| Masters-WM Tag 2

Hartmut Krämer sprintet zum M80-Weltrekord

Der zweite Wettkampftag der Masters-WM in Tampere war aus deutscher Sicht geprägt vom Siebenkampf-Sieg von Tatjana Schilling, dem zwischenzeitlichen Europarekord von Jochen Gippert und dem Weltrekordlauf von Hartmut Krämer. Außerdem suchten die Läufer auf der Cross-Strecke ihre Weltmeister.
Bettina Schardt / Jörg Valentin

Tatjana Schilling (TSV 1850/09 Korbach) setzte am zweiten Siebenkampf-Tag ihre starken Leistungen fort und krönte sich im Hervanta-Stadion mit 6245 Punkten zur Siebenkampf-Weltmeisterin der W50 von Tampere. Besonders stark gleich zum Auftakt ihre 13,12 Sekunden über 80 Meter Hürden und die 1,53 Meter im Hochsprung. „Ich bin überglücklich, dass ich den Siebenkampf so gut bestreiten konnte“, freute sich Tatjana Schilling nach dem gelungenen Wettkampf. „Vor allem, weil ich nach meiner Knie-Operation im Februar die Saison eigentlich schon abgehakt hatte.“ Bei den Senioren siegte Willi Klaus (ESV Lok Potsdam) im Zehnkampf der M80 mit 6.051 Punkten. Reinhard Dahms (M80; LG Alsternord Hamburg e.V.) kam auf 5403 Punkte und holte Bronze.

Die schnellen Zeiten in den 100-Meter-Finals auf der Mondo-Bahn im Ratina-Stadion läutete mit Hartmut Krämer (DJK Käfertal-Waldhof) ein Deutscher ein. Der 80-Jährige Mannheimer rannte in 14,31 Sekunden so schnell wie noch niemand in seiner Altersklasse. Er steigerte den M80-Weltrekord, den der US-Amerikaner Payton Jordan 1997 aufgestellt hatte, um vier Hundertstelsekunden. Den Europarekord und die deutsche Bestleistung des Deutschen Fritz Assmy (TSV Bargteheide) von 14,66 Sekunden aus dem Jahr 1995 verbesserte Hartmut Krämer bei seinem Gold-Lauf deutlich.

Zwei M45-Europarekorde über 100 Meter

Apropos Europarekord - Jochen Gippert (TV Herkenrath) drückte bereits im Halbfinale seinen eigenen M45-Europarekord, den er vor gut vier Wochen in Köln aufgestellt hatte, um neun Hundertstelsekunden auf 10,89 Sekunden. Dominic Bradley (Großbritannien), lief im gleichen Halbfinale 10,90 Sekunden.

Im Finale erwischte Jochen Gippert keinen solch guten Start wie im Halbfinale und kämpfte sich erst auf den letzten Metern wieder an Dominic Bradley heran. Doch gefühlt kam der Zielstrich für Jochen Gippert etwas zu früh – Dominic Bradley gewann in starker neuer Europarekordzeit von 10,84 Sekunden vor Jochen Gippert, der in 10,90 Sekunden zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit unter der Elf-Sekunden-Marke blieb. „Ich ärgere mich über mich selbst. Wenn ich den Start besser getroffen hätte, hätte ich noch schneller sein können“, so Jochen Gippert, der sich dennoch über Silber freuen konnte und über 200 Meter die nächste Chance auf schnelle Rennen ergreifen möchte.

Günther Fändrich souverän

Sinah Hänßler-Hugh (TuS Lörrach-Stetten) rannte im Finale der W40-Frauen in 12,45 Sekunden zu Silber. Kurz vorher war Iris Opitz (W55; LAV Elstertal Bad Köstritz) in 13,27 Sekunden Dritte geworden. Im M80-Finale lief Manfred Arnd (SV Nienhagen) in 15,23 Sekunden zu Bronze, ebenfalls Dritter wurde Karl Dorschner (M70; TV 1848 Coburg) in 13,36 Sekunden.

Die erste deutsche Goldmedaille des Tages hatte am frühen Morgen Günther Fändrich (TV Heppenheim) erworfen. Mit 41,40 Meter dominierte er das Feld der Hammerwerfer der M80. Lothar Huchthausen (SV Rot-Weiß 1868 Arneburg e.V.) holte in der M85 mit 32,95 Metern Silber, Josef Haneberg (TSV Unterhaching) erreichte in der M90 19,81 Meter und Bronze.

Drei Einzel-Titel im Crosslauf

Beim ersten Non-Stadia-Event, dem Crosslauf, sammelten die deutschen Läuferinnen und Läufer bei hochsommerlichen Temperaturen von um die 30 Grad zahlreiche Medaillen sowohl im Einzel als auch in den Mannschaften ein. Auf einem schnellen und wohl überlegten Rundkurs aus Rasen- und Waldgelände, etwas außerhalb der Stadt in der Nähe des Tampere Exhibition and Sport Centers (TESC) gelegen, bewiesen die Crossläuferinnen und -läufer Ausdauerqualitäten und Hitzebeständigkeit. Dabei hieß es je nach Altersklasse drei oder vier Runden mit jeweils 1,8 Kilometern zu bewältigen.

Gerade in den höheren Altersklassen waren Erfahrung, Mentalität und läuferisches Geschick Grundvoraussetzung für die Erfolge. So konnte Wolfgang Ahrens (M75; LC Aichach) sich ebenso über einen Weltmeistertitel freuen wie Brigitte Nittel (W75; SV Kirchzarten) und Waltraud Bayer (W80; LG Bremen Nord). Bernd Krüger (M80; Sportclub Magdeburg) lief auf Rang zwei. Darüber hinaus holten Margret Göttnauer (W70; LG Bad Soden/Sulzbach/Neuenhain), Gabriele Rost-Brasholz (W75; LG Bremen Nord) und Michael Lang (M40; Skivereinigung Amberg) Bronze.

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