| Interview Senioren-WM

Hartmut Krämer: "Ich bin mit dem festen Willen gekommen, einen Weltrekord aufzustellen"

Was für ein Rekord: Hartmut Krämer (DJK Käfertal-Waldhof; M80) sorgte bei der Masters-WM in Tampere (Finnland) mit der sagenhaften 100 Meter-Zeit von 14,31 Sekunden für stehende Ovationen. Dem deutschen Leichtathletik-Team in brachte die spektakuläre Bestzeit einen zusätzlichen Motivationsschub. Jörg Valentin sprach mit dem Weltmeister aus Mannheim.
Jörg Valentin

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Hartmut Krämer, beschreiben Sie Ihre Gefühle, als der neue Weltrekord amtlich auf der Anzeigetafel aufleuchtete...

Hartmut Krämer:

Natürlich bin ich stolz, diesen Uraltrekord des mittlerweile verstorbenen legendären US-Sprinters Payton Jordan aus dem Jahre 1997 gebrochen zu haben. Das Gefühl ist schon erhebend. Aber ich bin mit dem festen Willen nach Tampere gekommen, einen Weltrekord aufzustellen. Dass es so gut geklappt hat – umso schöner.

Das nenne ich gesundes Selbstbewusstsein. Woher kommt diese innere Ruhe, diese Selbstsicherheit und mentale Stärke?

Hartmut Krämer:

Ich lebe gesund, bereite mich auf die Wettkämpfe konsequent vor und war mir meiner Stärke im Vorfeld bewusst. Und hätte mich nicht eine ärgerliche Fußverletzung an der Plantarsehne im Vorfeld der WM zurückgeworfen, hätte ich vielleicht sogar die magische Grenze von 14 Sekunden unterbieten können.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Sie gehören wohl noch zu den „Jungspunden“ im Sprint, wenn man das von einem 80-Jährigen sagen darf?

Hartmut Krämer:

Das ist richtig. Ich habe erst als Mittsiebziger den Weg zur Wettkampf-Leichtathletik gefunden und Gefallen daran gefunden, mich bei internationalen wie auch nationalen Meisterschaften mit der gleichaltrigen Konkurrenz zu messen. Ich will mich aber noch weiter verbessern und meine Leistung noch einmal steigern. Der Ehrgeiz hört mit dem zunehmenden Alter nicht automatisch auf.

Ihre Frau Gudrun ist die starke Frau an Ihrer Seite. Sie begleitet Sie zu den Wettkämpfen im In- und Ausland und unterstützt Sie mit Rat und Tat. Wie würden Sie sie im Team Krämer beschreiben?

Hartmut Krämer:

Meine Frau hat einen riesengroßen Anteil an meinem Erfolg. Sie ist meine Ehefrau, meine Physiotherapeutin, meine Trainerin und meine Motivatorin in einer Person. Ohne sie hätte ich niemals den Weg zum Wettkampfsport gefunden. Ihr habe ich ganz, ganz viel, wenn nicht alles zu verdanken.

Welche Hobbies hat ein Hartmut Krämer neben dem Sport, wenn er nicht im Kraftraum, auf dem Sportplatz oder bei einem Wettkampf anzutreffen ist?

Hartmut Krämer:

Das Reisen, die Malerei und die klassische Musik. Dabei kann man wunderbar entspannen und sich in eine andere Welt entführen lassen.

Mehr:

Hartmut Krämer sprintet zum M80-Weltrekord

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