| Jerusalem 2022

U18-EM Tag 3 | Die DLV-Talente in den Vorrunden

Der Startschuss ist gefallen! Am Mittwoch stehen bei der U18-EM in Jerusalem (4. bis 7. Juli) fünf Vorrunden mit deutscher Beteiligung auf dem Plan. Der Deutsche Leichtathletikverband ist mit 50 Talenten nach Israel gereist, von denen sieben am dritten Tag der Meisterschaften um den Einzug in die Finals kämpfen. Wie die Vorentscheidungen ausgegangen sind, haben wir für Sie zusammengefasst.
Svenja Sapper

Live-Ergebnisse     Livestreams     DLV-Teambroschüre

WEIBLICHE U18


Weitsprung | Qualifikation


Josie Krone rutscht durch ins Finale

Das große Q im Weitsprung gab es für 6,10 Meter. Eine Weite, die Josie Krone (Hamburger SV) in ihrer Karriere noch nicht gesprungen ist. Zum Glück reichten am Mittwoch auch ein paar Zentimeter weniger, um weiterzukommen. Mit 5,89 Metern verpasste die Hamburgerin ihre persönliche Bestleistung nur um elf Zentimeter. Im Gesamt-Klassement bedeutete das Rang elf und den Sprung ins Finale am Donnerstag. Einen bärenstarken Eindruck hinterließ Ayla Hallberg Hossain aus Schweden, die mit 6,35 Metern klar am weitesten flog.

Nach einem ersten ungültigen Versuch steigerte sich Josie Krone, die daheim in Hamburg vom ehemaligen Hallen-EM-Zweiten Nils Winter trainiert wird, zunächst auf 5,78 Meter, bevor sie im dritten Versuch ihre Tagesbestweite folgen ließ. "Ich bin sehr erleichtert, dass es nach dem ersten Sprung doch noch geklappt hat", meinte die 17-Jährige anschließend. "Ab dem zweiten Versuch wurde ich immer zuversichtlicher." Im Finale am Donnerstagmorgen peilt sie nun eine Top-Acht-Platzierung an.


Diskuswurf | Qualifikation


Milina Wepiwé erwischt rabenschwarzen Tag, Curly Brown ist die neue Nummer eins

Qualifikationen haben schon vielen Favoritinnen und Favoriten, auch auf ganz großer Bühne, das Genick gebrochen. So erging es am Mittwochmorgen leider auch Europas Nummer eins im Diskuswurf Milina Wepiwé (TSG Wehrheim). Der erste Versuch flog aus dem Sektor, im zweiten zitterte sie sich auf 37,73 Meter. Vor dem letzten Durchgang gab es noch einmal Feedback von Markus Münch, der in Jerusalem die Diskuswerferinnen betreut, und eine Umarmung von Chef-Bundestrainerin Nachwuchs Elke Bartschat. Doch das half alles nichts: Der dritte Wurf ging ins Netz. Als Neunte ihrer Gruppe konnte sie das Finale damit bereits abschreiben.

Am Ende wurde es insgesamt Platz 18. In der Stunde der Niederlage blieb die 16-Jährige tapfer: "Es ist halt enttäuschend. Ich glaube, es gibt einfach Tage, an denen es läuft, und Tage, an denen es nicht läuft. Aber ich weiß, dass ich es kann."

Ausgezeichnet lief es dagegen für Teamkollegin Curly Brown. "Ich habe mich gesammelt und wusste: Ich habe drei Versuche Zeit", berichtete sie nach der Qualifikation. Doch die benötigte sie gar nicht, denn gleich im ersten Versuch segelte die Scheibe auf 49,99 Meter. Neue persönliche Bestleistung und das beste Resultat aller Diskuswerferinnen. "So ziemlich die perfekte Qualifikation", fand die Frankfurterin. Das i-Tüpfelchen soll im Finale folgen, denn dann möchte sie "natürlich" die 50-Meter-Marke knacken. Mit der besten Vorleistung aller qualifizierten Werferinnen und dem Top-Ergebnis der Qualifikation hat sie alle Chancen, ganz weit vorne zu landen. 


Speerwurf | Qualifikation


Für Mirja Lukas reicht's – für Lorena Frühn nicht

Zwei deutsche Speerwerferinnen standen am Mittwochvormittag am Anlauf. Und immerhin eine von ihnen schaffte es ins Finale am Donnerstagabend. Mirja Lukas (LG Coesfeld) feuerte den Speer im ersten Durchgang direkt auf 47,53 Meter. Es war die viertbeste Weite ihrer Gruppe und die siebtbeste insgesamt, wenngleich die direkte Qualifikationsweite mit 51,50 Metern noch ein Stückchen höher angesetzt war. "Der erste Wurf war sehr gut, danach wurde es schlechter, aber es hat ja gereicht", beschrieb die 17-Jährige ihren Wettkampf.

"Erst mal bin ich jetzt sehr glücklich, dass ich ins Finale gekommen bin, und dort will ich vielleicht die 50 Meter noch mal in Angriff nehmen", setzte sich die Coesfelderin schon ein Ziel für die nächste Runde. Ende Mai hatte sie diese Marke mit 50,62 Metern bereits einmal übertroffen. Mit Tränen in den Augen huschte dagegen Lorena Frühn (LG Offenburg) aus dem Stadion. Die 54-Meter-Werferin, als Zweite der Meldeliste in den Wettkampf gegangen, hatte sich sicher mehr ausgerechnet als 44,60 Meter. Sie belegte letztlich Rang 18 und verpasste das Finale um knapp zwei Meter. Einzig Ellevine Kathleen Artesia Skare aus Norwegen gelang mit 54,01 Metern ein großes Q.

MÄNNLICHE U18


200 Meter | Halbfinale


Luban Haque rettet Platz drei ins Ziel

Drei Athleten pro Lauf qualifizierten sich in den 200-Meter-Semifinals für den Endlauf. Und einer davon hieß Luban Haque (ART Düsseldorf)! Im zweiten Lauf gestartet, legte der 17-Jährige furios los und kam in hervorragender Ausgangsposition aus der Kurve. Auf den letzten Metern verließen den 17-Jährigen dann doch etwas die Kräfte. In 21,57 Sekunden mit zu viel Rückenwind (+2,9 m/s) rettete er den dritten Rang und damit die direkte Qualifikation ins Ziel. "Ja, mir sind ein bisschen die Kräfte ausgegangen", bestätigte er. "Ich weiß nicht genau, woran das liegt." Dennoch fühlte er sich nach der erfolgreichen zweiten Runde "sehr, sehr gut".

Im Finale wird sich der Düsseldorfer strecken müssen, um ganz vorne mitmischen zu können: Eduardo Longobardi aus Italien, der im Vorlauf schon 21,18 Sekunden schnell gesprintet war, war in der Halbfinalrunde in 21,04 Sekunden rasanter unterwegs als alle 200-Meter-Sprinter in den bisherigen zwei Ausgaben der U18-EM, dahinter war auch Dejan Ottou aus Frankreich (21,19 sec) stark. Luban Haques reguläre Bestzeit steht bei 21,54 Sekunden.


Dreisprung | Qualifikation


Steven Freund schnappt sich den letzten Finalplatz

Wirklich rund lief es in der Qualifikation nicht für den Chemnitzer Dreispringer Steven Freund, aber er bekommt im Finale am Donnerstag die Chance, die Fehler vom Mittwoch noch einmal zu korrigieren und auf seine 14,18 Meter einiges draufzupacken. Mit diesem Ergebnis ergatterte der 17-Jährige den zwölften und letzten Finalplatz. Immerhin hatte er einen soliden Vorsprung von 17 Zentimetern auf den 13. der Qualifikation, Richard Lawson aus Ungarn. "Der Anlauf hat überhaupt nicht gepasst", analysierte der 14,98-Meter-Springer. "Ich war einmal mit dem falschen Bein vorne. Das muss ich morgen besser machen."

Hoffnung gab ihm Folgendes: "Vom Springen her war es nicht so schlecht. Wenn ich bis morgen meinen Anlauf in den Griff kriege, steht auch eine andere Weite da." Nicolo Cannavale aus Italien und Lachezar Valchev (Bulgarien) führten das Feld in der Qualifikation mit je 15,33 Metern an.

Live-Ergebnisse     Livestreams     DLV-Teambroschüre

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024