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Jochen Gippert – in Hochform zur Masters-WM nach Tampere

Er gehört zu den Schnellsten im Sprint in seiner Altersklasse M45. Jochen Gippert vom TV Herkenrath hat mit seiner Europarekordzeit von 10,98 Sekunden (26. Mai in Köln) einen Meilenstein gesetzt. Für die am Mittwoch (29. Juni) beginnende Masters-WM im finnischen Tampere gehört die rheinische Frohnatur somit zu den ganz heißen Medaillenanwärtern.
Jörg Valentin

Der Manager im Product Support einer Software Firma hat sich akribisch auf die Weltmeisterschaften vorbereitet und hofft in Finnland seine Fabelzeit noch einmal unterbieten zu können. leichtatletik.de sprach im Vorfeld mit dem Sprinter aus der Nähe von Köln.

Herr Gippert, Sie haben mit Ihrer Zeit von 10,98 Sekunden über die 100 Meter in der M45 gerade erst einen neuen Europarekord und einen Deutschen Altersklasserekord aufgestellt. Beschreiben Sie doch einmal Ihre Gefühle als Sie die Zeit auf der Anzeigentafel realisierten?

Jochen Gippert:
Es war eine Mischung aus Unglaube und riesiger Freude. Ich bin ja vorher nicht viele Rennen gelaufen und war in der späten Hallensaison von Verletzungen geplagt. Und ich dachte der Lauf selber war nicht wirklich optimal, aber der Mix aus Wind, dem guten Feld und der schnellen Bahn hat mich dann doch super getragen.

Sie werden im Alter immer schneller. Was machen Sie anders als viele andere, Herr Gippert? Was ist Ihr Geheimnis?

Jochen Gippert:
Ein großer Teil ist der Konstanz geschuldet. Ich habe keine Saison ausgesetzt und – toi, toi, toi – noch keine größeren Verletzungen gehabt, die eine monatelange Pause bedeutet hätten. Mein Trainer und ich bleiben auch am Ball, was das Training angeht. Da ist das triphasic training nach Cal Dietz im Kraftraum und insbesondere die Sprinttechnik, die Dr. Tobias Alt entwickelt und vermittelt. Außerdem habe ich in meiner Trainingsgruppe und in der Startgemeinschaft tolle Athleten, die mich motivieren und anstacheln.

Die Masters-Weltmeisterschaften im finnischen Tampere stehen nun in den Startlöchern. Sie gehören zum engeren Favoritenkreis um den WM-Titel in der M45 im Sprint. Wie beurteilen Sie Ihre Chancen?

Jochen Gippert:
Wenn man mit der schnellsten Zeit der Altersklasse anreist, muss man die Favoritenrolle annehmen. Das wird aber kein Spaziergang: Mit Dominic Bradley aus Großbritannien gibt es starke Konkurrenz. Er ist nur drei Hunderstelsekunden langsamer gelaufen. Da wird es auf die Tagesform und den Kopf ankommen. Eine Medaille soll es aber schon werden.

Gibt es darüber hinaus überhaupt noch irgendwelche Ziele, die Sie sich für die Zukunft vorgenommen haben?

Jochen Gippert:
Ja, ohne Ziele wird es schwierig. Ein WM-Titel ist eines. Den 60-Meter-Weltrekord der M45 habe ich auch noch im Blick (6,97 sec). Sehr wichtig ist mir aber die erfolgreiche Umstellung der Sprinttechnik. Da bin ich noch lange nicht, wo ich gerne wäre.

Wie soll es im Sommer weitergehen? Planen Sie noch, weitere Rekorde zu knacken?

Jochen Gippert:
Das hängt natürlich stark vom Angebot an Wettkämpfen ab. Im Juli und August sieht es im Moment etwas mager aus. Ich würde gerne meine 200 Meter in diesem Jahr noch etwas verbessern und in die Nähe der Zeit aus der Halle (22,46 sec; Europarekord) kommen.

Alle Infos zur WM Masters im finnischen Tampere finden Sie hier!

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