nähe zur Sportart nie den konstruktiv kritischen Blick verloren hat“, heißt es in der Würdigung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes.

Volker Hirth ist seit Jahrzehnten journalistisch in der Leichtathletik aktiv und moderierte auch bereits zahlreiche Veranstaltungen mit Leichtathletik-Bezug, darunter die DLV-Verbandstage 2017 und 2021. Seit 1987 arbeitet er für den Hessischen Rundfunk.

Philipp Krämer mit besonderem Verdienst

Mit dem Hanns-Braun-Preis für besondere Verdienste in der Führung der deutschen Leichtathletik wurde Philipp Krämer, Präsident des Badischen Leichtathletik-Verbandes, im Olympiastadion ausgezeichnet. Der 75-Jährige führt den Badischen Verband seit 2010 mit großem Engagement. „Dabei hat und hatte er stets nicht nur den badischen Raum, sondern die Leichtathletik als Gesamtkonzept im Blick“, heißt es seitens des DLV. Im Mittelpunkt seiner Arbeit würden dabei vor allem stets die Athletinnen und Athleten stehen.

Zum Abschluss der wurde zudem Alina Reh (SCC Berlin) nachträglich die Medaille ihres bisher größten Triumphs übergeben. Nachdem bei der Heim-EM 2018 über 10.000 Meter die ursprünglich Drittplatzierte Meraf Bahta (Schweden) wegen Doping-Verstößen disqualifiziert worden war, erklärte European Athletics die Deutsche nachträglich zur Bronzemedaillen-Gewinnerin. Die Übergabe wurde von DLV-Vizepräsident Leistungssport Prof. Dr. Dr. Hartmut Grothkopp vorgenommen.

DM 2022 Berlin

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